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In der Regel blickt Comunio in seiner Rubrik “History” ja gerne auf besonders torreiche Partien zurück. Klar, Stürmer machen immer mehr Punkte als Abwehrspieler oder Keeper. In der heutige Ausgabe aber steht ein Torhüter im Mittelpunkt – und zwar mehr als ihm insgeheim lieb gewesen sein dürfte. 

Am 12. Spieltag der Saison 2007/08 war Eintracht Frankfurt zu Gast in der Allianz Arena und schickte sich an, nach sieben endlos langen Jahren endlich einmal wieder einen Punkt beim FC Bayern München zu holen. Der Rekordmeister war – nach einer für seine Verhältnisse enttäuschenden vergangenen Saison – lediglich damals noch im UEFA-Cup unterwegs und hatte daraufhin seinem Kader im Sommer ein fettes Upgrade verfasst. 

So kamen damals Miro Klose, Luca Toni und Franck Ribery an die Isar und sollten die Bayern wieder in die Champions League führen. Der Start verlief auch sehr ordentlich, die Mannen von Ottmar Hitzfeld holten aus der ersten elf Partien acht Siege und drei Remis. 

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Aber auch die Eintracht startete unter Friedhelm Funken durchaus verheißungsvoll mit vier Siegen, vier Remis und drei Niederlagen. Dennoch hatte man an diesem Tag nicht unbedingt vor, den FC Bayern aus der Arena zu schießen – das verriet damals schon die Fünferkette, die Funkel aufbot. 

Stabile Fünferkette und zwei Stürmer

Christoph Spycher, Marco Russ, Chris, Aaron Galindo und Patrick Ochs verteidigten vor Oldie Oka Nikolov. Mit Christoph Preuß und Junichi Inamoto agierte davor auch eher defensiv geprägte Akteure, während mit Markus Weißenberger, Ioannis Amanatidis und Naohiro Takahara zumindest drei Spieler auf dem Platz standen, die so etwas wie Offensivgeist besaßen. 

Hitzfeld schickte seine Bayern wie gewohnt im 4-4-2 aufs Feld. Klose und Toni bildeten die Doppelspitze, Ribery kam über links. Hamit Altintop begann im rechten Mittelfeld, während das zentrale Mittelfeld von Mark van Bommel und Ze Roberto besetzt wurde. Vor Oliver Kahn bestand die Viererkette aus Christian Lell, Lucio, Martin Demichelis und Philipp Lahm

Dass die keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit lassen wollten, zeigte sie schon Sekunden nach dem Anpfiff, als Ze Roberto von links flankte, Toni aber an Nikolov scheiterte. Eine Szene, die die folgenden 90 Minuten bestens zusammenfasste. 

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Der FC Bayern gegen den ewigen Oka. Was der Rekordmeister auch versuchte, an Nikolov kamen sie an diesem Tag nicht vorbei. Ob Ze Roberto aus der Distanz, Klose aus kürzester Entfernung oder Demichelis mit dem Kopf – der Ball wollte nicht rein. Wenn Nikolov geschlagen war, rettete entweder ein Eintracht-Spieler auf der Linie oder das Gestänge tat den Hessen den Gefallen. 

Irres Chancenverhältnis am Ende

Offensiv fanden die Hessen überhaupt nicht statt, dennoch konnten die Münchner aus dem Belagerungszustand keinen Erfolg erzielen. So standen nach 90 Minuten Sage und Schreibe ein Chancenverhältnis von 16:0 zu Buche – auf der Anzeigetafel war aber zweimal die Null zu sehen. 

Quelle: ComStats

Eigentlich hätte Nikolov an diesem Tag Extrapunkte bekommen müssen, so blieb er am Ende leider nur bei zwölf Zählern. Dennoch kam die Eintracht nicht auf mehr als insgesamt zehn Punkte, da bis auf die Abwehr alle Jungs mit Minuspunkten abgestraft wurden. 

Auf der anderen Seite verdiente sich lediglich Ze Roberto mit zehn Zählern die meisten Punkte, während der Rest die obligatorischen zwei Zähler einstrich. 

Am Ende holte sich der FC Bayern mit zehn Punkte Vorsprung die Meisterschaft, während die Eintracht einen sicheren Mittelfeldplatz einfuhr. Ach ja, den UEFA-Cup holte man dennoch nicht. Im Halbfinale flog man nach einem 1:1 im Hinspiel nach einem 0:4 gegen Zenit St. Petersburg aus dem Wettbewerb. Es war zudem Oliver Kahns letztes internationales Spiel, er beendete nach dieser Saison seine Karriere. 

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