Dass Martin Petrow ein guter Fußballer war, wusste jeder. Nur unter Beweis stellte er es selten. Den bisher schnellsten Viererpack der Bundesliga-Geschichte allerdings kann ihm keiner nehmen.

Wenn man die Fans des VfL Wolfsburg nach ihren Erinnerungen an Martin Petrow fragt, fällt mit großer Wahrscheinlich der Begriff „linker Hammer“. Der Bulgare, nie ein Fan großer Worte, denen er Taten hätte folgen lassen können, spielte sich sicherlich nicht so nachhaltig ins Gedächtnis der Wolfsburger Fans, wie beispielsweise die Meistermannschaft um Grafite oder Edin Dzeko. Und dennoch war der offensive Mittelfeldspieler ein Mann für die besonderen Momente.

‚Linke Klebe‘ wie Stoitchkow

Petrows linke Klebe erinnerte viele an seinen weltbekannten Landsmann Hristo Stoitchkow. Der Unterschied zum bulgarischen WM-Star von 1994 war lediglich die Unregelmäßigkeit, mit der Petrow für große Momente sorgte. Am 30. Oktober 2004 allerdings setzte der bulgarische Linksfuß ein Ausrufezeichen, das ihm bis auf Weiteres einen Platz in den Annalen der Bundesliga sichert.

Der heute 34-jährige Petrow, der sich aktuell im Spätherbst seiner Karriere in der heimischen bulgarischen Liga bei ZSKA Sofia verdingt, machte am 11. Spieltag der Saison 2004/2005 alles richtig – und verewigte sich mit einer perfekten Leistung in den Highlights aus 50 Jahren Bundesliga.

Was war passiert? Der VfL Wolfsburg hatte zum Spitzenspiel geladen, der Tabellenfünfte aus Mainz jedoch keinesfalls vor, sich vor dem Spitzenreiter aus der Autostadt zu verstecken. Jürgen Klopp, Trainer der Rheinhessen und seit jeher ein Verfechter des offensiven Spiels, mahnte seine Mannschaft, sich bloß nicht hinten rein zu stellen.

Als Naldo die Eintracht abschoss

Am 16. Spieltag der Saison 2006/2007 wurde Eintracht Frankfurt von Werder Bremen im eigenen Stadion gedemütigt. Bremens Innenverteidiger Naldo war dabei besonders gut aufgelegt.

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Doppelschlag mit dem Pausenpfiff

Und das Spiel schien alle Erwartungen zu erfüllen. In der 17. Minute stand es nach einem Doppelschlag durch Abel und Casey bereits 0:2. Die Kloppsche Marschroute schien äußerst erfolgversprechend – bis Martin Petrow kam. Der Bulgare, der bis dahin ein mickriges Saisontor auf dem Konto hatte, schlug bereits vor der Pause doppelt zu. Einem platzierten Elfmeter in der 45.Minute folgte noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, auf Zuspiel eines gewissen Thomas Brdaric, das 2:2.

Und Petrow hatte noch nicht genug. Während die Mainzer den Ausgleich zum „psychologisch ungünstigen Zeitpunkt“ vor der Pause noch nicht verdaut zu haben schienen, setzte Petrow zur One-Man-Show an. Einem Handelfmeter, der eine Rote Karte für Kramny zur Folge hatte, folgte eine gekonnte Linksabnahme, die sich schlussendlich über Torhüter Dimo Wache hinweg ins Netz senkte.

Ein Viererpack für die Ewigkeit

Mit seinen vier Treffern zwischen 45. und 62. Minute sorgte Petrow für den verdienten Wolfsburger Sieg. Den konnte auch der Anschlusstreffer durch einen Freistoß von ‚Bum bum‘ Babatz in der 75. Minute nicht mehr gefährden.

Dass Petrows Toreflut zur Hälfte aus Elfmetern bestand, konnte die großartige Leistung des Bulgaren nicht schmälern. Der Viererpack innerhalb von 17 Minuten ist bis heute der schnellste der Bundesliga-Geschichte. Macht unterm Strich 26 Punkte! Ein großartiger Tag für Martin Petrow, diesmal auch ohne den berüchtigten ‚linken Hammer‘.

Der Aufschwung des VfL Wolfsburg in Zahlen

Der VfL Wolfsburg ist dabei, sich in der Spitzengruppe der Bundesliga festzubeißen. Comunioblog blickt in die Statistik - und findet interessante Fakten.

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