Trotz eines leichten, durch Arturo Vidal korrigierten Abwärtstrends befinden sich die Marktwerte auch zwei Wochen vor Saisonstart noch in starken Sphären. Manch einer hofft auf Stagnation bis zum Anpfiff am 14. August. Ist das möglich?
Noch immer beträgt der Gesamtmarktwert mehr als 1,1 Milliarden Euro, noch immer ist der große Fall nicht eingetreten. Knapp zwei Wochen sind es noch bis zum Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison zwischen Bayern München und dem Hamburger SV.
Zweimal wurde die 1,1-Milliarden-Marke in dieser Woche beinahe unterschritten, ehe der Vollzug des Vidal-Transfers wieder für Luft sorgte. Ohne Vidal wäre in der dritten Abwärtsphase am Freitag wieder die Null an zweiter Stelle gestanden.
Über die meiste Zeit der letzten zwei Wochen gingen im Zwei-Tages-Rhythmus immer etwa fünf Millionen verloren – ein lächerlich kleiner Wert, wenn man die aktuelle Marktphase bedenkt. Normalerweise wird Ende Juli wesentlich weniger transferiert, weil die Kader voll und die Kassen leer sind. In diesem Jahr blieb der Markt wesentlich länger lebendig – noch ohne sichtbares Ende.
Welche Szenarien sind möglich?
Kann es nun also passieren, dass bis zum Saisonstart kein Marktwerteinbruch mehr passiert? In diesem Sommer scheint jedenfalls nichts undenkbar. Die Comunio-Manager sind lebhafter geworden, trauen sich mehr, spekulieren mehr, verkaufen mehr, ruhen sich nicht auf gefüllten Kaderplätzen aus. Das zeigt die fulminante Entwicklung des Juli.
Gleichzeitig lässt sich nicht verhindern, dass mit dem nahenden Saisonstart weniger Geld zur Verfügung ist und die Risikobereitschaft schwindet. Jetzt nochmal mit einem Reus spekulieren oder sich einen teuren Kuranyi anzulegen, geht nicht mehr so einfach wie noch vor einigen Wochen.
Dass zuletzt keine neuen Höhen erklommen wurden, dürfte so bleiben. Eine weitere Stagnation auf 1,1-Milliarden-Niveau ist das bestmögliche denkbare Szenario. Wahrscheinlicher scheint, dass die Marktwerte noch etwas fallen – etwa 1,05 Milliarden wären beispielsweise ein möglicher Wert zum Saisonstart.
Auch der ganz große Einbruch in den neunstelligen Bereich ist trotz aller widersprüchlicher Entwicklungen nicht undenkbar. Sind die Kader eine Woche vor Saisonstart gefüllt, kann es sehr rasant bergab gehen. Im letzten Sommer fielen die Marktwerte in den letzten zwei Wochen vor Saisonstart um rund 100 Millionen. Wenn der Freitag mit dem Saisonstart im Blickfeld ist, will man am Dienstag nicht mehr unbedingt ins Minus kommen.
Gerade die Woche vor Saisonbeginn birgt also die größte Gefahr für Comunio-Manager. Faustregel: Nicht bis zum letzten Tag warten, um den negativen Kontostand zu beseitigen.
Was passiert nach dem Saisonstart?
Erfahrungsgemäß geht es direkt nach dem 1. Spieltag noch etwas weiter bergab, wenn auch nicht allzu rasant. Gerade, weil in diesem Jahr sehr hohe Marktwerte vorherrschen, kann angenommen werden, dass ein Abwärtstrend direkt nach dem Saisonbeginn eintreten bzw. fortgeführt wird.
Bis September zeigt die Tendenz normalerweise nach unten, danach gibt es bis zur Winterpause in der Regel einige Aufwärts- und einige Abwärtsphasen, wobei gegen Ende der Hinrunde noch einmal ein Hochpunkt erreicht wird.
Für Comunio-Manager gibt es daher in der ersten Halbserie der Saison keine speziellen Tricks, sich die Marktwertentwicklung zunutze zu machen. Wichtig sind hierbei vor allem die Phasen, in denen der Ball gar nicht rollt.