Drei Hoffnungsträger und ein Spätstarter: Baku, de Blasis, Maxim und Holtmann

Foto: © imago /Sven Simon
05-Trainer Sandro Schwarz gab seinen Jungs nach geschafftem Klassenerhalt „Feuer frei“, wir nutzen die Zeit lieber, um schon die Vorbereitung auf die kommende Saison zu starten – und verraten euch, wen ihr da auf dem Zettel haben solltet.

Pablo de Blasis (Sturm, 2.050.000, 45 Punkte)

Eigentlich ist der kleine Argentinier ein Alptraum für jeden dieser „Konzept-“ oder „Laptoptrainer“: Nicht besonders positionstreu, taktisch sicher nicht überausgebildet und ohne herausragende Fähigkeit. Doch, eine herausragende Fähigkeit besitzt der 1,65 Meter „große“ de Blasis: Er ist Anarchist auf dem Platz, ein „Mentalitätsmonster“, das durch puren Willen und unkonventionelle Wege jede Abwehr verwirren kann. Kurzum: Der perfekte Spieler, den man dann reinwirft, wenn der angedachte Matchplan nicht aufgeht.

Und wenn diese Mainzer Saison ein Spiel war, dann hat Sandro Schwarz genau das gemacht: Der Bundesliga-Neuling hatte diverse Systeme und Spielideen ausprobiert, nichts verfing so richtig und als die Luft dann ganz dünn wurde, warf er de Blasis rein. Und der rettete die Saison, erzielte vier Tore in den vergangenen sechs Spielen, bereitete dazu jüngst das 2:0 gegen Dortmund vor. Und das wird Sandro Schwarz in der Saisonvorbereitung im Sommer sicher nicht vergessen.

Gerrit Holtmann (Abwehr, 440.000, 22 Punkte)

Es wird mit Gerrit Holtmann. Der Bremer, der vor der Saison 2016/17 von Eintracht Braunschweig an den Bruchweg kam, war eigentlich schon abgeschrieben, absolvierte er doch in seiner ersten Runde im 05-Dress nur 124 Bundesligaminuten. Da konnte Holtmann allerdings schon vereinzelt andeuten, warum man den 23-Jährigen aus Braunschweig losgeeist hatte: Dieser Junge ist pfeilschnell und hat einen Schuss wie ein Pferd. Aber – so entschied man noch unter Martin Schmidt – als Stürmer ist der Supersprinter nur bedingt zu gebrauchen.

Die zündende Idee kam dann Neu-Trainer Sandro Schwarz, der Holtmann in der Vorbereitung zur zuende gehenden Saison zum Außenverteidiger umschulte. Und jetzt, ein zwei Reihen weiter hinten als geplant, kommt der Norddeutsche immer öfter zum Zuge, diese Saison waren es schon 16 Einsätze, zwei Tore und eine Vorlage. Braucht es enormes Tempo über die Außenbahn, ist Holtmann die Option. Gut möglich, dass Schwarz diese in der neuen Saison noch öfter ziehen wird.

Neulinge sorgen für Furore: Die Debütanten im Check
imago/Jan Huebner

Gleich sechs Spieler feierten am 32. Spieltag ihr Bundesliga-Debüt, zwei von ihnen konnten sich gleich mal in die Torjägerliste eintragen. Wir haben Baku, Dorsch, Shabani und Co. mal unter die Lupe genommen.

weiterlesen...

Ridle Baku (Mittelfeld, 980.000, 22 Punkte)

Die Geschichte des Ridle Baku (ja, der Vorname ist tatsächlich eine väterliche Ehrerweisung an Kalle „Air“ Riedle) wurde vergangene Woche so häufig erzählt: Der Junge saß schon im Bus der zweiten Mannschaft auf dem Weg zum Auswärtsspiel in Freiburg, als der Anruf „von oben“ kam. Also raus an der Raststätte, vom Mannschaftsbetreuer der „Ersten“ eingesammelt, ab in die Startelf, um dann in der 90. Minute noch das 3:0 gegen RB Leipzig zu schießen. Märchenhaft. Und das Märchen geht weiter, Baku steht gegen Dortmund gleich wieder in der Startelf, schießt nach vier Minuten das 1:0 und die Nullfünfer machen mit dem ersten Bundesligasieg in Dortmund den Klassenerhalt klar. Dieser Junge ist eine hochdynamische Granate für die Mittelfeldzentrale und ab sofort aus dem Profikader nicht mehr weg zu denken.

Alexander Hack (Abwehr, 2.620.000, 53 Punkte)

Angekommen! Alexander Hack hat in der Endphase dieser Saison endlich geschafft, was ihm in seinen ersten beiden Runden im Oberhaus immer wieder abgegangen ist: Hochkonzentriert und dynamisch hat der Bayer in den letzten sechs Ligaspielen das wegverteidigt, was auf ihn zurollte – ohne den in früheren Jahren und noch bis in die Rückrunde hinein obligatorischen schweren Bock. Der Lohn: Der 1,93 Meter große Hack hat sich zum unumstrittenen Stammspieler in der Mainzer Innenverteidigung aufgeschwungen, egal, wer sonst noch fit ist oder eben nicht. 28 Punkte sammelte der 24-Jährige in den vergangenen sechs Spielen und darf mit dem guten Gefühl in die Pause gehen, im Sommer zum ersten Mal als Stammkraft und nicht als Herausforderer in die Saisonvorbereitung zu gehen.

Du spielst noch nicht Comunio? Hier entlang – kostenlos!