Man weiß nie, was man bekommt: Eintracht Frankfurt ist unkonstant, bietet immer wieder Höhen gefolgt von massig Minuspunkten. Auf wen ist Verlass, auf wen sollten Comunio-Manager verzichten? Die Kaderanalyse.
Seit dem furiosen 6:2-Sieg über den 1. FC Köln durchlebte Eintracht Frankfurt mehr Tiefen als Höhen. Fünf Spiele in Folge konnte das Team von Armin Veh nicht gewinnen, gegen Hannover brachte Marc Stendera die Wende. Im Pokal verlor man anschließend bei einem Drittligisten, nur um drei Tage später gegen die Bayern zu punkten.
Aus der Eintracht wird man in dieser Saison nicht richtig schlau. Defensiv wie offensiv folgen Sahnestücke auf Totalaussetzer. Zum echten Stammpersonal gehört ein kleiner Kreis von fünf bis sechs Spielern; eine Stammformation scheint Armin Veh noch nicht so recht zu finden.
Defensive: Punktehamster außer Form
Mit dem Abgang von Kevin Trapp hat Eintracht Frankfurt eine Identifikationsfigur und einen langjährigen Leistungsträger verloren. Sein Nachfolger, Lukas Hradecky, kam gut in die Saison, doch die Leistungskurve stimmte bis zuletzt nicht. Zweimal in Folge erhielt der neue Keeper Minuspunkte, gegen die Bayern hielt er dagegen das 0:0 fest (8 Punkte).
Auf der rechten Abwehrseite will so recht keine Kontinuität einziehen. Timothy Chandler verletzte sich früh in der Saison, das Experiment Makoto Hasebe scheiterte und Aleksandar Ignjovski nutze seine Chancen nicht dauerhaft. Letzterer hat aktuell die besten Karten, ohne recht zu überzeugen. Links ist Bastian Oczipka gesetzt.
Immerhin in der Innenverteidigung steht ein Hoffnungsträger wieder auf dem Feld. Die Hälfte aller Saisonspiele verpasste Carlos Zambrano; beim Rest stimmte die Comunio-Ausbeute noch nicht. Dennoch ist Zambrano in Frankfurts Abwehr gesetzt und für Comunio-Manager bei einem Marktwert von knapp einer Million einen Kauf wert.
Neben dem Peruaner streiten Marco Russ und David Abraham um einen Stammplatz. 21 Comunio-Punkte für Russ klingen nach einer ordentlichen Ausbeute, doch der Schein trügt: In vier seiner letzten fünf Einsätze fuhr der Abwehrhüne Minuspunkte ein. Leichter Vorteil für Abraham, bei dem Punktehamster-Potenzial durchaus vorhanden ist.
Konstant waren abgesehen von den letzten beiden Spielen noch die Leistungen von Abräumer Stefan Reinartz, der gegen die Bayern aufgrund seiner schwachen Form auf der Bank landete. Mit Slobodan Medojevic ist ein neuer Konkurrent aufgetaucht und auch Hasebe wird dauerhaft angreifen. Johannes Flum hat aktuell schlechte Karten.
Offensive: Vor Stendera wird’s launisch
Nur einer ist im Frankfurter Mittelfeld absolut gesetzt: Marc Stendera hat sich zu einem absoluten Leistungsträger entwickelt und ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Bei der Eintracht gehörte er auch während der Erfolglos-Serie zu den Konstanten, ehe er sie in Hannover höchstpersönlich mit einem Doppelpack beendete. Im Schnitt sammelt Stendera mehr als 4 Punkte pro Spiel!
Was das Offensivpersonal betrifft, wird es auf den Flügeln und im Sturmzentrum immer weniger konstant. Selbst Alex Meier, der Torschützenkönig der letzten Bundesliga-Saison, konnte seit seinem Hattrick-Comeback nur zwei Tore und 18 Comunio-Punkte in sieben Spielen nachlegen. Kostenpunkt aktuell: 6 Millionen – kann man machen.
Gesetzt ist im Sturmzentrum Haris Seferovic, obwohl dessen Negativserie seit einigen Wochen anhält. Zwei Saisontore, eines per Elfmeter, kein Treffer seit dem 4. Spieltag. Die Comunio-Ausbeute des Schweizers seither: 6 Punkte. Vom 100-Punkte-Mann der Vorsaison kommt aktuell viel zu wenig.
Erstaunlich ist auch, wie stark Neuzugang Luc Castaignos seit seinen zwei Doppelpacks am 3. und 4. Spieltag abgebaut hat. In den Spielen gegen Stuttgart und Köln sammelte der Niederländer 30 Comunio-Punkte, seither gab es -12 auf die Mütze! Bereits viermal erhielt Castaignos die Note 5 – Stammplatz verloren.
Stefan Aigner steht dafür wieder häufiger in der Frankfurter Startelf, konnte diesen Umstand jedoch noch nicht wirklich für sich nutzen. Lediglich 12 Comunio-Punkte hat der Flügelspieler bisher zusammengekratzt. Aigner wird wieder zur Disposition stehen, sollten sich seine Leistungen nicht bald steigern.
In der Hinterhand hat die Eintracht indes niemanden, der sich wirklich aufdrängt. Youngster Joel Gerezgiher fiel zuletzt lange verletzt aus, der junge Luca Waldschmidt schaffte als Joker noch keinen Durchbruch und der enttäuschende Vaclav Kadlec wurde zuletzt sogar vom Trainer kritisiert. In der Winterpause könnte nachgelegt werden.