In Form: Dimitri Payet und Antoine Griezmann

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24 Nationen starteten, vier sind noch im Rennen! Wer wird Europameister? Comunioblog gibt eine Einschätzung zu den Außenseitern Portugal und Wales sowie den Favoriten Deutschland und Frankreich.

Portugal: Ohne Sieg zum Titel?

Zwischen den Märchengeschichten von Wales und Island scheint Portugal nicht ganz in das Bild dieser Europameisterschaft zu passen. Mit drei Unentschieden „mogelte“ sich das Team von Fernando Santos als Gruppendritter durch die Vorrunde, anschließend wurde Geheimfavorit Kroatien mit destruktivem Fußball in der Verlängerung ausgeschaltet.

Im Viertelfinale bezwang Portugal Polen im Elfmeterschießen, nun wartet mit Wales erneut kein großer Name auf Cristiano Ronaldo und seine Teamkollegen – und das nach einem dritten Platz in der Gruppe. Italien, erster Gruppensieger des Turniers, hatte anschließend Spanien und Deutschland zum Gegner. „Ungerechter Modus“, meinen viele.

Wirklich viel zeigen mussten die Portugiesen bislang nicht, nur Ansätze guten Fußballs und eine stabile Defensivordnung ab der K.o.-Runde. Auch im Halbfinale gegen Wales, in dem die Buchmacher Portugal zum Favoriten erklärten, wird wohl kein Spektakel zum Plan gehören.

Ohne Sieg in 90 Minuten zum Titel? Der Alptraum der Fußballromantiker ist gar nicht so unrealistisch, obwohl Portugal nach Comunio-Punkten deutlich hinter der Konkurrenz steht. Fernando Santos hat seine Taktik klug angepasst und wird davon nicht mehr abweichen. Und die Offensiven haben immer die Qualität, zwei Spiele zu entscheiden.

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Wales: Handicap im Halbfinale

Nachdem Island ausgeschieden ist, bleibt Wales die letzte Sensation des Turniers. Angesichts der Art und Weise, wie Chris Colemans Truppe Belgien aus dem Turnier warf, erscheint der große Coup für die Briten nicht mehr unrealistisch. Die Mannschaft ist gefestigt und arbeitet als Kollektiv, die Stars gehen ohne Allüren voran.

Aaron Ramsey (ein Tor, vier Vorlagen) vom FC Arsenal und Gareth Bale (drei Tore, eine Vorlage) von Real Madrid gehören mit jeweils mehr als 50 Comunio-Punkten zu den sechs besten Spielern des Turniers. Die Defensive steht, Kapitän Ashley Williams spielt in Frankreich sehr stabil auf.

Allerdings fehlt mit Ramsey eine absolute Institution der Mannschaft gegen Portugal gelbgesperrt. Auch auf Abwehrmann Ben Davies müssen die Waliser verzichten. Den Portugiesen indes fehlt William Carvalho, was ebenfalls eine Schwächung bedeutet. Was immer die Buchmacher sagen, das Halbfinale sieht nach einem 50/50-Duell aus. Gewinnt Wales, muss sich der Finalgegner auf eine immens schwierige Partie einstellen.

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Deutschland: Aderlass zur Unzeit

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Vom „vorgezogenen Finale“, das das Samstagsspiel in der Runde der letzten acht darstellen sollte, redet keiner mehr. Frankreich ist auf Augenhöhe und kann aus dem Vollen schöpfen. Bundestrainer Joachim Löw muss sich wieder etwas einfallen lassen, um den nächsten Turnierriesen zu besiegen.

Vieles hängt von der Tagesform der Offensivspieler ab. Vor allem Thomas Müller, in diesem Turnier bislang ein Schatten seiner Klasse (nur 10 Comunio-Punkte!), muss endlich anfangen zu zünden. Auch Özil und Draxler müssen einen ihrer guten Tage erwischen – und die auf diesem Niveau unerfahrenen Außenverteidiger mit Weltklasse-Flügelspielern zurechtkommen. Frankreich ist der große Brocken auf dem Weg zum Titel, im Finale wäre Deutschland klarer Favorit.

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Frankreich: Nach Island voll im Flow

Vier Spiele lang schleppte sich der Gastgeber durch das Turnier, das Spiel gegen Island änderte die Gemütslage deutlich. Giroud, Pogba & Co. fingen das Zaubern an, schossen den Sieger der Herzen mit 5:2 nach Hause und belegten vier Plätze in der Elf des Spieltags.

Nach Comunio-Punkten ist Frankreich die beste Mannschaft dieser Europameisterschaft, 70 Zähler vor dem deutschen Team. Auch die zwei besten Spieler kommen von der Equipe Tricolore.

Antoine Griezmann befindet sich dieser Tage in einer herausragenden Verfassung, war alleine in den letzten beiden Partien an fünf Toren beteiligt und führt die Torschützenliste an. Im Managerspiel steht er (73 Punkte) vor seinem Teamkollegen Dimitri Payet (66) auf Platz eins, deutlich vor dem Italiener Giorgio Chiellini (56) auf drei.

Aus deutscher Sicht besteht die Hoffnung auf ein zweites Brasilien 2014, doch die Vorzeichen sind gänzlich andere. Natürlich könnte Frankreich trotz des zuletzt souveränen Auftritts nervös ins Spiel gehen, doch Ausfälle a la Neymar oder Thiago Silva gibt es nicht zu beklagen. Frankreich macht den Eindruck, reif für den Titel zu sein.

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