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Eine 0:2-Heimniederlage zum Auftakt? Katastrophe! Nach dem 1. Spieltag der Saison 2010/11 hätte wohl keiner gedacht, dass Borussia Dortmund am Ende Meister werden würde. Ein Comunio-Rückblick.
Michael Ballack zurück in der Bundesliga! Der Hype um den „Capitano“ vor seinem ersten Bundesliga-Spiel nach vier Jahren in London war immens. Beim Auftakt der Werkself zur Saison 2010/11 stand Ballack sofort in der Startelf – gemeinsam mit Arturo Vidal im zentralen Mittelfeld.
Borussia Dortmund, im Jahr 2009/10 zwei Punkte hinter Leverkusen auf Platz fünf gelandet, musste auf Jakub Blaszczykowski verzichten. Im offensiven Mittelfeld entschied Shinji Kagawa das Duell der Sommer-Neuzugänge mit Robert Lewandowski für sich. In der Europa-League-Qualifikation hatte der Japaner doppelt genetzt, bei Comunio stieg er schnell vom Schnäppchen zum Star auf.
Doppelschlag nach 20 Minuten
Den ersten Akzent setzte auch Kagawa, der den BVB in der Anfangsphase in Führung hätte bringen können. Nach einer Viertelstunde traf Leverkusens Eren Derdiyok den Pfosten. Der offene Schlagabtausch mündete in eine Gästeführung durch Tranquillo Barnetta, der eine Kombination von Arturo Vidal und Gonzalo Castro vollendete.
Kurz darauf war Dortmund im Pech: Ein reguläres Tor von Sebastian Kehl wurde zurückgepfiffen, im Gegenzug erzielte Renato Augusto das 0:2. Ein unwiderstehliches Dribbling des Rechtsaußen auf Kosten von Marcel Schmelzer ging dem schönen Treffer voraus.
Chancen von Lucas Barrios, Kagawa und Nuri Sahin konnten kurz nach der Pause nicht den Anschluss herstellen, die Mannschaft von Jupp Heynckes nahm den Auswärtssieg mit. Renato Augusto (12 Comunio-Punkte) mutierte zum Mann des Spiels, Ballack blieb beim Comeback ohne Zählbares.
Fun Fact: Sechs Spieler aus der BVB-Startelf (Weidenfeller, Subotic, Hummels, Schmelzer, Sahin und Kagawa) spielen noch oder wieder für Dortmund – in Leverkusen ist dies nur bei Stefan Kießling der Fall.
Vidal weltklasse, Ballack enttäuschend
Die Saisons der beiden Leverkusener Sechser hätten unterschiedlicher kaum verlaufen können. Arturo Vidal spielte sein mit Abstand bestes Jahr in Deutschland, sammelte 193 Comunio-Punkte und wurde im bereits Sommer 2011 heftig mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Am Ende wurde er zu Juventus Turin transferiert – auch kein schlechter Karriereschritt.
Für Michael Ballack dagegen verliefen die letzten beiden Karrierejahre enttäuschend. Eine Verletzung am Schienbein ließ ihn mehrere Monate verpassen, die Rückrunde und das Folgejahr machten die Überschreitung seines fußballerischen Zenits deutlich. Dazu kam die schleichende Ausbootung in der Nationalmannschaft. Einer der besten deutschen Fußballspieler aller Zeiten hätte einen schöneren Abgang verdient gehabt.
BVB legt direkt danach los
Für die Fans der Borussia schien der nächste Alptraum bevorzustehen. Jahrelang war der BVB im Mittelmaß verschwunden, erst unter Jürgen Klopp wurde wieder die Europa League erreicht. Der logische nächste Schritt – Einzug in die Königsklasse – erhielt prompt einen Dämpfer. Doch die Wende folgte eine Woche später.
Stuttgart und Wolfsburg wurden bezwungen, auch das Derby auf Schalke gewann Dortmund mit 3:1. Nach weiteren Siegen gegen Kaiserslautern und St. Pauli bescherten Barrios und Sahin dem FC Bayern den schlechtesten Saisonstart seiner Bundesliga-Geschichte. Sprung auf Rang zwei!
Am 8. Spieltag wurden auch noch die Senkrechtstarter aus Mainz vom ersten Tabellenplatz verdrängt. Damals FSV-Trainer: Thomas Tuchel. Eine Woche später gab Dortmund die Führung wieder her, am 10. Spieltag folgte die Rückeroberung im direkten Duell mit den Rheinhessen. Von da an blieb der BVB bis zum Saisonende am Platz an der Sonne. Bester Spieler der Saison: Nuri Sahin, 212 Comunio-Punkte.