Foto: Paul Zinken
Im 2. Teil unserer Talente-Reihe haben wir vielversprechende Youngsters von Hertha BSC, der TSG Hoffenheim und dem SC Freiburg unter die Lupe genommen. Wie stehen die Chancen von Kurt, Canouse und Co.?
Maximilian Mittelstädt (Abwehr) und Sinan Kurt (Sturm), Hertha BSC
Hertha BSC hatte lange Zeit den Ruf, das Potenzial hauseigener Talente unnötig zu vergeuden. Mit Pal Dardai scheint nun ein Trainer gefunden, der als langjähriger Herthaner und Jugendtrainer die Berliner Eigengewächse mit einbezieht. Maximilian Mittelstädt (oben im Bild gegen Douglas Costa), frisch gebackener A-Jugend-Pokalsieger, durfte in der Rückrunde bereits dreimal in der Bundesliga ran. Als erster Back-up für Marvin Plattenhardt ist Mittelstädt fest eingeplant. Auch Einsätze auf der offensiven Außenbahn sind möglich.
Sinan Kurt, kommt zwar nicht aus der eigenen Jugend, hat aber nach seinem aufsehenerregenden Wechsel von Borussia Mönchengladbach zu Bayern München im Winter 2016 zumindest einen größeren Namen vorzuweisen. Seinem einzigen Bundesligaeinsatz für Bayern gegen die Hertha am 30. Spieltag der Saison 2014/15 möchte der Offensivspieler nach einer sechsmonatigen Eingewöhnungsphase nun weitere folgen lassen. Die momentanen Marktwerte von Mittelstädt und Kurt bewegen sich im mittleren sechsstelligen Bereich.
Russell Canouse (Mittelfeld) und Philipp Ochs (Mittelfeld), TSG Hoffenheim
US-Amerikaner Russell Canouse hat mit Blick auf eine potenzielle Bundesligakarriere einen Vorteil: Coach Julian Nagelsmann kennt den 20-Jährigen bereits aus seiner Zeit bei der U23, wo Canouse als Kapitän seinen Dienst tut. Am 26. Spieltag verhalf ihm wohl auch dieser Umstand zum Bundesligadebüt – sein einziger Einsatz im deutschen Oberhaus bisher. Gut möglich, dass in der kommenden Saison weitere hinzukommen.
Philipp Ochs und seine Mannschaft mussten sich im diesjährigen Finale um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft Borussia Dortmund mit 3:5 geschlagen geben. Ein Umstand, den der 19-Jährige bei seinem persönlichen Saisonrückblick wohl verkraften kann. Sowohl unter Markus Gisdol als auch Julian Nagelsmann erhielt der Allrounder seine Bewährungsproben und spielte sich so endgültig in den Bundesliga-Kader.
Jonas Meffert (Mittelfeld) und Mats Möller Daehli (Mittelfeld), SC Freiburg
Auch die traditionelle Talentschmiede des SC Freiburg wird mit großer Wahrscheinlichkeit wieder den einen oder anderen Akteur mit Comunio-Potenzial hervorbringen. Gute Karten scheint momentan Jonas Meffert zu haben. Der 21-Jährige, der zuletzt zwei Jahre für den Karlsruher SC spielte, wechselte vor ein paar Tagen von Bayer Leverkusen in den Breisgau. Trainer Streich wird wissen, warum er den defensiven Mittelfeldspieler nach Freiburg holen wollte.
Mats Möller Daehli steht bereits seit 2015 in Freiburg unter Vertrag und wurde nach seiner Verpflichtung mit einigen Vorschusslorbeeren bedacht. Dass es in der 1. und 2. Bundesliga bisher jeweils nur zu zwei Einsätzen reichte, hing vor allem mit langanhaltenden Patellasehnenproblemen zusammen. Nach seinem Comeback in der Regionalliga im März möchte Offensivspieler, der bereits zwölf Länderspiele für Norwegen auf dem Buckel hat, nun endlich durchstarten.