Seit Mitte September ist Mario Gomez außer Gefecht – Zuerst eine Verletzung des Innenbands und dann eine Entzündung im Knie zwangen ihn zur Pause. Möglich, dass sich das auch auf die Nationalmannschaft auswirkt.  

Dabei hatte alles so gut angefangen. Bei seiner Ankunft in Florenz Mitte Juli wurde Mario Gomez, der im Sommer für 15 Millionen Euro vom FC Bayern in die Serie A gewechselt war, von 20.000 begeisterten Fans im Stadio Artemio Franchi empfangen.

Gomez trug dabei sein lila-farbenes Trikot mit der Rückennummer 33, er gab Autogramme, winkte ins Publikum, bedankte sich artig bei den Verantwortlichen, dass sie ihn geholt hatten. Kurz: Mario Gomez war der große Star, auf seinen Schultern ruhten die Hoffnungen der Fiorentina. Bei den Bayern war ihm solche Wertschätzung zuletzt nicht mehr entgegen gebracht worden.

Und auch sportlich fügte sich der Stürmer schnell ein. Am zweiten Spieltag der Serie A, als die Fiorentina beim FC Genua mit 5:2 gewann, schoss Gomez zwei Tore. So hatte er sich das vorgestellt. So hatte es der AC Florenz geplant. Und so hatten die 20.000, die ihn wenige Wochen zuvor so euphorisch empfangen hatten, es sich gewünscht.

Innenbandteilriss und Zerrung im rechten Knie

Aber am dritten Spieltag war alles vorbei. Am 15. September war Cagliari Calcio zu Gast in Florenz. Nach einer Torchance – es war die 52. Spielminute – prallte Gomez mit Cagliaris Torwart zusammen.

Gomez blieb liegen, krümmte sich vor Schmerz, schrie und signalisierte sofort, dass er nicht mehr weiter spielen kann. Seine Teamkameraden eilten zu ihm. Sanitäter brachten ihn auf einer Trage vom Platz. Später die Diagnose: Innenbandteilriss und Zerrung im rechten Knie. Schluss mit Euphorie.

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13 Spiele der Fiorentina hat Mario Gomez seitdem verpasst – zehn wegen des Innenbandteilrisses, weitere drei wegen einer Sehnen-Entzündung im Knie, die sich nahtlos an die eigentliche Verletzung anschloss. Hierfür gab Gomez nicht den Ärzten, sondern sich selbst die Schuld. Auf seinem Facebook-Profil schreib er Ende November: „Weil ich so schnell wie möglich wieder auf den Platz zurückkehren und meinem Team helfen wollte, habe ich das Ziehen in der Sehne wahrscheinlich zu lange ignoriert.“

Wenn alles gut geht, ist Gomez im Januar wieder fit

Er hat es wohl auch ignoriert, weil er wusste, dass er es ohne ausreichend Spielpraxis schwer haben würde, seinen unter Jogi Löw eigentlich sicheren Stammplatz im deutschen WM-Kader zu rechtfertigen.

Denn letztlich war auch das sicher ein Beweggrund, den vermeintlichen „Schritt zurück“ zu gehen, vom großen FC Bayern zum AC Florenz. Wie DFB-Teamkollege Miroslav Klose es vorgemacht hatte, so wollte sich auch Gomez durch Tore in der Serie A für die Weltmeisterschaft anbieten. Daraus ist nichts geworden.

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Nur drei Spiele hat Gomez für die Fiorentina seit seinem Wechsel absolviert, in denen er zwei Tore geschossen hat. Im Januar soll er wieder einsatzbereit sein – wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt. Und auch, wenn er im Januar wieder beschwerdefrei sein sollte, so wird es doch noch eine Weile dauern, bis er seine Leistung wieder zu hundert Prozent abrufen kann.

Darf Gomez jetzt nicht mit zur Weltmeisterschaft?

Das oft zitierte „Leistungsprinzip“ des Bundestrainers dürfte sich mit der Nominierung eines angeschlagenen Stürmers kaum vereinbaren lassen. Ist deswegen jetzt Gomez‘ WM-Teilnahme in Gefahr? Sicher hat der 28-Jährige bei Löw einen gewissen Kredit, aber die Liste der möglichen Nachrücker ist lang – und Löws Personal-Entscheidungen waren zuletzt nicht immer unumstritten.

Für die deutsche Nationalmannschaft hat Mario Gomez bisher 59 Spiele bestritten, dabei hat er 25 Tore geschossen und sieben vorbereitet. Zu seinen Toren zählen auch so wichtige wie die beiden Treffer gegen die Niederlande bei der Europameisterschaft 2012 – Deutschland gewann das Spiel mit 2:1.

Am Ende wird entscheidend sein, wie schnell sich Mario Gomez von seiner Verletzung erholt. Spielt und trifft er in der Rückrunde der Serie A so, wie er es zu Anfang der Saison angedeutet hat, dann ist ihm sein Sitzplatz im Flieger nach Brasilien wohl sicher.