Andreas Möller, Ebbe Sand, Jörg Böhme, Emile Mpenza (v. l.)

Foto: © Franz-Peter Tschauner / dpa – Sportreport
Mit der Saison 2000/01 startete Comunio den Motor. Am 6. Spieltag folgte das erste Revierderby im Managerspiel – ein denkwürdiges. Vor der Neuauflage am Sonntag wirft Comunioblog einen Blick zurück.

Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 liefern sich regelmäßig hochspannende Duelle. Selbst weniger hochklassige Aufeinandertreffen bergen stets eine hohe Brisanz. Diese erwartet Fußballfans auch am Sonntag.

Vor fast 16 Jahren, am 23. September 2000, stand Comunios erstes Revierderby an. Der Zweite empfing den Dritten, das Westfalenstadion rüstete für einen historischen Tag, an dem sich eine kurze Reise für alle Gästefans lohnte.

Doppelschlag kurz vor der Pause

Von der ersten Minute an kamen überraschend passive Dortmunder kaum ins Spiel, während Schalke sehr strukturiert agierte und die vielen hohen Bälle mühelos abfing. Daraus ergaben sich immer wieder gefährliche Kontersituationen.

Schließlich war es ein strittiger Elfmeter, der den Gästen die Führung bescherte. BVB-Keeper Jens Lehmann holte Emile Mpenza von den Beinen, traf jedoch zuerst den Ball, zumal sich Mpenza eher fallen ließ als gefoult wurde. Jörg Böhme verwandelte in der 39. Minute zum insgesamt verdienten 0:1.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte standen abermals Mpenza und Lehmann im Mittelpunkt. Ein missglückter Abstoß landete binnen Sekunden beim durchstartenden Schalke-Stürmer, der gekonnt zum 0:2 abschloss. Bereits zur Halbzeit schien das Spiel entschieden.

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Sand setzt den Schlusspunkt

Wer sich vom zweiten Durchgang mehr Spannung erhofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Obwohl Dortmund versuchte, offensiver zu agieren, festigte Schalke die Überlegenheit auf dem Feld und münzte sie in zwei weitere Tore um.

Zunächst unterlief Jörg Heinrich ein unglückliches Eigentor (60. Minute), anschließend nahm Ebbe Sand in der Strafraummitte eine weite Einwurf-Flanke von Tomasz Hajto gekonnt zum 0:4 ab. Perfektes Ergebnis für die Königsblauen! Es war der höchste Schalker Derbysieg seit 1985 und der höchste in einem Revierderby im neuen Jahrtausend.

Selbsterklärend wurden die Punkte im Managerspiel sehr einseitig verteilt. Die besten Noten erhielten die Schalker Torschützen Sand und Mpenza sowie der sehr präsente Olaf Thon, Verteidiger Tomasz Waldoch und Keeper Oliver Reck. Sand wurde mit 168 Punkten am Saisonende knapp hinter Sergej Barbarez (171) Zweiter – beide teilten sich die Torjägerkanone.

Auf BVB-Seite wurden ein halbes Dutzend Akteure mit 4 Minuspunkten abgestraft. Eigentorschütze Heinrich war ebenso betroffen wie Jürgen Kohler, Otto Addo, Sunday Oliseh, der eingewechselte Lars Ricken und Kultfigur Giuseppe „Billy“ Reina, schon letzte Woche Bestandteil unserer Comunio-History.

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Der Meister der Herzen

Gut möglich, dass die letzten beiden Spieltage der Saison 2000/01 die bekanntesten in der Bundesliga-Historie sind. Schalke patzte am vorletzten Spieltag in Stuttgart, der FCB zog mit einem Last-Minute-Sieg – Torschütze Zickler zum 2:1 gegen Kaiserslautern – an die Tabellenspitze.

Am 34. Spieltag gewann Schalke gegen Unterhaching, die Bayern lagen nach 90 Minuten in Hamburg mit 0:1 zurück. Begeisterte Jubelstürme erfüllten das Parkstadion in Gelsenkirchen, die Fans versammelten sich bereits zum Feiern auf dem Spielfeld, als HSV-Keeper Mathias Schober 350 Kilometer entfernt einen Rückpass aufnahm.

Beim fälligen indirekten Freistoß durchbrach Patrik Andersson nicht nur Hamburgs Mauer, sondern auch alle Schalker Herzen. Die Schale ging wieder nach München, der Meister der Herzen war geboren.

Fun Fact: Den Bayern genügten damals 63 Punkte zur Meisterschaft. Nach 28 Spielen der Saison 2015/16 hat Borussia Dortmund vier Zähler mehr – und wird höchstwahrscheinlich nur Zweiter.

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