Großer Jubel: Dimitar Berbatov und Franca

Duelle zwischen dem großen FC Bayern und der kleinen Werksmannschaft aus Leverkusen hatten schon immer eine gewisse Brisanz. Nicht zuletzt, weil die Münchener in schöner Regelmäßigkeit Bayer-Spieler für viel Geld in die bayrische Landeshauptstadt lotsten. An die Partie am 28.08.2004 erinnern sich insbesondere die Leverkusener Fans gerne. Wir werfen einen Blick zurück.

Berbatov eröffnet den Torreigen

Die Saison 2004/2005 schrieb den dritten Spieltag: Bayer 04 empfing den FC Bayern in der heimischen BayArena. Es sollte sich ein denkwürdiges Spiel entwickeln. Bayern, das aus den ersten zwei Partien vier Punkte gesammelt hatte, tat sich von Beginn an schwer gegen giftige und spielstarke Leverkusener.

Kult-Keeper Oliver Kahn stand daher von Beginn an häufiger im Mittelpunkt des Geschehens als ihm lieb war. Nach einem herausragenden Pass des Brasilianers Franca in die Schnittstelle der Münchener Abwehr brachte Bayer-Stürmer Dimitar Berbatov in der 20. Minute den Ball im linken Eck unter. 1:0 für Leverkusen, die BayArena tobte.

Das Führungstor gab der Elf von Trainer Klaus Augenthaler weiteren Auftrieb. Bayer erarbeitete sich einige gute Chancen, scheiterte aber immer wieder an Oliver Kahn, dem einzigen Münchener, der an diesem Tag Normalform erreichte.

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Bayer zaubert 

Auch nach dem Seitenwechsel bot sich den 22.500 Zuschauern das gleiche Bild: Bayer, in allen Bellangen überlegen, spielte schön anzusehenden Fußball, die Bayern agierten völlig indisponiert. Logische Konsequenz: Das 2:0. Nachdem sich Leverkusens kongeniales Sturmduo Berbatov und Franca per Doppelpass an den Münchener Strafraum gespielt hatte, bugsierte Franca – im Beisein von drei überforderten Münchenern – den Ball mit dem Außenrist aus 15 Metern unter die Latte.

Was folgte war eine Demonstration. Bayer spielte sich in einen Rausch und schraubte das Ergebnis innerhalb von sieben Minuten auf 4:0. Fußball vom Allerfeinsten war dabei insbesondere der vierte Treffer, als Berbatov nach einem Direktspiel über sechs Stationen den Ball im Strafraum serviert bekam und im rechten Eck versenkte. Die Bayern-Bank, inklusive Trainer Felix Magath und Manager Uli Hoeneß, war spätestens jetzt vollkommen bedient.

Magath war in der Folge um Schadensbegrenzung bemüht, als er die beiden Ex-Leverkusener Lucio und Ze Roberto vom Feld nahm, und dafür mit Martin Demichelis und Robert Kovac zwei Innenverteidiger brachte. Für Lucio war es das erste Spiel gegen die alten Kollegen – dementsprechend angefressen war er angesichts der gebotenen Leistung. Der Brasilianer brauste nach seiner Auswechslung am höhnischen Applaus der Leverkusener Fans vorbei direkt in die Kabine. Michael Ballacks Treffer zum 4:1 war nur noch Ergebniskosmetik.

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Und heute?

Vor elf Jahren erlebte der FC Bayern eine der empfindlichsten Niederlagen seiner Vereinsgeschichte. Beim 1:4 hatte das Münchener Starensemble nicht den Hauch einer Chance. Im morgigen Topspiel dürfte das durchaus anders sein. Die Bayern, die sich um die Jahrtausendwende noch auf Augenhöhe mit Bayer befanden, sind dem Rest der Bundesliga mittlerweile enteilt.

Am vergangenen Wochenende feierten sie auf dem Sofa ihre dritte deutsche Meisterschaft in Folge. Diese Tatsache könnte jedoch einen Vorteil für die Leverkusener darstellen. Gut möglich, dass Pep Guardiola angesichts des anstehenden Champions-League-Krachers gegen den FC Barcelona die Rotationsmaschine anwerfen wird.

Viele Möglichkeiten zum Wechseln hat er indes nicht. Mit Arjen Robben und Robert Lewandowski fallen zwei weitere Stammspieler definitiv aus. Die große Chance für Bayer? Für die Mannschaft von Roger Schmidt geht es noch um die direkte Qualifikation für die Champions-League. Nicht ausgeschlossen also, dass die Leverkusener Fans morgen eine erneute Sternstunde ihrer Mannschaft erleben. Nur dass die Akteure auf dem Rasen nicht Franca, Berbatov oder Ponte, sondern Bellarabi, Calhanoglu und Kießling heißen.

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