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Wenn man drei Treffer in einem Spiel erzielt, ist das schon stark. Wenn es dann noch ein lupenreiner Hattrick ist und man damit die Partie dreht, ist das schlichtweg grandios. Dies gelang Claudio Pizarro mit dem SV Werder Bremen am 12. Spieltag der Saison 2011/12 gegen den 1. FC Köln. Doch es war nicht die einzige verrückte Story in dieser Partie.

Gefühlt eine Ewigkeit her, aber der SV Werder Bremen lag vor dem 12. Spieltag auf dem 4. Platz. Sechs Siege aus den ersten elf Partien, das klingt heute leider ganz anders. Die Kölner waren unter dem neuen Coach Stale Solbakken absolut solide gestartet du sammelte bis dahin 16 Zähler.

In Bremen wollte der FC mit einem Sieg den Anschluss an die Spitzengruppe herstellen. Dies versuchte man mit Lukas Podolski als einzige Spitze. Die Doppelsechs bildeten damals Sascha Riether und Martin Lanig, die Außenverteidiger beim Effzeh hießen Christian Eichner und Miso Brecko.

Thomas Schaaf setzte auf sein gewohntes 4-4-2 mit Raute. Tim Wiese stand damals noch im Kasten der Werderaner. Die Viererkette bildeten Sokratis, Sebastian Prödl, Naldo und Lukas Schmitz. Aleksandar Ignovski agierte auf der Sechs, Aaron Hunt und Clemens Fritz kamen auf den Halbpositionen zum Einsatz und Mehmet Ekici begann auf der Zehn. Den Doppelsturm bildeten Claudio Pizarro und Marco Arnautovic.

Frühe Führung durch Clemens, Poldi legt nach

Bereits in der 3. Minute aber schockte Christian Clemens die Gastgeber, als er Flanke von Podolski am Elfmeterpunkt ziemlich unbedrängt per Kopf die frühe Führung für die Gäste erzielen konnte. Dieser Treffer tat dem Spiel mehr als gut, weil die Bremer nun direkt auf den Ausgleich drängten.

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Hunts sehenswerter Fallrückzieher wurde leider abgepfiffen, weil Naldo angeblich im Abseits gestanden haben soll. Kurz zuvor wehte Wiese eine Podolski-Freistoß ab (8.), ehe der SV Werder eine 4-gegen-1-Situation schlampig ausspielte, da Arnautovic die falsche Option wählte.

Zwar bestimmten die Hausherren die Partie, der FC setzt aber mit seinem schnellen Umschaltspiel immer wieder gefährliche Nadelstiche. In der 37. Minute reagierte Schaaf und wechselte gleich doppelt aus: Markus Rosenberg und Philipp Bargfrede kamen für Ekici und Schmitz. Ignovski gab nun den Linksverteidiger, Arnautovic rückte zudem hinter die Spitzen. Den Treffer aber erzielten noch vor der Pause die Kölner in Form von Podolski (45.).

Nach dem Seitenwechsel trat dann aber Pizarro in den Vordergrund – und wie! Zunächst verkürzte der Peruaner in der 49. Minute auf 1:2, ehe er nur fünf Minuten später die Nerven behielt und vom Elfmeterpunkt ausglich (54.). Zuvor hatte Sereno Rosenberg gefoult und flog mit Rot vom Platz, womit die Bremer von nun in Überzahl agierten.

Pizarro, Pizarro und nochmal Pizarro

Ab der 73. Minute dann sogar in doppelter, weil Ammar Jemal verletzungsbedingt nicht mehr weitermachen konnte, Solbakken aber schon drei Mal gewechselt hatte. So kam es in der 86. Minute, wie es kommen musste: Nach heftigen Belagerungszustand des Kölner Strafraums verlängerte Rosenberg eine Hunt-Flanke auf den zweiten Pfosten, wo – wer sonst – Pizarro lauerte und den Ball aus kurzer Entfernung zum 3:2 über die Linie drückte.

Quelle: ComStats

Quelle: ComStats

Bei den Grün-Weißen überzeugte vor allem Pizarro mit überragenden 21 Punkten, aber auch Wiese (6) und Sokratis (8) konnten überzeugen. Enttäuschend hingegen war der Auftritt von Ekici (-2), der ja noch vor der Pause runter musste. Insgesamt kam Bremen in dieser Partie auf 51 Punkte.

Auf Seiten der Kölner bekamen die Torschützen Podolski (9) und Clemens (8) die meisten Zähler, Rotsünder Sereno hingegen wurde mit zehn Minuspunkten hart abgestraft.

Am Ende der Saison belegte Werder schließlich einen ernüchternden 9. Platz, der 1. FC Köln hingegen erlebte unter Solbakken, der dann im April gehen musste, eine regelrechte Horrorsaison und stieg am Ende sogar ab.

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