Papadopoulos und Tah: Das neue Bayer-Abwehrduo?

Kurz vor dem Bundesliga-Saisonstart muss Bayer Leverkusen einen herben Rückschlag verkraften: Mit Ömer Toprak fällt einer der Leistungsträger lange aus. Nominelle Stellvertreter gibt es im Kader einige, doch genügen diese auch den Anforderungen? Für einen Rückkehrer ist die neue Situation eine große Chance.

Der Schock saß tief, als die schwere Verletzung Gewissheit wurde. Leverkusen, das bis dato personell mehr oder weniger unfallfrei durch die Saisonvorbereitung kam, muss im schlimmsten Fall die komplette Hinrunde auf seinen Abwehrchef verzichten.

Durch den Sehnenriss des 26-jährigen Türken verlagert sich die Verantwortung im Defensivbereich der Werkself nun auf andere Schultern. Bayer-Coach Roger Schmidt dürfte das, entgegen eigener Aussagen, wohl noch einiges Kopfzerbrechen bereiten.

Schließlich schaffte es sein Team lediglich in einem der sechs Testspiele (4:0 über Levante) kein Gegentor zu kassieren – und das mit Toprak. Oben drein steht mit Tin Jedvaj die wohl erste Alternative ebenfalls nicht zur Verfügung.

Der junge Kroate erlitt im Trainingslager schon die zweite schwerere Muskelverletzung in diesem Jahr und wird aufgrund einer Einblutung im Oberschenkel über den Saisonstart hinaus laut „Kicker“ wohl noch bis Mitte September fehlen.

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Vier Kandidaten für zwei Plätze

Der Ausfall beider arrivierter Innenverteidiger erfordert die Findung eines gänzlich neuen Pärchens im Abwehrzentrum und eröffnet so gleichzeitig vier Spielern neue Perspektiven. Einer davon ist Neuzugang Jonathan Tah, der erst vor wenigen Wochen vom HSV nach Leverkusen wechselte.

Der 19-Jährige ist trotz U19-EM topfit und konnte im Trainingslager sowie den Testspielen neben Toprak überzeugen. Allerdings ist aufgrund seiner mangelnden Erfahrung (nur 16 Bundesliga-Spiele für Hamburg) zu bezweifeln, ob er im Liga-Alltag, geschweige denn auf Champions-League-Niveau, auf Anhieb bestehen kann.

Gut möglich, dass Bayer aber dennoch sofort auf Tah setzt. „Seine Verpflichtung ist eine tolle Investition in die Zukunft, aber Jonathan hat auch die Klasse, uns sofort weiterzuhelfen“, erklärte Sportdirektor Rudi Völler bei seiner Vorstellung.

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Etwas anders verhält es sich beim zweiten Neuzugang André Ramalho, der mit Roger Schmidt schon in Salzburg zusammenarbeitete. Der Brasilianer wurde im letzten Jahr eher im defensiven Mittelfeld eingesetzt, war zuvor unter Schmidt aber fester Bestandteil der Innenverteidigung.

Im Gegensatz zu Tah will man dem 23-Jährigen aber genügend Zeit zur Eingewöhnung lassen. „Er muss sich bei uns an die höhere Intensität des Trainings gewöhnen und körperlich noch zulegen“, erklärte sein Trainer dem „Kicker: „Aber wir haben Geduld und werden noch viel Freude an ihm haben.“

Große Chance für Papadopoulos

Auch deshalb könnte ein Rückkehrer die Gunst der Stunde nutzen, um sich endgültig zu rehabilitieren. Kyriakos Papadopoulos ist nach seiner schweren Schulterverletzung und drei Monaten Zwangspause wieder vollständig genesen und meldete sich in der Vorbereitung eindrucksvoll zurück.

Der Grieche überzeugte als „Quasi-Neuzugang“ mit altbekannter Bissigkeit und vollem Einsatz. „Ich habe auch im Urlaub hart gearbeitet, um schnell wieder den Anschluss zu schaffen“, zeigte sich der 23-Jährige schon zu Beginn angriffslustig.

Und das könnte sich nun auszahlen. Erreicht „Papa“ bis zum Saisonstart einen akzeptablen Fitnesslevel, dürfte er gesetzt sein. Denn anders als seine Konkurrenten hat der Nationalspieler auch schon auf internationalem Niveau (15 CL -und 13 EL-Einsätze) seine Klasse bewiesen.

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Vereinsloser Westermann als Überbrücker?

Da mit dem 18-jährigen Lukas Boeder, der aus der eigenen U19 zu den Profis wechselte, ein weiterer völlig unerfahrener Akteur momentan die vierte Alternative im Abwehrzentrum bildet und Bayer unbedingt in der Königsklasse bestehen will, ist die Verpflichtung eines neuen Innenverteidigers nicht ausgeschlossen.

„Wir machen uns täglich Gedanken, was man machen kann“, äußerte sich Manager Jonas Boldt eher neutral – wohlwissend, dass ein Spieler mit Champions-League-Niveau auf dieser Position auch seinen entsprechenden Preis hat. Wahrscheinlicher klingt da schon das von „Mopo“ und „Bild“ ins Spiel gebrachte Interesse Leverkusens am vereinslosen Heiko Westermann.

Der Ex-Hamburger hält sich derzeit bei Arminia Bielefeld fit, kostet keinerlei Ablöse und würde wohl auch beim Gehalt Abstriche in Kauf nehmen. Die nötige Erfahrung bringt der 31-Jährige auch mit, seine Qualitäten waren allerdings auch schon zu Hamburger Zeiten nicht unumstritten.

Dennoch könnte Westermann, einer der zehn besten Comunio-Verteidiger aller Zeiten, bei mangelnden Alternativen auf dem Transfermarkt zum Überbrücker der Verletzungen von Jedvaj und Toprak werden.

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