Am Freitag startet die Bundesliga in die Rückrunde. Comunioblog wirft einen Blick auf die Teams und schätzt zugleich die Vorrunde ein. Heute: Borussia Dortmund.

Die Situation: Die Hinrunde verlief alles andere als planmäßig für den BVB. Nach erfolgreichen Jahren mit zwei Meisterschaften und einem Pokalsieg wuchsen die Ansprüche an Borussia Dortmund in den Himmel. Alles andere als die Champions-League-Qualifikation wäre eine Enttäuschung. Vielmehr erwarteten Pressevertreter und selbsternannte Experten gar einen erneuten Einlauf auf Tabellenplatz Zwei.

Und dass, obwohl die Ausgaben für neue Transfers die Einnahmen durch Mario Götze und Co. gerade einmal um drei Millionen überstiegen. Besonders der Finaleinzug in der Champions League weckte im Umfeld des BVB Ansprüche, denen die Borussia nun gerecht zu werden versucht.

Dabei war es nach der prekären Ausgangssituation mit einem Beinahe-Bankrott eigentlich nur folgerichtig, dass die traumhaft anmutende Renaissance des BVB irgendwann einmal ins Stocken gerät. Dennoch ist es nur natürlich, dass Jürgen Klopp und sein Team die Hinrunde als unbefriedigend bewerten.

Vor allem die Verletzungsmisere machte dem BVB zu schaffen. Teilweise war fast eine gesamte potenzielle Startelf zum Zuschauen verdammt. Und die Borussia fand sich plötzlich als eine von vielen Mannschaften mit ähnlichem Punktstand zwischen Platz Drei und Sieben wieder. Bereits fünf Niederlagen, drei davon in der eigenen Festung, geben den Verantwortlichen dabei ebenso zu denken, wie das teilweise wenig inspirierte Auftreten der von einigen schon als „satt“ kritisierten Profis.

Hertha BSC: Erfolg mit System

In weniger als einer Woche startet die Bundesliga in die Rückrunde. Comunioblog wirft einen Blick auf die Teams und schätzt zugleich die Vorrunde ein. Heute: Hertha BSC.

weiterlesen...

Und dennoch scheint die Situation so schlecht nicht zu sein. Wirft man einen Blick auf die Comunio-Ausbeute, gibt es hier scheinbar wenig Grund zum meckern. Mit 793 Punkten belegt Borussia Dortmund den zweiten Platz in der Teamwertung. Das hochgelobte Leverkusen (654) hat immerhin 139 Punkte weniger auf dem Konto. Ein Grund sind hierbei allerdings auch gelegentliche Glanzleistungen mit Kantersiegen und einer hohen Punktausbeute innerhalb einzelner Spiele.

Unter den Topspielern finden sich auch deshalb einige Schwarz-Gelbe. Marco Reus glänzt mit dem zweitbesten Punkteschnitt der Liga (6,65), Robert Lewandowski hat trotz vermeintlicher Schwächephase und ständiger Ablenkung durch das Bayern-Hick-Hack bereits 109 Zähler auf dem Konto. Dennoch ist insgesamt viel Luft nach oben: Mats Hummels, der am 19. Spieltag zurückkehren möchte und Ilkay Gündogan, dessen Comeback noch in den Sternen steht, werden besonders in puncto Spielaufbau schmerzlich vermisst.

Das sagten wir vor der Saison: Der Hunger ist zurück, lautete unsere Schlagzeile vor dieser Spielzeit. Nach der Hinrunde kann man die These allerdings nur bedingt unterschreiben. Zwar wurden die Bemühungen zur Etablierung als zweite Kraft im deutschen Fußball durch die Verletzungssorgen gebremst, aber auch die letzte Gier nach Torerfolgen und Siegen scheint gelegentlich abhanden zu kommen. Der vermeintlich „Biss“ schien an manchen Tagen eher einem leichten Schnappen zu gleichen. Die Kampfansage an die Bayern durch den 4:2-Supercup-Erfolg verpuffte nach einem guten Saisonstart mit fünf Siegen ab dem Unentschieden am 6. Spieltag gegen Nürnberg.

Comunio-Player to watch: Sokratis. Der Grieche hat sich in Abwesenheit von Hummels und Subotic zum Abwehrchef aufgeschwungen. Starke Auftritte und konstante Punkte (Schnitt: 4,18) machten den diesjährigen WM-Teilnehmer zum viertbesten Abwehrspieler der Liga. Im Moment ist „Papa“ für 4,5 Millionen zu haben.

VfL Wolfsburg: Mit de Bruyne nach Europa

Durch den Transfer von Kevin de Bruyne hat der VfL Wolfsburg ein echtes Statement gesetzt. Der Belgier verstärkt eine bereits intakte Mannschaft - die um die Champions-League-Qualifikation spielen wird.

weiterlesen...

Prognose: Das Lazarett lichtet sich. Allerdings können wichtige Säulen wie Hummels und Gündogan erst im Verlauf der Rückrunde wieder eingegliedert werden. Die Aussicht auf konstant gute Leistungen der beiden Strategen ist vor allem durch die Dreifachbelastung mit einem Fragezeichen versehen. Allerdings wird auf der anderen Seite nur Neven Subotic für die gesamte Rückrunde ausfallen. Piszczek, Schmelzer und Bender sind wieder voll belastbar. Die Breite im Dortmunder Kader ist also durchaus wieder vorhanden.

Auch geben vielversprechende Talente wie Marian Sarr oder Jonas Hofmann Anlass zur Hoffnung auf eine positive Entwicklung der Borussia. Jürgen Klopp hat sich des Weiteren auf die Fahnen geschrieben, den gelegentlichen Schlendrian – besonders mit Blick auf die Chancenverwertung –, der zu unnötigen Punktverlusten führte, zu besiegen. Im Testspielsieg (3:1) gegen den 1. FC Kaiserslautern schien das Anziehen der Zügel bereits Wirkung zu zeigen. Am Dienstag steht gegen den MSV Duisburg die letzte Bewährungsprobe vor dem Start auf Programm.

Fazit: Dortmund hat wieder die Möglichkeiten auf Schwächephasen einzelner Spieler zu reagieren und dem einen oder anderen Akteur hin und wieder eine Pause zu gönnen. Die direkte Qualifikation für die Champions League ist deshalb, trotz stark aufspielender Gladbacher, relativ wahrscheinlich. Der BVB wird nicht noch einmal fünf Spiele verlieren und deshalb mehr Punkte als in der Hinrunde einfahren. Gleichzeitig spielte der Konkurrent um Trainer Lucien Favre in der Hinrunde am Limit. Dortmund wird Zweiter oder Dritter.

Du möchtest auch Comunio-Manager werden? Hier entlang!

Zu den weiteren Rückrunden-Vorschauen!