Marc-André ter Stegen wechselt im Sommer wohl zum FC Barcelona. Für seine Nachfolge waren schon etliche Kandidaten im Gespräch – meist frei erfunden. Favorit ist ein Verrückter aus der Schweiz.  

Glaubt man den Medien, hat Gladbachs Sportdirektor Max Eberl in der Winterpause jeden dritten Bundesliga-Torwart angebaggert. Wie ein Verzweifelter, der um fünf Uhr morgens in der Disko noch panisch auf der Suche nach einem Flirt ist, während der DJ schon in der Kiste mit den Rausschmeißer-Songs wühlt.

Denn seit Marc-André ter Stegen bekannt gab, dass er seinen Vertrag bei der Borussia nicht verlängern werde und man stark annehmen darf, dass es ihn im Sommer zum FC Barcelona zieht, waren etliche Torhüter für seine Nachfolge im Gespräch: Frankfurts Kevin Trapp, Düsseldorfs Fabian Giefer, Freiburgs Oliver Baumann, Hannovers Ron-Robert Zieler, auch Berlins Thomas Kraft wurde in den Ring geworfen und zuletzt Yann Sommer vom FC Basel.

Bei den meisten dieser Gerüchte winkte Max Eberl nur müde ab, tatsächliches Interesse hat sein Verein wohl nur an dreien der Genannten: Baumann, Trapp und Sommer.

Oliver Baumann – Coach Streich weiß nichts von Gladbacher Avancen 

Die „Bild“ berichtete schon im Dezember des letzten Jahres, die Borussia habe sich auf Oliver Baumann vom SC Freiburg eingeschossen. Demnach könne Baumann dank einer Ausstiegsklausel in seinem bis 2018 laufenden Vertrag für sieben Millionen Euro den Sportclub verlassen. Da Barcelona angeblich bereit sein soll, für ter Stegen elf Millionen Euro auf den Tisch zu legen, wäre Baumanns Ablöse kein Hindernis.

Der Freiburger Schlussmann hat in der laufenden Saison 31 Gegentore kassiert, in drei Spielen blieb er zu Null. Bei Comunio ist Baumann mit 56 Punkten (im Durchschnitt 3,29 pro Spiel) der fünftbeste Keeper der Liga, vor ihm stehen ter Stegen, Schäfer, Trapp, Leno und Neuer. Allerdings: Freiburgs Trainer Christian Streich äußerte sich zuletzt, ihm sei vom Interesse der Gladbacher bisher nichts zu Ohren gekommen.

Ja-Cheol Koo – der Rückrunden-Spieler

Ja-Cheol Koo war anderthalb Jahre Leistungsträger in Augsburg. Der leihweisen Beschäftigung folgte ein unglückliches halbes Jahr beim VfL Wolfsburg. Seit seinem Wechsel nach Mainz steigt sein Comunio-Marktwert wieder stetig.

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Kevin Trapp – von Chef Bruchhagen als unverkäuflich erklärt 

Auch Frankfurts Kevin Trapp galt schon als Wunschkandidat der Gladbacher – immerhin bringe er alles mit, was Gladbach suche: Reflexe, Größe, Spielstärke, internationale Erfahrung. Sein Vertrag in Frankfurt läuft noch bis 2016, sein Marktwert liegt bei sieben Millionen Euro. Sollte die Eintracht absteigen, wäre Trapp ablösefrei zu haben.

Im Punkte-Ranking der Torhüter steht Trapp aktuell mit 68 Punkten (im Durchschnitt 4 pro Spiel) auf Platz drei. Der „Bild“ soll er gesagt haben: „Ist doch schön, wenn andere Klubs sich für mich interessieren.“ Ein Gefühl, das ihm nicht gänzlich fremd sein dürfte – angeblich machen nämlich auch Juventus Turin, der AC Florenz und der SSC Neapel Trapp den Hof. Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen hatte zuletzt versucht, allen Spekulationen den Garaus zu machen, als er sagte, Trapp sei unverkäuflich.

Yann Sommer – Max Eberl steht angeblich schon mit ihm in Kontakt 

Als wahrscheinlichster Kandidat für die Nachfolge von Marc-André ter Stegen gilt seit einigen Tagen der 25-jährige Schweizer Yann Sommer (Foto). Wie der „Kicker“ zuletzt berichtete, stehe Max Eberl bereits mit ihm und dem FC Basel in Kontakt – angeblich muss der Wechsel  nur noch in die Wege geleitet werden. Da Sommers Vertrag noch bis 2015 läuft, steht eine Ablöse von acht Millionen Euro im Raum.

Beim Champions-League-Spiel gegen den FC Schalke habe Eberl den extrovertierten Sommer persönlich beobachtet, heißt es weiter. Ein Youtube-Video, aufgenommen während des schweizerischen Pokalendspiels 2012, zeigt Sommer beim alles entscheidenden Elfmeterschießen als wild gewordenen Kretin, der dem Schützen die Zunge rausstreckt, ihn anbrüllt und durch Zeigen auf seine Wunschecke zu verwirren versucht – mit Erfolg.

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In der Schweizer Super League hat Sommer in 17 Spielen 16 Gegentore kassiert, zu seinen größten Stärken zählen Beidfüßigkeit und Spielstärke – und internationale Erfahrung bringt er auch mit. Vom „Blick“ auf die Wechsel-Wahrscheinlichkeit angesprochen, sagte Sommer: „Bei einem Klub wie Gladbach wäre es logisch, wenn man ein Angebot prüft.“ Das Gerücht, Sommer sei Gladbachs Trainer Lucien Favre mit 1,83 Metern zu klein, wurde von der Borussia längst ausradiert, „das ist keine Aussage von uns“, hatte Pressesprecher Markus Aretz klargestellt.

Gut möglich also, dass Borussia Mönchengladbach die Lücke, die Marc-André ter Stegen hinterlassen wird, mit Yann Sommer wieder auffüllt. Dann wäre Schluss mit den endlosen Gerüchten über Gladbacher Liebäugelei mit Torhütern der Konkurrenz. Und dann könnte auch der DJ endlich nach Hause gehen.

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