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Kein Gespräch über Timo Werner, in dem nicht seine Schwalbe gegen Schalke erwähnt wird. Dabei bieten auch seine Leistungen für RB Leipzig reichlich Gesprächsstoff – vor allem mit Blick auf Comunio.

An Timo Werner scheiden sich die Geister. Für ihn spricht, dass er aktuell der beste deutsche Stürmer ist, 14 Bundesliga-Tore hat er in 22 Spielen erzielt. Und dabei ist er am Montag gerade mal 21 Jahre alt geworden – ein Riesentalent, ohne jeden Zweifel.

Gegen ihn spricht aus Sicht seiner Kritiker, dass er angeblich allzu sehr zum Fallen neige, seine Schwalbe gegen den FC Schalke 04 aus dem vergangenen Dezember hängt Werner bis heute nach. Und dass er seit dieser Saison für RB Leipzig die Fußballschuhe schnürt, statt mit „seinem“ VfB Stuttgart in die 2. Liga abzusteigen, macht ihn bei manchen auch nicht gerade beliebter.

Nur einer ist besser als Timo Werner

Aber schiebt man die Fußball-Romantik einmal beiseite, dann kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben: Timo Werner hat mit seinem Wechsel zum Aufsteiger aus Leipzig mit Blick auf seine eigene Entwicklung vieles richtig gemacht – alles richtig machen, das ist in diesem Geschäft wahrscheinlich nicht möglich.

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Sein Trainer, Ralph Hasenhüttl, sagte zuletzt über Werner: „Er passt wie kaum ein anderer in unser Umschaltspiel.“ Damit fasste er die Stärken des 21-Jährigen in wenigen Worten zusammen; Werner ist irrsinnig schnell, er hat einen stetigen Drang in Richtung Tor, dabei dennoch ein Auge für besser postierte Mitspieler und er stellt sich mit seinem Handeln unentwegt in den Dienst seiner Mannschaft.

Das zeigt sich auch daran, dass er neben seinen 14 Treffern noch sieben weitere Tore vorbereitet hat. Comunio-Manager haben sein Potenzial längst erkannt: Sein Marktwert liegt dort bei rund 13 Millionen, mit 148 Punkten (7,05 pro Spiel) ist er aktuell der zweitbeste Spieler hinter Bayern-Stürmer Robert Lewandowski.

Pfiffe schon vor dem Anstoß

Angesprochen auf die heftigen Nachbeben, die seine Schwalbe erzeugt hat, sagte Werner in der „ZDF Sportreportage“, er habe gewusst, dass etwas auf ihn zukommen würde – „in der Form habe ich das aber nicht erwartet.“

Bei Auswärtsspielen wird er seither von den gegnerischen Fans schon vor dem Anstoß ausgepfiffen und beleidigt. „Solche Sachen können einem schaden“, erklärte Werner, „aber einen auch stärken, wenn man es nicht so an sich heran lässt.“

Weiter führte er aus: „Ich habe genug Leute, die sehen, was für ein Typ ich bin. Dass ich kein schlechter Mensch bin, nur weil mir solch eine Situation unterlaufen ist.“

Werner hat die Schwalbe nicht erfunden

Ein junger Fußballer, der sich vor laufenden TV-Kameras für eine Unsitte rechtfertigt, die zum Fußball heute so sehr dazu gehört wie ein taktisches Foul – ob es einem passt oder nicht.

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Im Regelwerk steht nun mal: „Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er versucht, den Schiedsrichter durch das Simulieren einer Verletzung oder eines angeblichen Fouls (‚Schwalbe‘) zu täuschen.“ Würde die Schwalbe als grobe Unsportlichkeit gewertet – wie etwa ein sehr hartes Foul oder ein Schlag ins Gesicht –, würde sie mit Rot statt mit Gelb bestraft.

Vielleicht ist es an der Zeit, Timo Werner wieder anhand seines Könnens zu bewerten und die Schwalbe gegen Schalke in der Box mit der Aufschrift „Peinlich, aber nicht zu ändern“ verschwinden zu lassen. Das klappt bei all den anderen Profis, die Wochenende für Wochenende durch die Strafräume der Bundesliga plumpsen, ja schließlich auch.

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