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Ein unschlüssiger kroatischer Nationalspieler von Juventus Turin beschäftigt Schalke und Wolfsburg – und ist der Hauptgang des Tages in der Comunio-Gerüchteküche.
Marko Pjaca (Mittelfeld, Juventus Turin)
Nun sag uns Marko, wer ist dein Herzblatt? Ist es der traditionsreiche blau-weiße Ruhrgebietsverein mit internationalen Ambitionen, einer langen Geschichte und dem immer spürbaren Hang zur Hysterie? Jener Club, der sich zu Saisonbeginn die eigene Selbstzerstörung eingeredet hat und wie durch Zauberhand die Hinrunde auf dem zweiten Platz beendete? Oder entscheidest du dich für den Werksverein aus Niedersachsen, der sich nach einem turbulenten Spätsommer im Abstiegskampf schinden musste und so langsam in die Spur zu kommen scheint?
Die Angebote scheinen tatsächlich wie in der legendären Dating-Show im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen von vor der Jahrtausendwende auf dem Tisch zu liegen, der junge Mann hat bereits mit den Trainern beider infrage kommender neuen Flammen gesprochen und die „Alte Dame“ in Italien ist auch bereit, der neuen Liebe nicht im Wege zu stehen. Mit Wolfsburg scheint die Liaison bereits ernster zu werden, aber auch auf Schalke wähnt man sich im Geschäft. Klar ist nur: In Italien fristet der kroatische Nationalspieler, der beinahe das komplette Jahr mit Kreuzbandriss ausgefallen war, ein Schattendasein und sieht die WM in weite Ferne rücken. Einen Wechsel (auf Leihbasis) in die Bundesliga wird es wohl geben, die Karten liegen auf dem Tisch – nur die Entscheidung steht noch aus.
Cedric Teuchert (1. FC Nürnberg, Sturm)
In Gelsenkirchen hat man offenbar Gefallen daran gefunden, Stürmer vom 1. FC Nürnberg loszueisen: Nach Allesandro Schöpf (15/16) und Guido Burgstaller, der in der Saison 16/17 aus Franken ins Revier gewechselt war, steht nun mit Cedric Teuchert der nächste Nürnberger auf dem Sprung ins Oberhaus. Cedric Teuchert, 20-jähriger U-21.Nationalspieler, erzielte in der abgelaufenen Zweitliga-Hinrunde sechs Tore in 15 Spielen.
Update: Cedric Teuchert hat inzwischen in Gelsenkirchen unterschrieben.
Stefan Aigner (Colorado Rapids, Mittelfeld)
Was bahnt sich denn da an? Der Ex-Frankfurter und Ur-„Sechzger“ Stefan Aigner – aktuell in der nordamerikanischen MLS bei Colorado Rapids unter Vertrag – trainiert derzeit bei der TSG Hoffenheim mit. Und was einst als zarte Hospitanz während einer langen MLS-Winterpause begann, könnte sogar zu mehr führen. So erklärte TSG-Trainer Julian Nagelsmann auf kicker.de lächelnd: „Ich habe versucht, hinzubiegen, dass er mittrainieren kann, damit man einfach guckt: Vielleicht macht er es so gut, dass wir ihn gar nicht zurückschicken wollen“. In Hoffenheim erinnert man sich wohl vor allem an Aigners vorletzte Saison in Frankfurt: 14/15 erzielte der Mittelfeldspieler neun Tore und sammelte 94 Comunio-Punkte. „Ich wollte ihm einfach die Möglichkeit geben, sich fitzuhalten, weil die Winterpause in den USA extrem lang ist. Natürlich kann man die Fantasie haben, dass es einer überraschend gut macht. Dass er etwas kann, hat man schon gesehen.“ Fantasie… Und der Fakt, dass sich Spieler und Trainer aus der gemeinsamen Zeit im 1860-Nachwuchs gut kennen: Das ist der Stoff, aus dem spannende Gerüchte gemacht sind. Ob mehr draus wird?