Holger Badstuber und Dennis Aogo verstärkten den VfB Stuttgart

Foto: imago/Avanti

37 Gegentore in 34 Spielen. Trotz des Aufstiegs bereitete die Defensive dem VfB Stuttgart bereits in der vergangenen Saison mehrfach Kopfschmerzen. Dank Neuzugängen und vor allem mehr Erfahrung soll aus der Schwäche in dieser Spielzeit eine Stärke werden. Wir werfen einen Blick auf die Personalien.

Ron-Robert Zieler (Tor, 1.920.000)

Dass Mitch Langerak, einer der größten Sympathieträger und Aufstiegshelden des VfB in Liga zwei, seinen Posten als Stammtorwart nach der Rückkehr in die höchste Spielklasse nicht mehr inne haben würde, hätten wohl die wenigsten erwartet – inklusive ihm selbst. Mit Zieler verpflichteten die Schwaben Konkurrenz für den nicht immer sicheren Langerak, vor allem in puncto Spieleröffnung hatte der fußballerisch begabte Neuzugang im Zweikampf die Nase vorn. Nach Langeraks Abgang ist Zieler die unumstrittene Nummer eins im Stuttgarter Tor. Dass er auch auf der Linie starke Spiele abliefern kann, zeigte er bereits gegen Mainz (Note 2,5), bei der Strafraumbeherrschung ist allerdings noch Luft nach oben.

Andreas Beck (Abwehr, 2,710,000)

Die Suche nach einem neuen Rechtsverteidiger wurde beim VfB über den gesamten Sommer groß geschrieben. Zuerst sollte Erik Durm kommen, anschließend wurden mehrere Spieler aus dem Ausland gehandelt. Dass am Ende Andreas Beck den Weg zurück nac Stuttgart fand, war für viele Anhänger nicht die Wunschlösung. Für Besiktas stand der 30-Jährige (auch aufgrund von Verletzungssorgen) in den ersten beiden Saisonspielen in der Startaufstellung, auch beim VfB soll er wenn möglich schon gegen Schalke beginnen. Ob das klappen kann, bleibt abzuwarten. Zu Beginn der Woche laborierte Beck an einer Knieblessur.

Benjamin Pavard (Abwehr, 1.550.000)

Der französische Verteidiger gilt weiterhin als großes Talent. In Stuttgart hält man große Stücke auf ihn, im Sommer war angeblich sogar die TSG Hoffenheim an Pavard dran. Welche Rolle Pavard bei den Schwaben genau einnehmen wird, bleibt allerdings noch abzuwarten. Nach einem starken Debüt in der Zentrale der Viererkette lief er gegen Mainz als rechter Außenverteidiger in einer Fünferkette auf – und überzeugte weniger. Pavards Flexibilität ist sein großes Plus, Comunio-Manager sollten aber darauf hoffen, dass er vermehrt in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen wird.

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Timo Baumgartl (Abwehr, 1.240.000)

Das Stuttgarter Abwehr-Talent verpasste das erste Spiel aufgrund einer Gehirnerschütterung, gegen Mainz stand er dann in der Startaufstellung. Ist Baumgartl beim VfB also gesetzt? Nicht zwingend. Die Situation in der Stuttgarter Abwehrzentrale bleibt spannend. Setzt Wolf auf eine Viererkette und Beck als Rechtsverteidiger müssten gleich zwei aus dem Quartett Pavard, Baumgartl, Badstuber und Kaminski auf der Bank Platz nehmen. Baumgartl machte seine Sache im ersten Heimspiel solide, in der vergangenen Saison hatte er allerdings auch den ein oder anderen Patzer in seinem Spiel.

Holger Badstuber (Abwehr, 3.720.000)

Der Stuttgarter Krösus! Nach seiner Glanzleistung (Note 2) inklusive Siegtor gegen Mainz ist Badstuber nicht nur der teuerste Stuttgarter Verteidiger, sondern sogar der Spieler mit dem höchsten Marktwert im ganzen Kader. Seinen Platz in der Stuttgarter Defensive sollte er daher vorerst sicher haben – eigentlich! Nach zwei Testspiel-Einsätzen in der Länderspielpause laboriert Badstuber an Adduktorenbeschwerden. Ob es für das Schalke-Spiel reicht, bleibt abzuwarten. Verletzung(en) hin oder her, durch seine Ruhe und Erfahrung kann Badstuber die VfB-Defensive klar verstärken. Stand jetzt hat er die wohl stärkste Position der vier Innenverteidiger inne.

Marcin Kaminski (Abwehr, 1.210.000)

Der einzige er vier Innenverteidiger, der beide Spiele von Beginn an in der Zentrale bestreiten durfte – was wohl nur die wenigsten gedacht hätten! Kaminski kam im vergangenen Jahr aus Polen und fand anfangs überhaupt keinen Weg in die Mannschaft des VfB. Erst nach Monaten der Eingewöhnung bekam man ihn auf den P,latz zu sehen – seitdem spielt er allerdings konstant. Kaminski fehlt das Potenzial eines Pavard oder eines Baumgartl und die spielerische Klasse eines Badstuber, doch der Pole hat als sicherer Verteidiger im eher klassischen Stil, der sich wenig Patzer erlaubt, gute Chancen auch gegen Schalke in der Startformation zu stehen.

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Dennis Aogo (Abwehr, 2.370.000)

Die Verpflichtung des ehemaligen Schalkers wurde im gewohnt kritischen Stuttgarter Umfeld mit Skepsis zur Kenntnis genommen. Auf Schalke war Aogo allenfalls Teilzeitkraft, mit Emiliano Insua und Ailton verfügt der VfB zudem bereits über zwei Linksverteidiger. Aber: Insua fällt noch länger aus, Ailton vertraut man in Stuttgart offenbar noch nicht vollständig, zudem schätzen die Schwaben Aogos Vielseitigkeit: Der 30-Jährige kann auch im defensiven und im linken Mittelfeld aufgeboten werden. Aogos Debüt glückte auf ganzer Linie. Als Außenverteidiger glänzte er mitmit defensiver Stabilität, mehreren Offensivaktionen und bereitete sogar den Siegtreffer vor.

Ailton (Abwehr, 770.000)

Der Verlierer der Aogo-Verpflichtung. Nach der schwachen Vorstellung von Burnic im Pokal rückte Ailton gegen Berlin in die Startaufstellung und zeigte durchaus gute Ansätze – ließ sich dann vor dem ersten Gegentreffer aber böse von Gegenspieler Leckie vernaschen. Nach Aogos Verletzung ist Ailton nur noch Linksverteidiger Nummer zwei. Sobald Insua ins Team zurück kehrt, dürften seine Einsatzchancen gen Null gehen.

Emiliano Insua (Abwehr, 650.000)

Er war in den vergangenen Jahren der Marathon-Mann des VfB. Egal, welche Aufstellung welcher Trainer auf den Platz schickte, man konnte sich mehr oder weniger sicher sein: Insua spielt. Das wäre wohl auch in dieser Saison so – hätte sich der Argentinier in der Vorbereitung nicht eine Fleischwunde böser Art zugezogen. An Training ist aktuell nicht zu denken, vor Oktober wird Insua nicht zur Mannschaft zurückkehren. Ist Insua wieder fit, wird er natürlich auch Chancen auf einen Stammplatz haben – mit Dennis Aogo hat er nun aber mehr Konkurrenz als noch in den letzten Jahren.

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