FC Bayern: Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui im Stammplatzduell mit Benjamin Pavard

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In der heutigen Ausgabe der Stammplatzduelle dreht sich alles um Außenverteidiger. Welcher Bayern-Rechtsverteidiger erobert sich seinen Stammplatz? Wer startet nach Ouwejans Verletzung bei Schalke als Linksverteidiger? Und was passiert in Mainz?

Schalke 04: Wer gewinnt das Ouwejan-Stammplatzduell?

Das Debüt-Spiel von Trainer Thomas Reis beim FC Schalke 04 lief alles andere als gut. Man verlor zuhause 0:2 gegen den Sport-Club Freiburg und mit Thomas Ouwejan verletzte sich ausgerechnet ein Leistungsträger der Aufstiegssaison für den Rest der Hinrunde. Für die übrigen drei Spiele wird nun eine neue Startelf-Besetzung gesucht. Die Optionen im Stammplatzduell: Kerim Calhanoglu und Tobias Mohr.

Beide sind eigentlich offensive Flügelspieler, doch der Cousin von Hakan Calhanoglu spielte bei Schalke schon schon unter verschiedenen Trainern als Linksverteidiger. Mohr, der erst im Sommer nach Gelsenkirchen kam, bekam von Ex-Coach Frank Kramer auch Spielzeit links hinten. Doch Reis wagte gegen die Freiburger einen mutigen Schritt: Er warf das junge Eigengewächs Calhanoglu in den Ring.

Und der machte es grundsätzlich gut. Schon nach zwei Minuten hatte er eine tolle Torchance per Volley-Schuss und bereitete drei Torschüsse seiner Kollegen vor. Genau diesen offensiven Einfluss können die Schalker von Calhanoglu gebrauchen, weil sie den von Ouwejan jetzt verlieren. Zur Wahrheit gehört dazu, dass Calhanoglu einen Elfmeter verschuldete, weil er gegen einen quirligen Woo-yeong Jeong nicht sauber klären konnte. Doch in der Gesamtleistung darf man mit Calhanoglus Einsatz zufrieden sein – und deshalb sollte er auch gegen den SV Werder Bremen am Samstagabend starten. 

 

Mainz 05: Welcher Rechtsverteidiger muss weichen?

Der 1. FSV Mainz 05 hatte noch vor knapp zwei Jahren enormen Rechtsverteidiger-Mangel. Deshalb lieh man sich Danny da Costa aus Frankfurt aus, der sofort einschlug. Weil man ihn nicht fest verpflichten konnte, verstärkte man sich 2021 dann mit Silvan Widmer. Doch den heutigen Kapitän ergänzte 2022 dann doch noch Danny da Costa. Nach anfänglicher Verletzung des Ex-Adlers und späterem Leistungstief des Kapitäns waren die Rollen bisher gut verteilt. Doch das ändert sich jetzt.

Wegen eines Muskelfaserrisses musste da Costa gegen die Bayern auf der Tribüne Platz nehmen. Für Widmer und seine Mainzer hagelte es zwar eine 2:6-Klatsche, doch einer der Torschützen war eben dieser Widmer. Zudem hatte er sich defensiv wenig vorzuwerfen. Hat er sich damit seinen Stammplatz zurückerobert oder spielt demnächst wieder da Costa?

Eine gute Möglichkeit wäre: Beides. Widmer dürfte seinen Spielzeit-Anspruch angemeldet haben, doch weil in der Defensive Alexander Hack und Edimilson Fernandes gar nicht funktionierten, könnte Widmer auch in die Innenverteidiger rücken. Dann spielt da Costa rechts und für beide ist Platz. Möglicherweise gehen sogar beide Mainzer Innenverteidiger auf die Bank, wenn Stefan Bell ebenfalls in die Startelf kommt. Zugegeben: Sein Auftritt in München war nicht unbedingt besser. Bei da Costa und Widmer sollte es jedoch keine Probleme geben: Qualität setzt sich durch.

FC Bayern: Aus dringendem Bedarf wird großer Luxus

Der FC Bayern München sah vor der Saison dringenden Bedarf, einen weiteren Rechtsverteidiger zu verpflichten. Auch weil Benjamin Pavard sehr gerne in der Zentrale spielen möchte. „Wir wollten einen Backup holen“, sagte FCB-Präsident Herbert Hainer der Abendzeitung München, „jetzt haben wir mit Mazraoui eine sehr gute Alternative.“ Doch ist die Option zu gut für Pavard?

Zuletzt stach Noussair Mazraoui seinen Konkurrenten auf der rechten Defensivseite mehrfach aus. In den letzten fünf Pflichtspielen startete vier Mal der Marokkaner als Rechtsverteidiger. Pavard durfte zwei Mal ran – einmal rechts und einmal in der Zentrale. Dort könnte der Franzose am Samstag bei Hertha BSC erneut benötigt werden. Weil Matthijs de Ligt noch angeschlagen ist und Lucas Hernandez erst frisch aus seiner Verletzung zurückkehrt, könnte Pavard in die Mitte rücken. Und dann?

Dann ist das Stammplatzduell eröffnet. Nach seinem bärenstarken Auftritt in der Champions League gegen Inter Mailand kann Pavard eigentlich nicht auf die Bank rücken, selbst wenn die Zentrale besetzt ist. Langfristig wolle Pavard aber mit seinem Kumpel Hernandez zusammen in der Innenverteidigung spielen – die beiden Franzosen sind aktuell jedoch in der Herausforderer-Rolle gegenüber Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano. Für Pavard bleibt vermutlich nur Platz rechts.

Das bedeutet: Mazraoui schlagen. Und das ist leichter gesagt als getan, denn der Sommerneuzugang ist ebenfalls in richtig guter Form. Aktuell dürfte Pavard aufgrund der Top-Leistung in der Königsklasse den Vorzug erhalten. Doch wahrscheinlich wird sich hier bis zur Winterpause kein Stammspieler mehr herauskristallisieren.