Foto: © imago
Da viele Manager auf neue Gesichter setzen, können Neuzugänge bei Comunio schnell auf astronomische Marktwerte steigen. Selbstverständlich ist es zu früh, jetzt schon den Fehleinkauf-Stempel aus der Schublade zu holen, aber bei diesen vier Herren ist nach zwei Spieltagen 2018 schnell Ernüchterung eingekehrt.
Anthony Ujah (1. FSV Mainz 05, Sturm, 4.230.000)
Was ein Transfer nach China anrichten kann, hat man zuletzt mit Schrecken bei Carlos Tevez beobachten können („Ich war dort im Urlaub“). Anthony Ujah hat sich den Wechsel ins Reich der Mitte in seinen besten Fußballerjahren mit Mitte 20 gegönnt. Und mal ehrlich: Selbst in der chinesischen Super League hat er nicht gerade die Netze aus den Toren geschossen, kam auf maximal 5 Saisontreffer. Um nach anderthalb verschenkten Jahren wieder auf Bundesliga-Niveau zu kommen, wird es Zeit brauchen. In der Mainzer Stürmerhierarchie ist der Nigerianer hinter Yoshinori Muto, Robin Quaison und Emil Berggreen aktuell gerade einmal Nummer 4. Für diesen Marktwert fährt man deshalb jetzt mit einem Niclas Füllkrug wesentlich besser.
Cedric Teuchert (FC Schalke 04, Sturm, 2.790.000)
Das Talent von Cedric Teuchert ist unbestritten, der 21-Jährige bringt alles mit, was ein Bundesliga-Stürmer braucht. Aber auch vom Winterneuzugang aus Nürnberg darf man erstmal keine Wunderdinge erwarten. Denn obwohl sich in der Schalker Sturmreihe nicht unbedingt die großen Namen der Bundesliga tummeln, hat es Teuchert in den ersten beiden Spielen noch nicht einmal in den 18er-Kader der Knappen geschafft. Es wird für ihn nicht einfach, sich gegen Burgstaller, Di Santo, Pjaca und Embolo durchzusetzen. Gewiss wird Teuchert in den nächsten Wochen irgendwann mal Bundesliga-Luft schnuppern dürfen, für seinen aktuellen Preis kann man sich aber beispielsweise schon Frankfurts Ante Rebic oder Dortmund Jadon Sancho kaufen.
Renato Steffen (VfL Wolfsburg, Mittelfeld, 4.100.000)
Im Vergleich zu Ujah und Teuchert spielt Renato Steffen beim VfL Wolfsburg zumindest schon eine Rolle als Ergänzungsspieler. Und auch seine vier Punkte aus seinen bisherigen zwei Einsätzen können sich durchaus sehen lassen. Wir sprechen hier aber immer noch von einem 26-Jährigen, der bislang nur in der Schweiz gespielt hat. Und bei allem Respekt: 4 Millionen sind dann doch ein wenig viel, damit kostet Steffen nämlich annährend so viel, wie sein Mannschaftskollege Yunus Malli. Und ob er dessen Qualitäten hat, muss er erst einmal beweisen. Marktwerttechnisch geht es beim Neu-Wolfsburger zumindest gerade rapide nach unten.
Vincent Koziello (1. FC Köln, Mittelfeld, 4.680.000)
Wer dieser Tage mal am Geißbockheim war, wird sich gewundert haben, welcher C-Jugendliche da zu den Profis befördert wurde. Der schmächtige Kicker ist aber tatsächlich Vincent Koziello, ehemals größtes Mittelfeld-Talent Frankreichs. Koziello ist nach dem Mainzer Pablo De Blasis der kleinste Spieler der Bundesliga, doch im Gegensatz zum durchaus robusten Argentinier, mit 55 Kilogramm auch noch ein Fliegengewicht. Man mag sich nur schwer vorstellen was passiert, wenn er es in den nächsten Spielen mit einem – sagen wir mal Salif Sane – zu tun bekommt. Hoffen wir mal, dass der 22-Jährige mit seinem Zauberfuß die körperlichen Rückstände ausgleichen kann, doch als einer der Top-25-Mittelfeldspieler in Sachen Marktwert, spielt hier einfach zu viel Risiko mit.