Ein Torwartwechsel ohne Ertrag, ein Außenverteidiger im Mittelfeld, ein teurer Neuzugang auf der Bank: Nicht alle Entscheidungen der Trainer sind verständlich. Comunioblog macht den Check!

Dass ein Coach an den Punkt kommt, an dem er seine Stammkräfte zugunsten formstarker Alternativen auf die Bank setzt, passiert immer wieder. Vor zwei Wochen ließ Freiburgs Trainer Christian Streich seinen Kapitän Julian Schuster und Rechtsverteidiger Oliver Sorg überraschend draußen – und es machte sich bezahlt.

Mit Nicolas Höfler und Sascha Riether in der Startelf fuhr der SC daraufhin seine ersten beiden Saisonsiege ein und kletterte aus der Abstiegszone. In diesem Fall lässt sich leicht sagen: Alles richtig gemacht! Doch nicht immer treffen die Verantwortlichen mit ihren Entscheidungen so ins Schwarze wie in diesem Beispiel Christian Streich.

Stuttgarts Torwartwechsel: Fehlentscheidung!

Armin Veh ist ein Beispiel, das viele VfB-Fans mittlerweile ärgert. Über Jahre hinweg war Sven Ulreich Stuttgarts unumstrittene Nummer eins, spielte nach einigen Schwierigkeiten in der Startphase seiner Karriere zwischenzeitlich konstant auf hohem Niveau und knackte zuletzt in vier Spielzeiten die 100-Punkte-Marke bei Comunio.

Auch am Klassenerhalt letztes Jahr hatte „Ulle“ großen Anteil, den durchschnittlich fünf Punkte pro Partie in der Entscheidungsphase der Saison belegen. Eigentlich hatte Ulreich genug geleistet, um sicher im Sattel zu sitzen.

Doch mit der Rückkehr von Armin Veh wurden die Karten im Tor neu gemischt. Ulreich erhielt zwar zu Saisonbeginn den Vorzug, musste jedoch ohne sich wirklich einen Patzer erlaubt zu haben nach fünf Spielen mit nur zwei Comunio-Punkten im Schnitt für Thorsten Kirschbaum weichen. In dessen ersten Einsatz blieb dieser ohne Gegentor.

5 Partien und 16 Gegentore später sieht die Bilanz ganz anders aus. Kirschbaum patzte mehrfach, erhielt zweimal Minuspunkte und sammelt im Schnitt nur 0,67 Punkte pro Spiel. Selbst die mageren zwei Pünktchen von Ulreich sind davon das dreifache. Sogar im Marktwert steht das Eigengewächs knapp vorne – die Hoffnung, dass Ulreich wieder zur Nummer eins wird, haben neben den VfB-Fans auch einige Comunio-Manager.

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Außenverteidiger Johnson – im Mittelfeld verloren

Eine Maßnahme, die kaum ein Außenstehender nachvollziehen kann, betrifft Fabian Johnson. Als rechter Verteidiger absolvierte der US-Amerikaner nicht nur eine solide Rückrunde 2013/14 für 1899 Hoffenheim, sondern vor allem eine bockstarke Weltmeisterschaft in Brasilien.

Nach seinem Wechsel nach Mönchengladbach stand für viele fest: Das wird der neue Stammspieler der Fohlen rechts hinten in der Viererkette. Falsch gedacht! Lucien Favre sieht Johnsons Stärken auf der Linksaußen-Position. Erinnert ein wenig an Arsene Wenger, der vor zehn Jahren im jungen Yaya Touré keinen Mittelfeldspieler, sondern einen Sturmtank sah.

Auf der für ihn neuen Position hat Johnson offensichtlich Anlaufschwierigkeiten. In nur drei Bundesliga-Partien stand er bislang in der Startelf, eingewechselt wurde er stets zu spät für Comunio-Punkte. Dabei könnte die Borussia angesichts der durchwachsenen Leistungen von Stammspieler Julian Korb (1,11 Punkte pro Spiel) einen besseren Rechtsverteidiger gut gebrauchen.

Doch Favre bleibt stur und lässt seinen Neuzugang nicht rechts hinten spielen – voraussichtlich auch in den nächsten Wochen nicht. Zwei Fun-Facts belegen Johnsons unglückliche Saison: Comunio-Manager müssen damit hadern, dass der Ex-Wolfsburger viermal kurz nach der 70. Minute eingewechselt wurde und laut „Transfermarkt.de“ hat Johnson in dieser Saison 666 Pflichtspiel-Minuten auf dem Platz gestanden. Unheimlich.

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Ex-Nürnberger ohne Chance

Nur ein Spiel von Beginn an! Das hatte sich Josip Drmic vor seinem Wechsel von Nürnberg nach Leverkusen ganz anders vorgestellt. Immerhin hatte der 17-fache Torschütze der Vorsaison Angebote von diversen nationalen und internationalen Topklubs vorliegen. Doch an Stefan Kießling kommt er trotz dessen sportlicher Misere nicht vorbei. Warum nicht?

Eine Frage, für deren Beantwortung wir Roger Schmidt herbeiziehen müssten. Drmic erzielte in seinem einzigen Startelf-Einsatz ein Tor und könnte auch auf den Flügeln aufgeboten werden. Roger Schmidt würde wohl eine der berühmten Phrasen „er braucht noch Zeit“ oder „er muss sich im Training mehr zeigen“ als Antwort bringen. Beides könnte natürlich sogar stimmen. Dennoch geben die sehr geringen Einsatzzeiten von Drmic so manchem Comunio-Manager Rätsel auf.

Fakt ist, Stefan Kießling genießt das Vertrauen seines Trainers nach zehn torlosen Bundesliga-Spielen immer noch. Das bedeutet, dass er wohl auch im Heimspiel gegen den Tabellenvierten Hannover 96 am 22. November von Beginn an spielen wird. Drmics Einsatzzeiten könnten sich nach der Winterpause erhöhen: Hamburg und Bremen sollen am Schweizer interessiert sein.

Der Goalgetter des FCN ist bei weitem nicht der einzige Ex-Clubberer, der in seinem neuen Bundesliga-Team einen schweren Stand hat. Marvin Plattenhardt kam als potenzieller Stammspieler nach Berlin, doch Hertha-Coach Jos Luhukay nimmt den Standardspezialisten zumeist nicht mal als Ersatzspieler mit.

Als gegen Hannover am letzten Freitag Not am Mann war, durfte „Platte“ auflaufen, nutzte seine Chance aber keineswegs. Der 22-Jährige war an beiden Gegentreffern beteiligt und fuhr sechs Minuspunkte ein. Mit der Rückkehr von Nico Schulz wird Plattenhardt wohl wieder auf die Ersatzbank oder gar auf die Tribüne gesetzt.

Einen ähnlich schweren Stand haben Adam Hlousek und Markus Feulner. Während bei Ersterem die Qualität für einen Stammplatz beim VfB Stuttgart nicht ausreicht, ist Routinier Markus Feulner beim FC Augsburg nur der Ersatz für Youngster Dominik Kohr. Nach vier bewerteten Einsätzen steht der Ex-Dortmunder immer noch ohne Comunio-Punkt da.

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