Nicht immer geht es in Comunio-History um eine sensationelle Torausbeute, eine spektakuläre Leistung oder eine grandiose Gala, manchmal läuft es einfach nur unglücklich. Florian Fromlowitz, Constant Djakpa und Karim Haggui können ein Lied davon singen. Die Partie Borussia Mönchengladbach gegen Hannover 96 in der Saison 2009/10 ging dank ihnen in die Bundesliga-Geschichte ein.

Es war keine leichte Zeit für Hannover. Nur vier Wochen zuvor versetzte der Suizid von Keeper Robert Enke ganz Fußball-Deutschland in einen Schockzustand. 96 befand sich in Abstiegsgefahr und den Spielern war die Verunsicherung aufgrund des Ereignisses anzumerken. Es musste trotzdem irgendwie weitergehen  – und das ging es, aber äußerst kurios.

Gerade einmal 15 Minuten waren gespielt, da führten die Gladbacher im Borussia-Park mit 1:0. Torschütze war aber nicht etwa Marco Reus oder Juan Arango. Nein, es war Karim Haggui, der ins eigene Tor traf. Florian Fromlowitz beschrieb die Szene später in einem 11-Freunde-Interview so: „Ich lief raus und wollte den Ball zur Seite wegschlagen. Unser Abwehrspieler Karim Haggui drängte den Angreifer zur Seite, so dass ich Platz hatte. Ich grätschte den Ball nach links, Karim sprang leider auch nach links und ich schoss ihn an. Dumm gelaufen.“

Traumtor von Djakpa

In der Tat. Aber das sollte erst der Anfang sein. Nachdem Rob Friend auf 2:0 erhöhte und Didier Ya Konan der Anschluss gelang, war wieder Slapstick angesagt. Dieses Mal stand Linksverteidiger Constant Djakpa im Mittelpunkt. Der Ivorer wollte mit einem direkten Pass einen Seitenwechsel initiieren, aber Djakpa traf den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß so unglücklich, dass er in einem weiten Bogen an Fromlowitz vorbeiflog und im unteren linken Eck einschlug.

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„Das war wirklich eine Kunst, den so reinzumachen. Das kann Constant noch hundert Mal versuchen, den würde er nicht wieder so seltsam treffen“, schmunzelt der Keeper heute über seinen ehemaligen Mitspieler. Gladbachs Michael Bradley baute die Führung dann sogar noch auf 4:1 aus – dieses Mal ganz ohne Hilfe von Hannover.

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Doch es wurde noch einmal spannend. Ya Konan markierte in der 69. Minute den Anschluss, flog dann aber wenig später mit Gelb-Rot vom Platz. Egal, es gab ja noch Gladbach-Verteidiger Jean-Sebastien Jaures. Der Franzose dribbelte in der 87. Minute völlig seelenruhig quer vor dem eigenen Tor entlang, Christian Schulz grätschte dazwischen und von dort trudelte der Ball ins Tor. Nur noch 3:4 aus Hannoveraner Sicht.

Haggui schnürt Doppelpack

Und 96 gelang sogar noch ein weiteres Tor. Allerdings landete der Ball wieder im eigenen Netz. Torschütze war erneut Haggui. Bei einem Konter grätschte der Tunesier rund 20 Meter vor dem Tor in einen Flachpass und beförderte die Kugel an Fromlowitz vorbei ins Tor. Da musste selbst Haggui schmunzeln. „Man konnte das nur noch mit Humor nehmen. Trainer Andreas Bergmann sagte im Anschluss, wenn wir alle Tore ins richtige Tor gemacht hätten, hätten wir 6:2 gewonnen. Verrückt“, bilanzierte Fromlowitz über das dritte Eigentor. Das ist natürlich Bundesliga-Rekord, wenn auch ein zweifelhafter.

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Für die Comunio-User, die die drei Protagonisten im Team hatten, gab es allerdings wenig zu lachen. Fromlowitz und Djakpa kassierten jeweils die Note 5. Für „Doppeltorschütze“ Haggui gab es sogar eine 5,5. Die Saison nahm für Hannover allerdings ein gutes Ende. 96 sicherte die Klasse und startete danach unter Trainer Mirko Slomka in eine sehr erfolgreiche Zeit.

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