Keine Lust mehr auf Europa League: Nach Platz vier in der Saison 2006/07 ging der FC Bayern auf Shopping-Tour. Knapp 90 Millionen Euro gab der FCB aus – für damalige Verhältnisse eine erstaunliche Summe. Wir blicken auf die Transfers zurück!
Das Quartett, das einschlug
36 Millionen Euro flossen in ein Duo aus dem europäischen Ausland. Luca Toni und Franck Ribéry reiften schnell zu absoluten Top-Stars. 214 Comunio-Punkte sammelte der Italiener im ersten Jahr, 194 fuhr der Franzose ein. Während Toni nur noch eine weitere Saison Top-Niveau zeigte, ist Ribéry noch immer fester Bestandteil des Rekordmeisters – und drauf und dran, in der ewigen Comunio-Tabelle an eins zu ziehen.
1343 Zähler sammelte Ribéry in seinen acht Bundesliga-Jahren; zweimal knackte er die 200-Punkte-Marke. Nur ein Punkt fehlt noch zum Bestwert von Frank Rost. Wäre der Flügelflitzer nicht so oft verletzt, wäre der Rekord längst pulverisiert.
Platz 15 in der ewigen Tabelle belegt übrigens Miroslav Klose, der für 15 Millionen aus Bremen kam. Gemeinsam mit Luca Toni bildete der Weltmeister zwei Jahre lang ein geniales Sturmduo, schlug jedoch nicht so sehr ein wie seine Kollegen. 24 Tore aus 99 Ligaspielen für die Bayern sind keine Top-Quote; dennoch waren viele wichtige Treffer dabei.
Der vierte Top-Transfer im Bunde ist kein Geringerer als Zé Roberto. Nach drei Jahren in Amerika kehrte der damals 32-Jährige nach München zurück, wo er mit 294 Comunio-Punkten in zwei Jahren brillierte wie nie zuvor. Darauf folgen noch zwei erfolgreiche Jahre für den HSV. Fun Fact: Auch im Alter von 40 Jahren kickt Zé Roberto immer noch – aktuell bei Palmeiras in Sao Paulo.
Das Quartett, das nicht einschlug
Etwas mehr als die Hälfte der 88,2 ausgegebenen Millionen war gut investiert, doch einiges Geld wurde in den Sand gesetzt. Wer erinnert sich noch an Jose Ernesto Sosa? Neun Millionen Euro kostete der Argentinier, drei Millionen bekam der FC Bayern beim Verkauf an den SSC Neapel drei Jahre später wieder.
Für Marcell Jansen war der Schritt zum Rekordmeister im Rückblick nicht die beste Idee. 21 Jahre jung war der Linksverteidiger, bei Borussia Mönchengladbach als kommender Weltklasse-Spieler gehandelt. Auch in der Nationalmannschaft schien Jansen eine blühende Zukunft zu haben.
Doch der Schritt erwies sich als zu groß: Jansen konnte die Erwartungen nicht erfüllen und wurde nach nur einem Jahr und nur 36 Comunio-Punkten an den Hamburger SV verkauft. Sechs Millionen Minus für die Bayern.
Flop Nummer drei war Jan Schlaudraff – einer der FCB-Transfers innerhalb der Bundesliga, die kaum jemand so recht verstehen konnte. Ein einziges Mal stand der Stürmer in Bayerns Bundesliga-Startelf, ehe er zu Hannover 96 weiterzog. Immerhin gab es für den FCB ein leichtes Transferplus.
Tragisch ist der Fall Breno. Als 18-jähriges Riesentalent kam der brasilianische Innenverteidiger für zwölf Millionen Euro an die Isar – damals erst im Winter. Zwei Jahre später wurde Breno an den 1. FC Nürnberg verliehen. Glänzende Auftritte folgten, die Kehrtwende nach schwierigem Beginn in Deutschland schien geschafft – bis sich Breno das Kreuzband riss. Die Geschichte nahm ihren Lauf.
Die beiden aus der Jugend
Im Sommer 2007 zog Ottmar Hitzfeld auch zwei Spieler aus Bayerns Jugend hoch, deren Karrieren anschließend kaum unterschiedlicher hätten verlaufen können. Neben Toni Kroos (damals 17) wurde auch Sandro Wagner (19) zu den Profis beordert.
Toni Kroos kennt heute ganz Europa. Mit seiner Zeit als Leihgabe bei Bayer 04 Leverkusen startete der Mittelfeldmann eine furiose Karriere, die ihn 2014 zum Weltmeistertitel und zu Real Madrid führte. Nicht wenige Bayern-Fans trauern Kroos noch ein wenig nach.
Wagner dagegen absolvierte nur vier Bundesliga-Spiele für den FCB, ehe er seine Deutschland-Odyssee begann. Von Duisburg über Bremen und Kaiserslautern ging es für den U-21-Europameister von 2009 schließlich zu Hertha BSC, wo der Angreifer derzeit als Ersatzspieler fungiert.