Mit großen Hoffnungen gekauft, jetzt aber keine Einsätze oder Minuspunkte: Diese Mittelfeldspieler haben keinen guten Saisonstart erwischt und an Marktwert verloren. Aber auch an Potenzial?
Kevin Prince Boateng (FC Schalke 04, -13 Punkte):
Einen richtig miesen Start in die neue Spielzeit erwischte Kevin-Prince Boateng. Dabei hatte der ghanaische Nationalspieler nach seinem Eklat bei der Weltmeisterschaft einiges wiedergutzumachen. Doch schon in Hannover lief „Boa“ seiner Form hinterher und fuhr vier Minuspunkte ein, das Spiel gegen die Bayern verpasste er verletzungsbedingt.
Was man dem 27-Jährigen zugutehalten muss, ist, dass er seit Wochen nur mit Schmerzen spielen kann. Im Champions-League-Spiel beim FC Chelsea wollte er eigentlich in der Halbzeit ausgewechselt werden, auf das Flehen des Trainers spielte er dann doch weiter und half mit, ein Unentschieden zu erkämpfen.
Die letzte Partie gegen Eintracht Frankfurt machte Boateng schließlich zum schlechtesten Spieler bei Comunio im bisherigen Saisonverlauf. Der Mittelfeldmann spielte schwach, konnte keine Akzente setzen und flog zu allem Überfluss mit gelb-rot vom Platz. Note 5,5, -9 Punkte. Die Pause wird seiner Physis sicher guttun, im Derby am Samstag will Boateng gegen seinen Ex-Klub wieder angreifen.
Daniel Didavi (VfB Stuttgart, -8 Punkte):
Er ist vielleicht die „ärmste Sau“ der Anfangsphase dieser Saison. Daniel Didavi ist nach langer Verletzungspause endlich wieder fit, doch beim VfB Stuttgart läuft es einfach nicht. In jedem Spiel sieht man dem Spielmacher seine Bemühungen an, es mangelt jedoch an Effektivität. Dass Didavi schon acht Minuspunkte gesammelt hat, führen viele Comunio-User auf die Bewertung zurück – die meisten haben den Ex-Nürnberger besser gesehen.
Dennoch ist nicht zu leugnen, dass auch Didavi die Erwartungen bislang nicht erfüllen konnte – gegen Dortmund wird es nicht einfach, die Bilanz zu karieren. Danach warten mit Hannover 96 und Hertha BSC zwei Gegner, die möglicherweise für Comunio-Punkte besser geeignet sind. Dass Didavi in der Zwischenzeit seinen Stammplatz verliert, ist eher unwahrscheinlich.
Valentin Stocker (Hertha BSC, -4 Punkte):
Bis zur Verpflichtung von Salomon Kalou galt Valentin Stocker als der Königstransfer der Hertha. Der Schweizer kam für 3,5 Millionen Euro in die Hauptstadt und sollte eigentlich sofort weiterhelfen. Allerdings war der Sprung ins deutsche Oberhaus nicht so einfach, wie Stocker es sich vorgestellt hatte, und die WM steckte ihm anfangs noch in den Knochen. Somit verpasste er die ersten drei Spiele.
Am letzten Freitag feierte der 25-Jährige schließlich sein Bundesliga-Debüt, als er in der 68. Minute für Genki Haraguchi eingewechselt wurde. Für das zur Zeit ohnehin schwache Angriffspiel der Berliner stellte Stocker jedoch in Freiburg keine Belebung dar. Nichtsdestotrotz dürfte der Linksaußen in den nächsten Wochen weitere Spielpraxis erhalten und vielleicht gelingt es ihm bald, sich an das hohe Niveau in der Bundesliga anzupassen.
Joshua Guilavogui (VfL Wolfsburg, -3 Punkte):
Ein weiterer bislang enttäuschender Neuzugang steht in den Reihen des VfL Wolfsburg. 5,5 Millionen Euro überwies Klaus Allofs für den Franzosen Joshua Guilavogui an Atletico Madrid – wohlgemerkt lediglich für eine zweijährige Leihe. So mancher wunderte sich über den Transfer, da die Doppelsechs mit Junior Malanda und Luiz Gustavo in der vergangenen Rückrunde gut funktionierte.
Dennoch verdrängte Guilavogui den jungen Malanda vor Saisonstart und lief in München an der Seite von Luiz Gustavo auf. Nach zwei eher mäßigen Spielen erhielt jedoch der Belgier am 3. Spieltag den Vorzug. Guilavogui wurde in Hoffenheim nur eingewechselt und flog kurz vor Schluss vom Platz. Die Sperre nutzte Malanda mit einer überzeugenden Partie gegen Bayer 04 Leverkusen – die Madrider Leihgabe wird es nicht einfach haben, wieder am 20-Jährigen vorbeizukommen.
Christian Gentner (VfB Stuttgart, -2 Punkte):
Erstaunlich schwach spielte in den letzten Wochen Christian Gentner, der für den VfB Stuttgart in der letzten Rückrunde ein extrem wichtiger Faktor im Kampf gegen den Abstieg war und damals einen sehr guten Punkteschnitt nachweisen konnte. Mit sechs Zählern im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach fing die Saison gut an.
Nach dem späten Ausgleichstreffer im Auftaktspiel verlor jedoch der ganze VfB Stuttgart mehr und mehr den Faden und findet sich inzwischen am Tabellenende wieder. Gentner konnte in keinem der letzten drei Spiele überzeugen und fuhr dreimal in Folge Minuspunkte ein. In der Folge stürzte sein Marktwert auf 1,3 Millionen Euro. Der Ex-Wolfsburger muss bald wieder seine Form finden, damit die Schwaben aus dem Tabellenkeller kommen.