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Der große Goalgetter landet bei Bayer Leverkusen, während die Vereine mit echten Offensivproblemen vor allem auf Talente setzen. Hohes Risiko mit hohem Ertrag oder eine vorhersehbare Nullnummer? Drei neue Stürmer im Comunio-Check!
Sardar Azmoun (Zenit St. Petersburg -> Bayer Leverkusen)
Position: Sturm
Einstiegsmarktwert: 8 Mio.
Sardar Azmoun wurde zwar im Iran geboren, spielte dort jedoch nie professionell Fußball. Bereits nach der U19 klopfte 2013 Rubin Kazan an und lockte den Mittelstürmer nach Russland. Doch bei Rubin konnte sich Azmoun zunächst nicht durchsetzen. Auf zwei Jahre in der Kazans Reserve folgten zwei Leihjahre beim FK Rostov sowie ein fester Wechsel dorthin. Ab hier blühte er auf und machte über den erneuten Zwischenschritt Kazan seinen Weg zu Zenit St. Petersburg. Nun lief der Vertrag aus – und Leverkusen zog den Sommerwechsel ein halbes Jahr vor.
Die Beschreibung „Goalgetter“ ist bei Azmoun fast noch untertrieben. Der beidfüßig starke Mittelstürmer hat Torquoten, von denen viele Spieler träumen würden, wenn auch bisher nicht in den Top-Ligen. Trotzdem sind 62 Tore und 23 Assists in 104 Spielen für Zenit unfassbare Zahlen. Auch bei der Nationalmannschaft überzeugt der Iraner: 39 Tore und 7 Assists in 60 Einsätzen für sein Heimatland. In Leverkusen wird er sich aber zunächst hinten anstellen müssen: An Leverkusens Stürmer-Star Patrick Schick dürfte zunächst kein Vorbeikommen sein. Wenn die Europa League wieder beginnt, dürfte seine Zeit bei der Werkself kommen.
Kelian Nsona (SM Caen -> Hertha BSC)
Position: Sturm
Einstiegsmarktwert: 1 Mio.
Am Deadline-Day hat Fredi Bobic der Hertha noch einen lange gewünschten Flügelstürmer organisiert: Kelian Nsona wechselte vom SM Caen in die Hauptstadt. Doch für den französischen Zweitligisten kam Nsona diese Saison noch nicht zum Einsatz. Der 19-Jährige laboriert derzeit noch an einem Kreuzbandriss, der ihn wohl noch etwas länger pausieren lassen wird. Eher ein Perspektivtransfer als die gewünschte Soforthilfe.
Der Flügelspieler ist vor allem eins: Dribbelstark! Mit flinken Bewegungen dribbelt er die Gegner aus und kommt selbst zum Abschluss oder legt vor. Auf Profiniveau war er hier jedoch bisher nur wenig erfolgreich. In 37 Einsätzen für Caen konnte er nur zwei Tore erzielen, Assists hat er keine vorzuweisen. Vor allem in Sachen Ausdauer und Arbeit gegen den Ball muss das Talent noch zulegen. Man darf gespannt sein!
Tiago Tomas (Sporting CP -> VfB Stuttgart)
Position: Sturm
Einstiegsmarktwert: 2 Mio.
Die Transferaktivitäten von „Diamantenauge“ Sven Mislintat führen mal wieder in eine kleinere Liga, jedoch nicht zu einem kleinen Verein: Der VfB Stuttgart leiht Tiago Tomas von Sporting Club de Portugal aus. Auch Tomas ist dabei kein kleiner Transfer, so soll der Leihvertrag des Sportings-Eigengewächses eine Kaufoption in Höhe von 15 Millionen Euro enthalten. Der 19-Jährige ist U21-Nationalspieler Portugals und kann bereits fünf Champions League-Einsätze vorweisen.
Der 1,80m-kleine Offensiv-Allround besticht vor allem durch sein Tempo und seine hohe Laufbereitschaft. Er ist antrittsstark, schnell, flink und kann das über 90 Minuten abrufen. Das hilft ihm vor allem bei Tempodribblings gegen ungelenke Innenverteidiger. Dafür zieht er im Kopfballduell – wortwörtlich – meist den Kürzeren.
Bei Stuttgart dürfte Tomas ein Kandidat für die Halb-Positionen in der Offensive sein, um Zielspieler Sasa Kalajdzic mit tiefen Läufen im Umschaltspiel zu ergänzen. Da er jedoch weder ein großer Vorbereiter ist (0.2 Torschüsse pro Spiel vorbereitet) noch gute Zweikampfwerte vorzuweisen hat (41% Siegquote bei 1.5 gewonnen Zweikämpfen pro Spiel) , wird sein Sofascore aber vor allem von Toren abhängen. Kann er die VfB-Offensive beleben, dürfte er auch Comunio-Punkte sammeln. Für 2 Mio. eine spannende Spekulation!