Lahm ist weg - folgen Ribery und Robben bald?

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Nach den herausragenden Erfolgen der letzten fünf Jahre bricht die goldene Bayern-Achse langsam auseinander. Lahm ist weg, Schweinsteiger schon länger, Ribery und Robben werden folgen. Schon 2017/18 wird eine Saison des Umbruchs. So erfolgreich wie eh und je?

Spieler der Saison: Robert Lewandowski. Mal wieder! Auch wenn sich der Pole von seinen Mannschaftskollegen im Stich gelassen fühlt, was das Verpassen der Torjägerkanone betrifft, ist er mit 30 Treffern und 246 Comunio-Punkten erneut der beste Spieler der Saison. Nur schade, dass er es wieder um zwei Zähler nicht geschafft hat, die ewige Bestmarke von Marco Reus zu knacken. Der nächste Anlauf folgt ab August.

Enttäuschung der Saison: Neuzugang Renato Sanches konnte in seiner ersten Saison noch nicht zum Erfolg beitragen. Seine Entwicklung stagnierte, seine Leistungen stimmten nicht, Einsatzzeit erhielt er daher wenig. Für den portugiesischen Youngster, der im vergangenen Sommer zu den teuersten Akteuren im Managerspiel gehörte, verlief das letzte Jahr absolut nicht nach Plan. In der Saison 2017/18 wird es für Sanches kaum leichter, sich im nach wie vor hochkarätig besetzten Mittelfeld durchzusetzen.

Größte Baustelle: Die Außenverteidigung und die Sechserposition verlieren ihre Leistungsträger, ihre Routiniers. Der Verlust von Philipp Lahm und Xabi Alonso ist zugleich die Chance für Joshua Kimmich, sich auf einer Position festzuspielen – und diese über Jahre hin zu besetzen. Während Alonso durch das Kollektiv zu ersetzen sein dürfte, reißt Lahms frühzeitiges Karriereende eine Lücke in die Mannschaft. Ob Kimmich diese als Rechtsverteidiger füllen kann, obwohl er lieber im Mittelfeld spielt, ist ungewiss.

Die zehn besten Bayern der Saison 16/17

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Platz 10: Joshua Kimmich, Mittelfeld, 102 Punkte in 20 Spielen, Bildquelle: Imago

Mögliche Probleme: Lahm und Alonso sind nicht die ersten großen Bayern-Spieler, die ihren Zenit überschritten haben und jetzt im Fußball-Ruhestand sind. Mit Franck Ribery und dem immer noch herausragenden Arjen Robben stehen dem FCB innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre zwei weitere große Abgäge bevor, die schwer zu verkraften sein werden, so viel Qualität auch in der Hinterhand ist. Der Umbruch in der Mannschaft erfolgt schleichend, nicht radikal. Dabei die Balance zu halten und weiter so dominant aufzuspielen wie in den letzten fünf Jahren, könnte angesichts aufstrebender Leipziger und Dortmunder nicht mehr ganz so leicht von der Hand gehen.

Mögliche Überraschung: Niklas Süle ist nicht gekommen, um Innenverteidiger Nummer vier zu werden. Allerdings muss er sich in einem unfassbar starken Abwehrzentrum zunächst hinter Mats Hummels, Javi Martinez und Jerome Boateng einordnen. Wenn der beste Verteidiger der Vorsaison Pech hat, bleibt das Trio fit und seine Einsatzzeit wird auf ein Minimum reduziert. Profitiert Süle jedoch vom Verletzungspech der anderen, bekommt er die Möglichkeit, sich in die erste Elf zu spielen. Agiert er dabei so stark wie in der Vorsaison und zeigt er sich den Anforderungen der Königsklasse gewachsen, wird Süle schon im nächsten Jahr den Startschuss für eine blühende Zukunft beim FCB setzen.

Youngster to watch: Lahm und Alonso weg, Robben und Ribery auf der Kippe – eine goldene Ära neigt sich dem Ende zu. Doch die Bayern sind nicht ungerüstet: Kimmich, Coman, Sanches, Süle, Gnabry und Tolisso sind allesamt 19 bis 22 Jahre jung und haben das Potenzial, in die Weltklasse vorzudringen. Die Problemzone der Zukunft sind die offensiven Flügel. Kingsley Coman könnte der Außenspieler der nächsten Jahre sein, auf rechts wie auf links. Trainer Carlo Ancelotti wird dem Franzosen in der neuen Saison vermehrt zu Einsatzzeit verhelfen, um herauszufinden, ob Coman im Jahr 2018/19 als Stammspieler zu Werke gehen kann. Vielleicht hält die nächste Spielzeit den Durchbruch des 21-Jährigen bereit. Aktuell kostet Coman (5,2 Mio.) bei Comunio weniger als halb so viel wie Serge Gnabry (11 Mio.).

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Corentin Tolisso

Tolisso ist der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte und soll Xabi Alonso ersetzen. Dabei spielte er in Lyon eine andere Rolle. Comunioblog beleuchtet die Chancen des Franzosen und gibt eine Einschätzung für Comunio.

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Gerüchteküche: Alexis Sanchez bleibt der große Hochkaräter, den die Bayern in diesem Sommer verpflichten wollen. Problem: Sanchez will innerhalb Englands wechseln und fordert ein Gehalt, das das bestehende Gefüge beim FCB durchbrechen würde. Allerdings will Arsenal seinen Star nicht an einen direkten Konkurrenten verkaufen, was das Transfergerücht weiter spannend macht. Nach dem Tolisso-Transfer kühlen die Namen Verratti und Goretzka ab – Letzterer könnte im Sommer 2018 ablösefrei aus Gelsenkirchen kommen. Zudem steht Rene Adler als möglicher zweiter Torwart auf der Liste. Den Verein verlassen könnten Sven Ulreich und Douglas Costa; der Brasilianer steht bei Juventus Turin weit oben auf dem Zettel und würde ordentlich Knete in die Bayern-Kasse spülen.

Zugänge: Niklas Süle (1899 Hoffenheim, 20 Mio.), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim, ablösefrei), Serge Gnabry (SV Werder Bremen, 10 Mio.), Corentin Tolisso (Olympique Lyon, 41,5 Mio.), Gianluca Gaudino (FC St. Gallen, Rückkehr nach Leihe)

Abgänge: Philipp Lahm, Xabi Alonso, Tom Starke (alle Karriereende),

Sommerfahrplan: Trainingsstart am 1.7, Testspiel gegen BCF Wolfratshausen am 6.7., Benefizspiel in Erlangen am 9.7., Telekom Cup am 15.7., Summer Tour in China 16.-28.7., Audi Cup am 1./2.8., Supercup gegen Borussia Dortmund am 5.8.

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