Die englische Woche ist vorbei, für die Champions-League-Teams ist die nächste schon wieder in vollem Gange. Wir schauen nochmal zurück und zeigen, welche Spieler die vergangenen Wochen am besten nutzen konnten.
Marnon Busch: Die Umschreibung „kometenhafter Aufstieg“ wird aktuell nahezu inflationär häufig verwendet. Bei Marnon Busch dürfte diese Bezeichnung allerdings durchaus zutreffen. Noch vor zwei Monaten war der Youngster nicht mal für das Bremer Trainingslager in der Vorbereitung nominiert worden. Erst nachdem sich einige Werderaner Profis verletzt hatten, bekam Busch ebenfalls die Gelegenheit sich unter den Augen Robin Dutts und seines Trainerstabs zu beweisen. Ganz offensichtlich mit Erfolg. Dutt bezeichnete den Außenverteidiger öffentlich als eine Alternative für die Nachfolge des abgewanderten Aleksandar Ignjovski, nur einen Monat später feierte Busch sein Debüt in der Bundesliga. Von da an ging alles ganz schnell: Startelfpremiere, Vertragsverlängerung und das erste Bundesliga-Tor, alles innerhalb von nur zwei Wochen. Bei Comunio sammelte der Bremer am vergangenen Spieltag sieben Zähler. Argumente, um weiter in der Startelf stehen zu dürfen, hat Busch genug geliefert. Nicht unwahrscheinlich, dass der Verteidiger in naher Zukunft noch so manchen Punkt mehr sammeln können wird.
Ceyhun Gülselam: Die Ankuft von Ceyhun Gülselam in Hannover verlief wahrscheinlich etwas holpriger als erwartet. Trotz der Verletzung von Kapitän und Konkurrent Lars Stindl baute Trainer Tayfun Korkut noch nicht auf seinen Neuzugang aus Istanbul – zumindest noch nicht in der Startelf. Gülselam musste sich mit der Reservebank zufrieden geben. Leon Andreasen und Manuel Schmiedebach schienen im zentralen Mittelfeld gesetzt. Am vierten Spieltag bekam der türkische Neuzugang dann allerdings seine Chance in der Anfangsformation der Werderaner – und nutzte diese. In allen drei Spielen seit er den Vorzug vor Andreasen bekam, stand Gülselam in der Startaufstellung von 96, gegen Köln zeigte er zudem seine erste starke Comunio-Leistung und sammelte sechs Zähler. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gewichtung im Hannoveraner Mittelfeld nach Stindls Ruckkehr verschieben wird, doch eins ist klar: Gülselams Karten sind mittlerweile um einiges besser als noch vor zwei Wochen.
Roberto Hilbert: Die Chancen von Roberto Hilbert auf einen Stammplatz in seinem Team dürften zum Saisonstart ähnlich hoch wie die von Marnon Busch gewesen sein. Allerdings mit dem Zusatz, dass Hilbert schon lange kein Talent mehr ist. Leverkusen war bereit seinen Rechtsverteidiger abzugeben, das war kein Geheimnis. Dass er nur aus Mangel von Angeboten blieb, ebenso. Hilbert stand häufig nicht mal im Kader von Trainer Roger Schmidt, gegen Monaco flog der Außenspieler gar nicht erst mit in den Fürstenstaat. Nach den Verletzungen der Innenverteidiger Ömer Toprak und Kyriakos Papadopoulos, sowie der Rotsperre gegen Giulio Donati, musste Tin Jedvaj jedoch plötzlich nach innen rücken – und Hilbert spielen. Ob nun aus der Not geboren oder nicht, der ehemalige deutsche Nationalspieler überzeugte, bereitete bei seinem Debüt einen Treffer vor und sammelte in zwei Partien 12 Comunio-Zähler. Hilbert wird sicher nicht plötzlich in Schmidts Viererkette gesetzt sein, sein Stand dürfte sich trotz allem deutlich verbessert haben. Bleibt abzuwarten, wohin dies im weiteren Saisonverlauf nun noch führen kann.
Alex Meier: Der Start in die neue Spielzeit hätte für Alex Meier nach seiner formidablen Vorsaison sicherlich besser verlaufen können. Zuerst wurden dem Offensiv-Allrounder einige Probleme mit dem System und der Zusammenarbeit mit Thomas Schaaf nachgesagt, dann verletzte sich der Frankfurter auch noch. Seit der Rückkehr des Hünen scheint es allerdings wesentlich besser für ihn zu laufen. Schaaf setzte Meier weiter vorne in seinem System ein, der 31-Jährige spielte die letzten drei Spiele durch und erzielte bereits zwei Treffer für die SGE. Obwohl die Eintracht gerade mal zwei Zähler aus ihren letzten drei Spielen holen konnte, flossen 14 neue Punkte auf das Comunio-Konto Meiers. Statistischer Erfolg in eher schwachen Zeiten des Vereins ist immer ein gutes Zeichen. Womöglich kommt Meier nun endgültig in gute Form – und bringt seinen Comunio-Managern das, was sich am Saisonstart von ihm versprochen wurde.
Joel Matip: Ein ähnliches Schicksal wie Meier wiederfuhr auch dem Schalker Joel Matip. Bereits in der Anfangsphase der Saison verletzte sich der Innenverteidiger und fehlte den Knappen mehrere Wochen. Das Comeback des Gelsenkirchener Eigengewächses verlief allerdings wesentlich unkomplizierter und besser als die meisten wohl gedacht hätten. In Bremen kam Matip über 30 Minuten zum Einsatz und zeigte eine solide Leistung. Im Derby gegen Borussia Dortmund reichte es dann bereits für die erste Elf und Matip steuerte gleich ein Tor zum Sieg bei. Macht im Endeffekt 13 Zähler aus nur zwei Partien. Darüber hinaus dürfte Matip selbst nach der Rückkehr von Kapitän Benedikt Höwedes seinen Stammplatz in der Schalker Innenverteidigung sicher haben. Sollte die Mannschaft nach dem 1:1-Unentschieden in der Champions League gegen NK Maribor nicht wieder in ein kleines Loch fallen, dürfte sich der Innenverteidiger als zuverlässiger Punktesammler etablieren können.