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Fouls gehören zum Fußball wie Schienbeinschoner und Rudelbildung. Nur machen manche Teams davon mehr Gebrauch als andere. Die Comunio-Fairplay-Tabelle zeigt, welche Mannschaften am meisten treten, zupfen und meckern.
Die Berechnung der Tabelle beruht auf den Karten, die eine Mannschaft im Verlauf der Saison kassiert. Gelbe Karten bringen einen Punkt, Gelb-Rot bringt drei und glatt Rot fünf Punkte. Je mehr Punkte ein Team sammelt, desto unfairer geht es auf dem Platz zu Werke.
Platz drei: VfB Stuttgart, 75 Punkte
Klar, wer gegen den Abstieg spielt, darf seine Gegner nicht mit Samthandschuhen anpacken. Das haben sich auch die Spieler des VfB Stuttgart zu Herzen genommen. Insgesamt kassierten die Schwaben bisher 58 gelbe Karten, vier Mal musste ein VfB-Spieler den Platz mit der Ampelkarte verlassen und ein Mal sogar mit einem glatten Platzverweis. Macht unterm Strich 75 Treter-Punkte; zum Vergleich: Das fairste Team der Liga, Borussia Dortmund, hat gerade mal 32 Punkte.
Die rote Karte in der Wertung des VfB Stuttgart geht auf das Konto des Torwarts Przemyslaw Tyton. Am vierten Bundesliga-Spieltag, bei Stuttgarts Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, musste er wegen einer Notbremse nach 67 Minuten das Feld verlassen. Gelb-Rot sahen die Verteidiger Toni Sunjic und Florian Klein sowie die Mittelfeldspieler Daniel Didavi und Serey Dié. Diese beiden sind übrigens auch die mannschaftsinternen Spitzenreiter im Gelb-Sammeln: Sowohl Didavi als auch Dié wurden bisher acht Mal verwarnt.
Platz zwei: SV Darmstadt 98, 77 Punkte
Als Darmstadt überraschend in die Bundesliga aufstieg, prognostizierten fast alle echten und selbsternannten Experten dem Team den sofortigen Wiederabstieg. Doch dagegen wehren sich die Lilien – Achtung, Wortwitz! – mit Händen und Füßen. In der Comunio-Fairplay-Tabelle stehen die Darmstädter mit 77 Punkten auf Platz zwei, der Wert setzt sich denkbar einfach zusammen aus 77 gelben Karten. Weder Gelb-Rot noch Rot sahen die Spieler des Aufsteigers in der bisherigen Saison, das haben außer ihnen nur Hannover 96 und Borussia Dortmund geschafft.
Im internen Ranking ist Spitzenreiter Peter Niemeyer kaum noch einzuholen. Der defensive Mittelfeldspieler sah in dieser Saison schon 13 gelbe Karten; sowohl am 16. als auch am 23. Spieltag musste er Gelbsperren absitzen. Eine dritte Gelbsperre ist recht wahrscheinlich, denn aktuell steht Niemeyer schon wieder bei drei gelben Karten. In gebührendem Abstand folgen Niemeyer seine Kollegen Sandro Wagner, Jerome Gondorf und Marcel Heller mit je sieben gelben Karten.
Platz eins: Eintracht Frankfurt, 86 Punkte
Für Eintracht Frankfurt gilt, was auch für Stuttgart und Darmstadt gilt: Abstiegskampf ist kein Picknick. Das lassen die Spieler der Eintracht vor allem ihre Gegner spüren – so sehr wie kein anderes Team in der Bundesliga. 86 Punkte in der Comunio-Fairplay-Tabelle sind der Liga-Highscore – er setzt sich bei den Hessen zusammen aus 77 gelben Karten und drei Mal Gelb-Rot. Glatt Rot sah kein Frankfurter im bisherigen Saisonverlauf.
Die Ampelkarten gingen an Innenverteidiger Carlos Zambrano, Mittelfeldspieler Slobodan Medojevic und Stürmer Alex Meier. Die meisten gelben Karten hat bei den Frankfurtern Makoto Hasebe gesammelt – neun Stück sind es bei ihm. Ihm folgen David Abraham und Marc Stendera mit acht sowie Carlos Zambrano, Marco Russ und Haris Seferovic mit sieben Verwarnungen.