Abdellaoue, Rausch und Schlaudraff - Hannover 2011

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Es gab eine Zeit, in der Hannover um die Champions-League-Plätze spielte – und mit einem 3:1-Sieg über die Bayern einen ordentlichen Vorsprung aufbaute. Am Ende reichte es aber nicht für die Königsklasse. Comunio-History!

5. März 2011, 15:30 Uhr. Hannover 96 trifft auf den FC Bayern München. Klingt nach Mittelmaß gegen klaren Tabellenführer – doch so manche Zeitung betitelte das Spiel als „Endspiel um die Champions-League-Qualifikation“. An einem 25. Spieltag ist das natürlich reißerisch, aber immerhin: Der Drittplatzierte traf auf den Viertplatzierten. Und die Bayern waren in der Verfolgerrolle.

Louis van Gaal hatte im März nach seinem Beinahe-Triple somit nur die Chance, erst einmal an Hannover vorbei auf Platz drei zu ziehen. Zwei Punkte trennten die Niedersachsen vom FCB. Tabellenführer Borussia Dortmund war bereits weit enteilt.

Von der Innenverteidigung, die van Gaal zum Aufeinandertreffen mit Hannover aufbot, hat wohl noch mancher Bayernfan Alpträume. Anatoliy Tymoshchuk und Breno bildeten das Abwehrzentrum, Danijel Pranjic agierte neben Toni Kroos auf der Doppelsechs, das Offensivquartett bestand aus Robben, Müller, Ribery und Gomez. Mirko Slomka setzte auf das bewährte, konsterstarke Hannoveraner 4-4-2.

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Anstatt einer Machtdemonstration, die die Saison der Bayern halbwegs ins Lot gebracht hätte, schlug Slomkas Truppe einmal mehr zu. Konstantin Rausch, seines Zeichens der König der Flanken, legte den Ball mit seinem berüchtigten linken Fuß auf den Kopf von Mo Abdellaoue, der nach einer Viertelstunde zur Führung für die Niedersachsen einnetzte.

Bis zur Pause hielt 96 das 1:0 – und nach der Pause setzte Rausch noch einen drauf. Natürlich per Linksschuss erhöhte der Man of the Match (12 Comunio-Punkte) zum 2:0. Der Anschlusstreffer durch Robbery – Kopfballtor Robben nach Vorlage Ribery – brachte noch einmal Spannung, doch Sergio da Silva Pinto stellte den alten Vorsprung schnell wieder her.

Hannover ging als 3:1-Sieger aus der Partie und baute seinen Vorsprung auf die Bayern auf fünf Punkte aus. Van Gaal fiel mit seiner Mannschaft sogar hinter Thomas Tuchels Mainz zurück, das dank eines Schürrle-Doppelpacks mit 4:2 beim Hamburger SV gewann. Die Champions League wurde für Hannover greifbar nah, die Bayern standen vor dem Super-GAU.

Bei Comunio gewannen die Niedersachsen mit 73:-20. Sieben Bayern fuhren Minuspunkte ein, darunter Breno, der in der 73. Minute nach glatt Rot vom Platz flog. Thomas Kraft, Anatoliy Tymoshchuk, Holger Badstuber und Danijel Prancic erhielten je vier Minuspunkte. Es war ein komplett gebrauchter Tag für die Münchener.

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Kleines Happy End für die Bayern

Den Vorsprung konnte Hannover jedoch nicht ins Ziel bringen. Schon in der Woche darauf fegten die Bayern mit 6:0 über den HSV hinweg, während 96 mit 0:4 in Köln verlor. Nach einem 1:1 in Nürnberg am 29. Spieltag wurde Louis van Gaal entlassen, unter Interimscoach Andries Jonker sicherte sich der Rekordmeister am Ende seinerseits einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf Platz vier.

Für Breno jedoch gab es kein Happy End. Das 1:3 in Hannover wurde sein letztes Bundesliga-Spiel von Beginn an, anschließend wurde er nur noch einmal spät eingewechselt. Im Herbst desselben Jahres zündete er sein Haus an, im Juli 2012 wurde er dafür verurteilt und später bis Ende 2014 inhaftiert.

Und Hannover? Erreichte einen überragenden vierten Platz, durfte sich jedoch ein bisschen ärgern, nicht auch noch vor die Bayern gelangt zu sein. Die Ära Mirko Slomka bei 96 – das war ein richtig guter Start in die 2010er Jahre, an den man sich in Hannover gerne zurückerinnert.

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