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Steht der spektakulärste Transfer dieser Saison kurz bevor? Zumindest eine Partei arbeitet weiterhin hart daran. Aber auch sonst bleibt es spannend auf dem Transfermarkt. Wir sagen, wo genau!
Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund, Sturm)
Hand hoch: Wer glaubt noch an eine Zukunft von Pierre-Emerick Aubameyang beim BVB? Seit dem Wochenende scheint sogar der Klassenerhalt des 1.FC Köln wieder wahrscheinlicher als eine BVB-Rückrunde für den Gabuner. Und das liegt nicht nur am späten Derbysieg der Geißböcke, sondern vor allem an der neuen Eskalation im Aubameyang-Game. Der hatte – nach eigenen Angaben – eine wichtige Teamsitzung einfach „vergessen“ und wurde daraufhin von BVB-Trainer Peter Stöger aus dem Kader für das Spiel gegen den VfL Wolfsburg gestrichen, begleitet von wenig freundlichen Worten. „Jahrelang war er stets pünktlich, es gab keine Probleme. Ich erkenne ihn nicht wieder. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgeht“, ergänzte BVB-Sportchef Michael Zorc. Wie lange wird dieses Spiel wohl noch so laufen? Immerhin wurde der Stürmer nun in den vergangenen anderthalb Jahren von drei verschiedenen Trainern dreimal aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader verbannt. Der jüngste Aussetzer könnte wohlwollend als Schusseligkeit eines sportlich hochbegabten Arbeiters in eigener Sache interpretiert werden – oder aber als neue Provokation auf dem Weg zu einer kurzfristigen Trennung. Und diese Art der Auseinandersetzung zwischen Arbeitgeber und Angestelltem hat in Dortmund ja seit dem Dembélé-Theater schöne Tradition. Das Ergebnis ist bekannt. Arsenal soll an einem schnellen Ersatz für Stürmes Alexis Sanchez interessiert sein, der den Verein spätestens im Sommer verlassen wird.
Vincent Koziello (OGC Nizza, Mittelfeld)
Auftakt nach Maß für den 1.FC Köln: Durch den spektakulären Derbyerfolg sind die Geißböcke schlagartig in einer deutlich besseren Position, also noch vor zwei Spieltagen. Sechs Punkte aus den letzten beiden Spielen im Rücken und ein echtes kleines Endspiel gegen den HSV vor der Brust, haben dem lange grotesk abgeschlagenen EffZeh ruckzuck wieder neues Leben eingehaucht – und damit auch auf dem Transfermarkt eine neue Perspektive verschafft. Denn der Klassenerhalt ist inzwischen kein Himmelfahrtskommando mehr, sondern „nur“ noch ein Ding der Unmöglichkeit. Und damit lässt sich doch arbeiten in Gesprächen mit potenziellen neuen Spielern. Einer davon soll der Franzose Vincent Koziello von OGC Nizza sein. Der kreative, nur 1,70 große Mittelfeldspieler ist bei OGC-Coach Lucien Favre auf dem Abstellgleis gelandet und könnte in Köln eine Leerstelle schließen. Denn trotz des Sieges wurde wieder offenbar, dass es den Kölnern an Kreativität im Mittelfeld und auf dem Weg zum Tor fehlt. Laut Express könnte ein Transfer schnell über die Bühne gehen, ein Vertrag über 4 1/2 Jahre stünde im Raum.
Joel Pohjanpalo (Bayer 04 Leverkusen, Sturm)
Klarer Deal: Vertrag verlängern, dann ist eine Ausleihe machbar. Bayer Leverkusen möchte seinen finnischen Stürmer gerne behalten, kann ihm aber in der hochkarätig besetzten Offensive derzeit keine Einsatzzeiten anbieten. Der Kompromiss: Pohjanpalo verlängert seinen (derzeit bis 2019 laufenden) Vertrag und kann dann bei einem anderen Verein Spielpraxis sammeln. Zum beispiel in Spanien, von wo laut kicker drei Vereine Interesse an einer Leihe signalisiert hätten.
Manuel Schmiedebach (Hannover 96, Mittelfeld)
Vorerst nicht in die Zweite Liga wechseln wird der ehemalige Hannover 96-Kapitän Manuel Schmiedebach. Klubboss Martin Kind sagte zur Personalie Schmiedebach „Wechsel sind nur möglich, wenn der Spieler zustimmt. Manuel ist im Herzen ein Hannoveraner. Da werden wir sensibel mit ihm umgehen.“ Interesse am Mittelfeldspieler hatte Zweitligaschlusslich 1. FC Kaiserslautern angemeldet. Der gebürtige Berliner, seit 2008 in Hannover, kam in der Hinrunde sechsmal zum Einsatz, davon zweimal von Beginn, jedoch jeweils nicht über die volle Distanz.
Franco Di Santo (FC Schalke 04, Sturm)
Teuchert, Uth, Burgstaller, Embolo, Di Santo – im Schalker Sturm stehen sie sich spätestens zu Beginn der kommenden Saison auf den Füßen. Da nicht davon auszugehen ist, dass Trainer Tedeso das WM-System mit fünf Stürmern aus der Mottenkiste der Taktikgeschichte holt, wird wohl mindestens ein Angreifer gehen müssen. Heißer Kandidat ist Franco Di Santo. Der hat sich zwar in den letzten Wochen und Monaten zu einem Startelf-Kandidaten gemausert, wahnsinnig torgefährlich ist der Argentinier mit zwei Hinrundentreffer aber nicht. Jetzt soll Schottlands Spitzenclub Celtic Glasgow die Fühler nach dem Angreifer ausgestreckt haben. Dort könnte er Moussa Dembélé ersetzen, der noch den schottischen Tabellenführer noch im Winter verlassen könnte. Wenn sich dort kurzfristig etwas tut, sollte man sich in Gelsenkirchen für einen Anruf von der Insel bereit halten.