Das war nichts, Club-Abwehr!

Foto: © imago / DeFodi
Desolate Nürnberger, torjagende Abwehrspieler und ein Stürmer auf Elfer-Mission: Die englische Woche hat ein paar interessante Momente mit sich gebracht. Und bitter war es auch – für uns!

Liebe Nürnberger, da ist wohl erstmal eine dicke Entschuldigung fällig – und zwar zuerst bei euren Managern und dann bei uns. Wir haben die Club-Abwehr in den vergangenen Tagen zum heißen Scheiß geadelt und Margreitter, Mühl und Co. haben dafür ja auch vier Spieltage lang reichlich Argumente geliefert. 72 Punkte hatte die Stamm-Viererkette bisher gesammelt und vor allem durchgängig mindestens solide Leistungen abgeliefert. Nur drei Gegentreffer an den ersten vier Spieltagen waren (und sind) eine Basis, auf der man einen erfolgreichen Abstiegskampf aufbauen kann. Und dann das: Sieben Stück hat man sich gestern Abend an Tag 1 nach den Comunio-Hymnen abgeholt, Valentini (-4), Mühl (-4), Leibold (-4) und Margreitter (-2) haben gemeinsam -14 Punkte kassiert. Aua für alle. Dass die -24 Mannschaftspunkte die schlechteste Leistung der bisherigen Runde sind, muss nach dieser Klatsche nicht extra erwähnt werden.

Torjagende Viererkette

Eine komplett aus Torschützen bestehende Dreierkette gab es schon (am dritten Spieltag), eine torjagende Viererkette ist in dieser Saison neu: Willi Orban (RB Leipzig, 11 Punkte), Milos Veljkovic (SV Werder Bremen, 11 Punkte), Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach, 13 Punkte) und Manuel Akanji (Borussia Dortmund, 15 Punkte) hatten allesamt die Muße, für ihre Mannschaften nicht nur defensiv für Sicherheit zu sorgen, sondern auch gleich noch vorne für Zählbares zu sorgen.

Die Top-Elf des 5. Spieltags

Bild 10 von 11

Sturm: Kevin Volland (Bayer 04 Leverkusen) - 14 Punkte

Mister 100% auf Rekordjagd

Glücklich, wer derzeit Max Kruse im Kader hat. Beim Werder-Stürmer läuft es derzeit richtig gut, viermal gab es an den ersten vier Spieltagen Plus (insgesamt 23 Punkte) – und wenn es mal nicht so richtig läuft, schießt der Kapitän halt einen Elfmeter rein. So geschehen am Dienstagabend. Kruse war eine Stunde lang auf Null-Punkte-Kurs, vielleicht wären es am Ende zwei geworden. Dann zeigte Schiedsrichter Winkmann nach einem Plattenhardt-Foul an Gebre Selassie auf den Punkt, Kruse lief an und tat das, was er immer macht: Elfer versenken, wenn sich die Gelegenheit bietet. Am Ende standen dann doch noch sieben Punkte für den 30-Jährigen – und ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Ewigen Elfmeter-Rekord im Club der 100%er. Den hält ein gewisser Hans-Joachim Abel, der bis 1983 alle seiner 16 Bundesliga-Elfmeter versenken konnte (für Fortuna Düsseldorf, den VfL Bochum und Schalke 04). Kruse steht seit vorgestern bei zwölf makellosen Versuchen in der Bundesliga, wettbewerbsübergreifend sind es 19.

Funny Randnotiz: Hertha BSC hat es „geschafft“ in jedem einzelnen der bisherigen fünf Saisonspiele einen Elfmeter zu verursachen. Das ist schon Rekord.

Reaktionen in Leipzig

Man darf ja streiten, ob es statthaft ist, ein so gewaltiges Fass aufzumachen, wenn die Mannschaft aufgrund zweier verspäteter Spieler statt um 20.18 Uhr erst um 20.20 Uhr zum Aufwärmen aufläuft. Wir erinnern uns alle an das Bohei im Nachgang zum Leipziger Europa League-2:3 gegen den Konzernkonkurrenten aus Salzburg, als Jean-Kevin Augustin und Nordi Mukiele aus dem Kader fürs folgende Bundesligaspiel gestrichen wurden. Aber was wissen wir schon. Die Maßnahme scheint jedenfalls Kräfte bei den beiden Delinquenten freigesetzt zu haben: Außenverteidiger Mukiele durfte wieder von Beginn an ran und lieferte mit sechs Punkten eine makellose Leistung ab, Stürmer Augustin kam eine Viertelstunde vor Schluss rein – und besorgte das 2:0. Das Resultat: Neun Punkte, persönliche Saisonbestleistung. Sportlich hatten sich beide allerdings noch nichts vorzuwerfen: Mukiele steht nach jetzt drei Saisoneinsätzen bei 18 Punkten, Augustin traf in jedem seiner ebenfalls drei Spielen (für zusammen 23 Punkte).

Du spielst noch nicht Comunio? Hier entlang – kostenlos!