32. Spieltag: Robert Andrich & Milos Veljkovic wackeln

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Bundesliga, 32. Spieltag. Wir klären die wichtigsten Fragen: Was ist wichtig, welche Spieler sind kurzfristig verletzt, welche gesperrt? Bei uns bekommt ihr die letzten Updates vor dem Spieltag, um euch Entscheidungen bei euren Aufstellungen zu erleichtern.

Stand: 12.05.2023, 15:00 Uhr

Verletzten-Updates: Diese Spieler sind fraglich

Dem SV Werder Bremen gehen so langsam die Innenverteidiger aus. Auch Milos Veljkovic musste am Freitag mit dem Teamtraining aussetzen. Für ihn stand lediglich eine individuelle Einheit auf dem Programm – ein Einsatz am Wochenende gegen RB Leipzig ist somit zumindest fraglich. Zuvor hatten bereits Niklas Stark (nach Muskelfaserriss) und Amos Pieper (nach Knöchelverletzung) mit Blessuren zu kämpfen, was die Personallage in der Defensive deutlich verschärft. Trainer Ole Werner könnte gezwungen sein, auf eine improvisierte Abwehrreihe zurückzugreifen – denkbar wäre etwa ein Einsatz von Ilia Gruev oder Anthony Jung in einer zentraleren Rolle. Für Comunio-Manager bedeutet das: Bremen-Defensivspieler sind riskante Aufstellungen – das Potenzial für Minuspunkte durch Gegentore ist gerade gegen Leipzig nicht zu unterschätzen.

Robert Andrich hat es in der Schlussphase des Europapokal-Spiels gegen die AS Rom am Fuß erwischt. Eine genaue Diagnose stand bis zur Pressekonferenz am Freitag noch aus. „Wir müssen warten“, sagte Coach Xabi Alonso mit Blick auf das Spiel gegen den VfB Stuttgart. Andrich war zuletzt ein absoluter Stabilisator im defensiven Mittelfeld von Bayer Leverkusen – sein mögliches Fehlen wäre ein herber Verlust, sowohl defensiv als auch für den Spielaufbau. Sollte er nicht rechtzeitig fit werden, könnte Exequiel Palacios wieder mehr Verantwortung übernehmen oder Nadiem Amiri eine etwas tiefere Rolle einnehmen. Auch Kerem Demirbay stünde als erfahrener Ersatz bereit. Für Comunio-Manager: Andrich ist nur bei gesichertem Einsatz eine verlässliche Option, zumal Leverkusen in dieser Phase auch mit der Belastungssteuerung im Europapokal jonglieren muss.

 

Die Top-Elf des 31. Spieltags

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Tor: Tomas Koubek (FC Augsburg) - 9 Punkte | Foto: imago images / Jan Huebner

 

(Verletzten-)Updates: Diese Spieler fallen sicher aus

Bei Odilon Kossounou von Bayer 04 Leverkusen stehen die Zeichen auf Ausfall. Gegen die AS Rom wurde der 22-Jährige bereits in der 36. Minute ausgewechselt, laut Vereinsangaben handelt es sich um eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel – ein Einsatz gegen den VfB Stuttgart ist damit nahezu ausgeschlossen. Kossounou hatte sich unter Trainer Xabi Alonso zuletzt als feste Größe in der Dreierkette etabliert, sein Ausfall könnte die Startelf-Rückkehr von Jonathan Tah oder Piero Hincapié auf die rechte Halbposition zur Folge haben. Auch Edmond Tapsoba ist eine Alternative für die rechte Seite. Für Comunio-Manager ist in jedem Fall erhöhte Vorsicht geboten, da die Belastung durch Europa League und Rotation eine zusätzliche Unwägbarkeit darstellt. Für Karim Bellarabi ist die Saison hingegen definitiv gelaufen. Der Flügelspieler, der schon über weite Teile der Saison mit Verletzungen zu kämpfen hatte, zog sich einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu und wird frühestens in der Vorbereitung auf die neue Saison zurückerwartet.

Bitter: Amos Pieper muss sich aufgrund anhaltender Sprunggelenksprobleme einer OP unterziehen lassen. In dieser Saison wird der Innenverteidiger für den SV Werder Bremen nicht mehr zum Einsatz kommen – ein harter Schlag für die Defensive der Hanseaten, die zuletzt ohnehin stark unter Druck stand. Auch Niklas Stark ist weiterhin nicht bei 100 Prozent, was die Personalsorgen in der Innenverteidigung noch verschärft. Zusätzlich muss Werder weiterhin auf Niclas Füllkrug verzichten. Der Toptorjäger, der mit 16 Treffern weiterhin an der Spitze der Torschützenliste steht, laboriert weiterhin an Wadenproblemen und ist seit dem 27. Spieltag außen vor. Ob Füllkrug vor Saisonende noch einmal eingreifen kann, ist offen – laut Trainer Ole Werner werde man bei ihm „von Tag zu Tag“ entscheiden. Für Comunio-Manager war Füllkrug lange ein Punktegarant – mittlerweile ist jedoch selbst ein Joker-Einsatz nicht sicher, was ihn zur Risikoaufstellung macht.

Auch der FC Bayern München muss weiterhin auf seinen Stürmer verzichten. Eric-Maxim Choupo-Moting wird weiterhin von Knieproblemen ausgebremst. Der kamerunische Nationalspieler befindet sich zwar im Aufbautraining, trainiert aber noch nicht mit der Mannschaft. Nach Informationen der „Bild“ ist ein Comeback frühestens zum Saisonendspurt möglich. In seiner Abwesenheit musste Thomas Tuchel in den vergangenen Partien improvisieren – mal rückte Serge Gnabry in die Sturmspitze, mal versuchte sich Thomas Müller in zentraler Rolle. Eine echte Neun fehlt dem Rekordmeister spürbar, was sich nicht nur in der Chancenverwertung bemerkbar macht. Comunio-Manager stehen somit vor der Frage, ob überhaupt ein Bayern-Stürmer derzeit verlässlich punkten kann – Gnabry zeigte sich zuletzt immerhin formverbessert.

 

 

Nach Verletzung oder Sperre: Startelf- & Rückkehr-Kandidaten

Für diesen Spieltag spielt Jonathan Burkardt aller Voraussicht nach noch keine Rolle. Der Mainzer Stürmer ist nach einer rund sechsmonatigen Pause zwar wieder ins Teamtraining eingestiegen, ein Kaderplatz gegen Eintracht Frankfurt kommt jedoch zu früh. Burkardt laborierte seit Oktober 2022 an hartnäckigen Knieproblemen, genauer: an einem Knochenmarködem im linken Knie, das nur langsam abklang und ihn zu mehreren Reha-Phasen zwang. Auch ein operativer Eingriff stand zwischenzeitlich im Raum, konnte aber durch konservative Behandlung vermieden werden.

Trainer Bo Svensson hatte in der Woche vor dem 32. Spieltag betont: „Wir bleiben wirklich ruhig und bauen ihn weiter vorsichtig auf.“ Der Coach will kein Risiko eingehen, um Rückschläge in der sensiblen Phase der Karriere des 22-Jährigen zu vermeiden.

Für Comunio-Manager ist Burkardt daher zwar langfristig wieder interessant, kurzfristig allerdings weiterhin kein Faktor. Mit Blick auf die neue Saison könnte er wieder in die Rolle des dynamischen Zielspielers hineinwachsen, die er vor seiner Verletzung so erfolgreich bekleidet hatte (11 Tore und 3 Assists in der Saison 2021/22). Für die laufende Spielzeit ist jedoch nur noch mit vereinzelten Kurzeinsätzen zu rechnen – falls überhaupt.

 

 

Startelf-Duelle vor dem 32. Spieltag

Bei den Borussen aus Mönchengladbach zeichnet sich ein Duell auf der Rechtsverteidiger-Position ab. Schon zuletzt durfte Routinier Stefan Lainer zwei Mal von Anfang an ran und zeigte dabei solide Leistungen. Lainer bringt mehr Erfahrung und defensive Stabilität mit, was gerade gegen offensivstarke Gegner geschätzt wird. Joe Scally hingegen hatte zuvor über weite Strecken der Saison die Nase vorn, ließ in den Wochen vor dem 31. Spieltag jedoch in puncto Zweikampfverhalten und Positionsspiel nach.

Trainer Daniel Farke betonte auf der Pressekonferenz, dass Scally im Training „eine sehr gute Reaktion“ gezeigt habe und der Konkurrenzkampf offen sei. Auch mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel beim BVB könnten taktische Überlegungen – etwa Tempodefizite gegen schnelle Dortmunder Außenspieler – Einfluss auf die Entscheidung haben. Für Comunio-Manager ist der Ausgang dieses Zweikampfs relevant: Beide Spieler kosten wenig, könnten aber kurzfristig Startelfpunkte einbringen – mit Lainer aktuell leicht im Vorteil.

Der Borussia-Gegner ist an diesem Wochenende die andere Borussia. Und auch hier ist die Situation in der Defensive spannend. Nico Schlotterbeck ist nach seiner Muskelsehnenverletzung wieder im Training und laut BVB-Coach Edin Terzić körperlich „auf einem guten Weg“. Dennoch könnte er zunächst auf der Bank Platz nehmen: Denn das Duo Mats Hummels und Niklas Süle überzeugte beim überzeugenden 6:0 gegen Wolfsburg mit Kompaktheit und guter Abstimmung.

Hummels ist in den letzten Wochen in starker Form und bringt Erfahrung und Führungsstärke ein, während Süle durch seine Physis und Spielöffnung punktet. Sollte Schlotterbeck noch nicht bei 100 Prozent sein oder das Risiko eines Rückfalls bestehen, dürfte Terzić auf Kontinuität setzen. Für Comunio-Manager lohnt sich ein genauer Blick auf die Aufstellung am Spieltag – mit dem Risiko, dass Schlotterbeck trotz Genesung zunächst draußen bleibt.

Das Abwehrproblem des SV Werder Bremen war bereits weiter oben Thema. Mit Niklas Stark und Marco Friedl stehen immerhin zwei defensive Stammkräfte zur Verfügung, doch um sie herum wird die Personaldecke dünn. Gerade Fabio Chiarodia, der als 17-Jähriger zuletzt in der Dreierkette aushelfen musste, machte seine Sache ordentlich, wirkt aber naturgemäß noch nicht so stabil wie erfahrene Bundesligaspieler – insbesondere im Positionsspiel und bei der Kommunikation.

Trainer Ole Werner muss kreativ werden: Anthony Jung, eigentlich als linker Schienenspieler gesetzt, könnte im System problemlos in die Dreierkette rücken, was Platz für Lee Buchanan auf der linken Außenbahn schaffen würde. Auch Christian Groß, polyvalenter Defensivmann und zuletzt eher im Mittelfeld unterwegs, hat bereits mehrfach in der Abwehr ausgeholfen und gilt als ernsthafte Option – gerade wenn Werner auf Erfahrung statt jugendlichen Elan setzt.

Für Comunio-Manager ergibt sich daraus ein spannendes, aber riskantes Szenario: Wer auf einen Startelfeinsatz von Chiarodia oder Groß spekuliert, könnte günstige Punkte mitnehmen – aber auch auf der Bank landen, wenn Werner kurzfristig umstellt. Vieles dürfte sich erst im Abschlusstraining entscheiden.

„Sicher, am Sonntag können wir rotieren. Das ist normal. Das haben wir schon gemacht, als wir so eine Phase mit vielen Spielen hatten. Wir werden sehen, auf welchen Positionen“, kündigt Leverkusen-Coach Xabi Alonso an. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass Spieler, die zuletzt viel auf dem Platz standen, am Wochenende eine Pause erhalten. 

Beim VfL Bochum gibt es aktuell Duelle um die Außenverteidiger-Positionen. Rechtsverteidiger Cristian Gamboa und Linksverteidiger Danilo Soares glänzten zuletzt nicht unbedingt. Am vergangenen Spieltag mussten beide zur Halbzeit runter. Ersetzt wurden sie von Saidy Janko (rechts) und Konstantinos Stafylidis (links). Es ist zumindest im Bereich des Möglichen, dass die beiden Stammkräfte mal eine Pause auf der Bank erhalten und der Trainer am 32. Spieltag frische Impulse auf den entsprechenden Positionen in die Mannschaft bringt.

Gesperrte Spieler am 32. Spieltag

Am 32. Spieltag fehlen gesperrt: Dominik Kohr, Leandro Barreiro (beide1. FSV Mainz 05), Rafael Borre (Eintracht Frankfurt), Alassane Plea (Borussia Mönchengladbach), Benno Schmitz (1. FC Köln), Arne Engels (FC Augsburg) und Stanley Nsoki (TSG Hoffenheim).