In rund drei Wochen startet die Bundesliga in die Rückrunde. Comunioblog wirft einen Blick auf die Teams und schätzt zugleich die Vorrunde ein. Den Beginn macht Eintracht Braunschweig.
Die Situation: Die Zahlen der ersten fünf Braunschweiger Monate in der Bundesliga scheinen auf den ersten Blick ernüchternd: elf Punkte, drei Siege aus 17 Partien, dazu mit lediglich zehn erzielten Treffern die schwächste Offensive der deutschen Elite-Klasse.
Und trotzdem – von einer Depression ist angesichts der Hinrunde im fuballverrückten Braunschweig keine Spur. Der Relegationsplatz ist läppische drei Zähler entfernt, auch das rettende Ufer ist mit vier Punkten in Sichtweite.
Eine ordentliche Grundlage, um ins neue Jahr zu gehen. Die Löwen starteten bereits am 2. Januar als erste Mannschaft der Bundesliga in das Training für die Rückrunde – mit viel Lust und Enthusiasmus.
Schneller, wacher und intelligenter
„Die Fitness und die Daten stimmen. Wir können mit einem guten Gefühl in die Vorbereitung gehen“, sagte Coach Torsten Lieberknecht. „Vielleicht ist es ein mentaler Vorteil, wenn man weiß, das man einen Tag vorher begonnen hat.“
Schneller sein als der Gegner, wacher und intelligenter: Genau diese Attribute wollen die Braunschweiger in der Rückrunde kontinuierlich auf den Platz bringen. Zu häufig agierten die Spieler ängstlich und zum Teil auch überfordert.
Gefangen in Parallelwelt
Die Mannschaft schien in vielen Partien in einer Parallelwelt gefangen zu sein. Prädikat: selbstbewusst in der zweiten, mit etwas zu viel Respekt in der ersten Liga.
„Man sieht, dass wir uns entwickeln“, sagt Lieberknecht, „allerdings in ganz, ganz kleinen Schritten. Ob das am Ende reicht, um in der Liga zu bleiben, wird man sehen.“
Von Vorteil wird sein, dass Braunschweig bereits im Wintertrainingslager auf vormals verletzte Spieler zurückgreifen kann. Jan Hochscheidt, Ken Reichel und Marco Caligiuri nehmen das Training im Januar wieder auf. Zudem verpflichtete die Eintracht mit Havard Nielsen einen weiteren Offensivakteur.
Das sagten wir zu Saisonbeginn: Gekommen, um zu bleiben war der Tenor der Braunschweiger Saisonvorschau. Das Ziel ist, wie bereits angesprochen, noch immer möglich. Auch stellte Comunioblog fest, dass der Umgang mit der Situation einer der größten Vorteile von Eintracht Braunschweig ist. Rund um den Klub ist es noch immer angenehm ruhig, jeder weiß um seine Stärken und Aufgaben.
Comunios Player to watch: Karim Bellarabi. In der bislang enttäuschenden Offensive der Braunschweiger ist der 23-Jährige noch eine der positiveren Erscheinungen. Der von Leverkusen ausgeliehene Angreifer erzielte bislang zwei Treffer und punktete bei zwölf bewerteten Comunio-Einsätzen 40-Mal. Nie sammelte er Minuspunkte. Auf den Transfermarkt werden zurzeit 2,3 Millionen Euro verlangt. Ein gutes Geschäft oder Geldverschwendung?
Prognose: Wie schon vor der Saison eingeschätzt und durch die Hinrunde bestätigt: Eintracht Braunschweig wird, wenn es gut läuft, bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen – nicht mehr und nicht weniger.
Doch was anderes wollen die Löwen auch gar nicht. Das Abenteuer Bundesliga wird und wurde richtig eingeordet, nämlich als Geschenk einer jahrelangen und erfreulichen Entwicklung. Trägt die Eintracht und das Umfeld diesen Gedanken weiter in sich, so ist das Ziel Ligaverbleib zumindest nicht unrealistisch.