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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und das vergangene Wochenende hat manche Erkenntnis gebracht. Zum Beispiel diese: Es gibt ein paar Abwehrspieler, die man sich ins Team holen könnte. Wir sagen, wer das ist!
Timo Baumgartl (VfB Stuttgart, 2.900.000, 54 Punkte)
Fünf Spiele, sieben Punkte, sechs Gegentore: Der Start in die Rückrunde ist dem VfB Stuttgart überaus solide gelungen. In jedem Spiel über die volle Distanz dabei war Timo Baumgartl und hat sich inzwischen zu einer der tragenden Säulen des Defensivkonstrukts des Aufsteigers gemausert. Der 21-Jährige befindet sich ganz nebenbei auch in einer bemerkenswerten Serie, denn seit acht Spielen steht jedesmal ein Plus – und das alles hat sich inzwischen auf 16 Punkte in der Rückrunde summiert und 54 insgesamt. Mit dem FC Augsburg (A), Eintracht Frankfurt (H), dem 1.FC Köln (A) und RB Leipzig (H) stehen die Schwaben nun vor einem richtungsweisenden Viererblock. Performt Baumgartl auf inzwischen etabliertem Niveau, wäre das schon die halbe Miete auf dem Weg zu einem entspannten Saisonfinale. Es könnte eine gute Idee sein, auf die Performance der Aktie Baumgartl zu setzen.
Marco Russ (Eintracht Frankfurt, 720.000, 23 Punkte)
Was für eine Geschichte: Vor einem der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte, dem Relegationshinspiel 2016, wird bekannt, dass Eintracht-Kapitän Marco Russ an Krebs erkrankt ist und eine schwere Behandlung vor sich hat. Niemand weiß in diesen Tagen und Wochen, ob der Abwehrspieler jemals wieder wird hochklassig Fußball spielen können – denn es geht um viel mehr. Doch schnell wird klar: Nicht nur hat „seine“ Eintracht erfolgreich die Klasse gehalten, auch die Behandlung schlägt an und Marco Russ gelingt tatsächlich das Comeback: Am 17. Februar steht der Hesse im DFB-Pokal-Viertelfinale wieder für die Eintracht auf dem Feld. Und heute? Ist der Mann aus der eigenen Jugend längst wieder mehr als eine Alternative im Überraschungsteam der Saison, zuletzt stand Russ beim 4:2 gegen den 1. FC Köln 90 Minuten auf dem Feld und erzielte sein erstes Saisontor. 720.000 sind da natürlich gut investiert. Und nicht etwa aus nostalgischen Gründen.
Jeremy Toljan (Borussia Dortmund, 4.580.000, 49 Punkte)
Mit Sicherheit kein Schnäppchen, aber eine solide Wertanlage: Jeremy Toljan hat sich längst auf der linken Abwehrseite des BVB festgespielt und punktet in einer Tour durch. Neunmal Pluspunkte in den letzten zehn Spielen legen beredt Zeugnis ab, dass der ehemalige Hoffenheimer nach einem holprigen Start (16 Punkte nach 12 Spieltagen) inzwischen längst angekommen ist im schwarz-gelben Ensemble. Seit dem 16. Spieltag hat der U-21-Europameister nun keine Minute mehr verpasst und in diesen sieben Spielen bemerkenswerte 33 Punkte gesammelt. Damit ist Toljan eine wichtige Konstante in der trotz des aktuell dritten Platzes unsteten Saison des BVB.
Ludwig Augustinsson (SV Werder Bremen, 1.590.000, 33 Punkte)
Einen Abwehrspieler vom SV Werder in sein Team holen? Bis vor ein paar Monaten undenkbar. Zu gewachsen war die (un)schöne tradition, dass man an der Weser gerne mal berauscht von der eigenen (vermeintlichen) Offensivstärke auf eine gute Idee von stabiler Defensivarbeit konsequent verzichete. Und heute? Stellt man mit 27 Gegentoren in 22 Spielen die drittbeste Abwehr der Liga. Höchste Zeit also, sich einen der grün-weißen Bollwerker in die Truppe zu holen. Heißer Tipp: Ludwig Augustinsson. Der 23-jährige Schwede hat am vergangenen Wochenende gegen den VfL Wolfsburg sein erstes Bundesligator erzielt und steht jetzt in der Rückrunde schon bei 23 Punkten in fünf Spielen (33 insgesamt). Kein Wunder, dass in der Winterpause dem Vernehmen nach Benfica Lissabon und der AC Mailand mal über alles reden wollten. Apropos „reden“: Nicht reden, sondern handeln ist angepfiffen, denn derzeit ist der WM-Fahrer für einen vergleichsweise schlanken Taler zu haben.