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In fünf von sechs Saisons knackte er die 100-Punkte-Marke – viermal für die Hertha, einmal für Wolfsburg. Der farbenfrohe Marcelinho ist nicht nur eine Kultfigur der Bundesliga, sondern auch Comunio-Legende.
7,5 Millionen Euro waren früher sogar im Fußballgeschäft eine Menge Geld. Diese Summe investierte Hertha BSC im Sommer 2001, um Marcelinho vom brasilianischen Klub Gremio Porto Alegre zu verpflichten. Damals wussten die Verantwortlichen noch nicht, welchen Volltreffer sie damit zurück nach Europa holten.
Zwölf Spieltage später waren sie schlauer. Marcelinho glänzte mit einer Menge Spielwitz, zeigte sich als echter Ballkünstler hinter den Spitzen und strahlte enorme Torgefahr aus. Nach dem ersten Saisondrittel hatte er bereits sechs Treffer auf dem Konto. Weitere sieben folgten im Verlauf der Spielzeit 2001/02.
Mit 141 Punkten gehörte der Berliner in seinem ersten Jahr bereits zu den zehn besten Spielern bei Comunio – Platz eins ging an Torsten Frings, der einen langjährigen Rekord aufstellte. Wer dachte, Marcelinho hätte damit seinen Peak erreicht, wurde noch mehrere Male eines Besseren belehrt.
Hoch mit der Hertha
Anfang des Jahrtausends war Marcelinho einer der absoluten Stars der Liga. Unter seiner Regie landete Hertha BSC viermal in fünf Jahren in den Top sechs. In genau diesen Jahren knackte Marcelinho die 100-Punkte-Marke im Managerspiel.
Sein zweites Jahr brachte 145 Zähler ein. 14 Tore und elf Assists steuerte der damals 27-Jährige zum Berliner Einzug in den UEFA-Pokal bei. Nicht nur aus dem Spiel heraus entwickelte sich Marcelinho zu einer Torgefahr-Maschine, auch vor seinen Standards war keine Defensive sicher.
Wie wichtig der Brasilianer für seinen Klub war, stellte sich in der Saison 2003/04 heraus. Marcelinho verpasste sieben der ersten acht Spiele, in allen Partien blieb die Hertha ohne Sieg. Auch anschließend benötigte der Spielmacher einige Zeit, um wieder in Form zu gelangen. Die gesamte Hinrunde blieb er ohne Tor, Berlin überwinterte auf Platz 17.
Als seine Mannschaft immer akuter in Abstiegsgefahr geriet, drehte der Mann mit den bunten Schuhen und Frisuren auf. Acht Tore in den letzten 13 Spielen! Die Hertha befreite sich rechtzeitig, Marcelinho spielte anschließend seine beste und bemerkenswerteste Saison.
2004/05 wurde zum Sahnejahr des 1,74-Meter-Mannes. Zu sagenhaften 18 Toren, darunter ein 50-Meter-Treffer gegen den SC Freiburg, kamen 13 Torvorlagen – Comunio-Ausbeute: 178 Punkte. Beim 6:0 über Borussia Mönchengladbach war Marcelinho an drei Treffern beteiligt. Bitter war jedoch das Ende: Mit einem 0:0 im Heimspiel gegen Hannover verspielte Berlin den Einzug in die Champions League.
Auch im Jahr darauf war Marcelinho der überragende Spielerseiner Mannschaft, verbuchte 24 Torbeteiligungen und sammelte weitere 111 Comunio-Punkte. Dies ließ ihn offenbar annehmen, einen verlängerten Urlaub verdient zu haben. Als er neun Tage zu spät zum Trainingsauftakt für die Saison 2006/07 kam, wurde er zum türkischen Klub Trabzonspor transferiert. Ein unschönes Ende einer herausragenden Zeit in der Hauptstadt.
Erfolgreiche Rückkehr in die Bundesliga
Ein halbes Jahr später fand sich Marcelinho zurück in Deutschland. Der abstiegsbedrohte VfL Wolfsburg zauberte den Brasilianer im Januar 2007 aus dem Hut – ein Schachzug, der maßgeblich zum Erhalt der Erstklassigkeit beitrug. Marcelinho hatte nichts verlernt, war in der Rückrunde an 13 Toren beteiligt und sammelte 76 Comunio-Punkte.
Im Sommer 2007 unterschrieb Felix Magath beim VfL. Den Start in eine erfolgreiche Ära erlebte Marcelinho als Kapitän. Vor allem als Assistgeber trumpfte er 2007/08 auf. Seine sieben Treffer und zehn Assists führten zu weiteren 108 Comunio-Punkten, Wolfsburg zog in die Europa League ein. Dennoch war das Kapitel Bundesliga anschließend zu Ende.
Seither wurde Marcelinho zum Wandervogel, tourte vor allem durch seine brasilianische Heimat. Mit nunmehr 41 Jahren spielt er für den Joinville Esporte Clube – einen Verein, der jünger ist als Marcelinho selbst.
821 Zähler kamen in sechseinhalb Jahren Bundesliga zusammen, Marcelinho steht auf Platz 31 der ewigen Tabelle. Gefühlt gehört er zu den besten zehn.