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Elf Spieltage sind in der Bundesliga gespielt – und so langsam verdeutlichen sich die Kräfteverhältnisse in dieser Saison. Die Comunio-Tabelle ist wie immer nah dran am Original. Es gibt aber auch bemerkenswerte Abweichungen.
„Das ist doch schön für die Liga, das haben sich doch alle gewünscht“, giftete Bayern Münchens Kapitän Philipp Lahm nach der 0:1-Niederlage gegen Borussia Dortmund am vergangenen Spieltag in die Mikrofone der Journalisten. Sein Sarkasmus wurde genährt durch die Tatsache, dass die Bayern dadurch die Tabellenführung verloren haben – ausgerechnet an RB Leipzig, den wohl umstrittensten Verein unter deutschen Fußballfans.
In der echten Tabelle führt Leipzig nun also vor den Bayern und Borussia Dortmund die Liga an. Ein Bild, an das man sich auf lange Sicht wohl gewöhnen muss. Wem die klassische Konstellation behaglicher ist, dem bleibt zum Trost immerhin das aktuelle Comunio-Classement. Denn da führt Bayern München die Tabelle mit insgesamt 634 Comunio-Punkten noch immer an, gefolgt von Leipzig mit 544 und dem BVB mit 523 Punkten.
Jedoch: In einer Kategorie ist RB trotzdem das beste Team der Liga. Gerade mal 113 Comunio-Punkte holten die Gegner der Leipziger in elf Bundesliga-Spielen, das macht im Schnitt 10,3 Gegnerpunkte pro Spiel. Da können selbst die großen Bayern nicht mithalten, die bislang 176 Gegnerpunkte zuließen – Platz zwei für den FCB.
Hertha und Eintracht tauschen die Plätze
In der Bundesliga-Tabelle folgen nun der 1. FC Köln, 1899 Hoffenheim und Hertha BSC. Bei Comunio hingegen haben die Berliner es nicht unter die besten Sechs geschafft, sondern liegen nur auf Platz sieben. Stattdessen schließen sich dort Hoffenheim (511 Punkte), Köln (497) und Eintracht Frankfurt (449) dem Spitzentrio an.
Hertha und die Eintracht tauschen bei Comunio also die Plätze. Und das nicht zu knapp: Ganze 30 Punkte weniger als die Frankfurter haben die Berliner erwirtschaftet. Und das, obwohl beide Klubs in der Liga dieselbe Punktzahl haben; jeweils zusammengesetzt aus sechs Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen. Auch die Torverhältnisse beider Klubs ähneln sich stark: Die Hertha steht bei 17:10, die Eintracht bei 16:9. Im Schnitt holen die Frankfurter pro Spiel dennoch 2,7 Comunio-Punkte mehr als die Herthaner.
Auf den Plätzen acht bis 14 tummeln sich in der Bundesliga und bei Comunio dieselben Klubs, die Rankings unterscheiden sich lediglich hier und da in der Reihenfolge der Teams. So steht etwa Mainz 05 bei Comunio statt auf Platz acht nur auf Platz zehn. Platz acht hält stattdessen Bayer Leverkusen mit 396 Punkten.
Hamburg mit desaströsen Werten – auch bei Comunio
Im Keller der echten Tabelle steht Werder Bremen auf Relegationsplatz 16; bei Comunio haben sie den Sprung ans rettende Ufer mit 151 Punkten bereits geschafft. Auf diesem begehrten Platz steht in der Bundesliga-Tabelle aktuell Darmstadt 98, das bei Comunio gerade mal 71 Punkte hat und damit Vorletzter ist. Werders „echten“ Relegationsplatz hält bei Comunio der FC Ingolstadt mit 120 Punkten.
Fehlt nur noch der Hamburger SV. Das Sorgenkind der Bundesliga steht in der echten Tabelle auf dem letzten Platz – mit drei mickrigen Punkten aus elf Spielen bei einem alarmierenden Torverhältnis von 6:25. Als einziges Team der Liga haben die Hamburger noch kein Spiel gewonnen.
Und bei Comunio sieht es nicht besser aus. 23 Punkte haben die Spieler des HSV in elf Spielen insgesamt geholt. Zum Vergleich: Kölns Stürmer Anthony Modeste hat bereits 102 Comunio-Punkte auf dem Konto – und das ganz alleine! Im Gegenzug haben die Hamburger stolze 562 Gegnerpunkte zugelassen. Noch mal zur Orientierung: Das ist das Fünffache dessen, was Leipzig an Gegnerpunkten zugelassen hat. Und RB ist ein Aufsteiger – wenn auch freilich kein normaler.