Abstiegskandidaten Freiburg Braunschweig Nürnberg Streich

Zehn Spieltage ist die Saison 2013/2014 alt und erste Kluften zeichnen sich ab. Eine der spannendsten Entscheidungen wird, wie jedes Jahr, der Kampf um die Abstiegsplätze sein.  Für Eintracht Braunschweig, den SC Freiburg sowie den 1. FC Nürnberg gab es bisher wenig Zählbares zu holen. Dementsprechend angespannt ist die Lage im Tabellenkeller. Comunioblog gibt eine erste Prognose über mögliche Abstiegskandidaten ab und beleuchtet deren zukünftiges Programm.

Eintracht Braunschweig
Aktueller Tabellenplatz: 18

Nach dem eindrucksvollen Auftritt im Derby gegen den VfL Wolfsburg, welches die Braunschweiger mit 2:0 für sich entschieden, folgte ein ebenso packendes Heimspiel gegen den FC Schalke 04. Auch wenn Schalke das Aufeinandertreffen noch in der 91. Minute, durch ein Treffer von Roman Neustädter, für sich entscheiden konnte, war Lieberknecht und seinen Jungs der Wille und der Kampfgeist deutlich anzumerken. Es wurde bis zur letzten Sekunden alles in die Waagschale geworfen. Dementsprechend positiv fiel auch die Punkteausbeute für viele Spieler der Löwen aus. Karim Bellarabi beispielsweise trumpfte mit elf Punkten (gegen Wolfsburg) und sieben Punkten (gegen Schalke) besonders auf. Das ganze Gebilde Eintracht Braunschweig stemmte sich gegen den schlechten Start in der Bundesliga. So schien es jedenfalls nach den ansprechenden Leistungen im Derby gegen die Wölfe sowie im darauf folgenden Heimspiel gegen Schalke 04. Alles nur eine Eintagsfliege? Ein kurzer Zwei-Spieltage Ausrutscher im positiven Sinne? Nach dem Spiel gegen Mainz 05 kann man zu dem Entschluss kommen. Kraft- und Ideenlos zeigte sich das Team von Torsten Lieberknecht  auswärts in der Coface Arena. Trotz dass der Ballbesitz mit fast 60 % wesentlich höher lag als bei den Mainzern, konnte kaum Druck aufgebaut werden, um die Mainzer ernsthaft zu gefährden. In 90 Spielminuten gab es genau einen Schuss aufs Tor. Tuchels Jungs hingegen machten es cleverer und münzten von drei Torschüsse zwei in Tore um.

Eintracht Braunschweig ist nach einem kurzen Höhenflug wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet – nämlich auf Platz 18 der Tabelle. Auch wenn in Braunschweig ganz sicher der Spirit und der Zusammenhalt stimmen, wird es sehr schwierig die Liga zu halten, fängt man nicht an sich cleverer zu verhalten. So sah es auch schon vor Beginn der Saison der Sportdirektor der Eintracht, Marc Arnold und prognostizierte gegenüber dem SID: “ Es ist immer so, dass du als Aufsteiger, der wie wir 28 Jahre nicht in der ersten Liga war und mit unseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen startet, von vornherein Abstiegskandidat Nummer eins bist.“ Aktuell vier Punkte nach zehn Partien bestätigen Arnolds Prognose ziemlich deutlich.

Das Phänomen Lieberknecht und der Braunschweiger Zusammenhalt
Braunschweiger Zusammenhalt Derby Wolfsburg Lieberknecht Bellarabi

Braunschweig holte einen Punkt aus den ersten sieben Partien. Nie ist ein Bundesligist schlechter in die Saison gestartet. Nichtsdestotrotz demonstrieren Team, Trainer und allen voran die Fans eindrucksvoll Zusammenhalt.

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SC Freiburg
Aktueller Tabellenplatz: 17

Für den ein oder anderen ist es mit Sicherheit schon etwas auffällig, dass der SC Freiburg derart tief im Tabellenkeller sitzt. Auch wenn man in gewisser Weise schon damit rechnen musste, dass der SC, nach dem schwer wiegenden Abgängen von Neu-Nationalspieler Max Kruse und Defensiv-Allrounder Cedrick Makiadi, eine wesentlich schwierigere Saison vor der Brust haben wird als noch das Jahr zuvor, wo mit tollen Offensiv-Fußball sogar die Europa League erreicht wurde. Nichtsdestotrotz ist es negativ erschreckend, dass die Freiburger bisher noch keinen einzigen Sieg einfahren konnten. Fünf Mal wurde mittlerweile unentschieden gespielt, viel zu oft Führungen verspielt. Es allein auf die Abgänge von Kruse, Makiadi, Flum und Caligiuri zu schieben wäre als Antwort für die bisherige Misere zu einfach. Das Streich’sche Feuer, welches die ganze Mannschaft letzte Saison beflügelt hat fehlt derzeit einfach. Auch das Unentschieden gegen den FC Bayern München tröstet über diesen Eindruck nicht hinweg. 21 Gegentore, bei gerade mal 9 geschossenen Toren, sind einfach zu viele und ein solches Verhältnis derzeit einfach nicht bundesligareif! Selbst Cheftrainer Christian Streich erkennt die Situation und bestätigt: “ Wir haben im Moment nicht die Qualität, Spiele zu gewinnen.“ Die Frage ist nur: wann hat der Sportclub wieder die Qualität Spiele zu gewinnen? In den nächsten Spielen sollte der Zeitpunkt dringend gekommen sein, denn mit Nürnberg und Braunschweig trifft man in kürzester Zeit auf zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf! Sollten aus den nächsten drei Spielen vier oder vielleicht sogar sechs Punkte geholt werden, manövriert man sich in eine durchaus gute Position im Kampf gegen den Abstieg.

1.FC Nürnberg
Aktueller Tabellenplatz: 16

Den aktuellen Relegationsplatz belegt derzeit der 1. FC Nürnberg. Und schaut man beispielsweise zurück auf das Spiel gegen Eintracht Braunschweig vom 5. Spieltag, wo man vollkommen von der Rolle war und es einzig und allein Raphael Schäfer zu verdanken hat, dass man beim Aufsteiger nicht gänzlich untergegangen ist, kann man sogar noch glücklich darüber sein, dass man nicht ganz unten in der Tabelle steht. Gut, die schlimme Situation wurde erkannt und mit Gertjan Verbeek ein neuer Trainer ans Steuer gesetzt. Wichtig ist, dass nach sieben Unentschieden in zehn Spielen ein Sieg und somit drei Punkte eingefahren werden. Auch wenn das auswärts gegen den VfB Stuttgart noch nicht gelungen ist, so hat man doch einen taktischen klüger spielenden Club gesehen. Die Defensivarbeit wurde gezielt gestärkt. Schützenfesten wie die katastrophale 0:5 Heimniederlage gegen den Hamburger SV, sollen sich keinesfalls wiederholen. Auch wenn im letzten Spiel gegen Stuttgart der Ballbesitz lediglich bei 40 % lag, wurde dennoch diszipliniert gekontert und mit über 85 % Schussgenauigkeit einige gezielte Nadelstiche gesetzt. Besonders der junge Josip Drmic wird bei den kommenden Partien eine Schlüsselrolle übernehmen. Mit seinen bisher vier Treffern hat er mehr als ein Drittel aller Tore seiner Mannschaft erzielt. Und der Junge Schweizer brennt. Das merkt man ihm eindeutig an. Trainerwechsel beim FCN. Cleverer spielen. Auch mal dreckige Spiele knapp gewinnen. Die Marschroute ist klar definiert und so gibt sich auch Verbeek gegenüber “bundesliga.de“ optimistisch: “ Wenn wir Platz 12 schaffen, ist das gut. Das Ziel ist klar: Wir wollen auch nächstes Jahr erste Liga spielen.“