Ab sofort wird Arjen Robben bei Comunio als Stürmer geführt – eine Entscheidung, die auf einigen Gegenwind stößt. Die Umstellung kommt spät, doch sie ist richtig. Comunioblog nennt die Gründe!
Seit Anfang April lief die jährliche Diskussion über eine Positionsänderung von Arjen Robben in den Sturm – bislang konnten Comunio-Manager den niederländischen Flügelspieler im Mittelfeld aufstellen. Die Diskutierenden waren in zwei Lager gespalten, wobei die Befürworter einer Umstellung eher in der Minderheit waren. Dennoch haben sich die Comunio-Moderatoren dazu entschieden, Robben in den Sturm zu stellen – ein für allemal!
Die einen sagen, Robben interpretiere seine Rolle offensiver als andere Flügelspieler und suche öfter den Abschluss, was ihn zu einem Stürmer mache. Andere sehen ihn wiederum als Mittelfeldspieler, weil er viel mit nach hinten arbeite und auf einer Höhe mit Spielern wie Ribéry und Götze agiere. Ist das Ansichtssache? Eine Frage der Wahrnehmung oder Interpretation? Es war an der Zeit, Fakten zu finden.
Die Grafiken sprechen eine eindeutige Sprache
Gerade bei Flügelspielern ist die Zuordnung besonders schwierig. Wer auch im Sturmzentrum spielen kann – wie z. B. Drmic, Son oder Aubameyang – wird als Stürmer gelistet. Dieser Gruppe gehört Robben nicht an; somit muss man andere Faktoren zurate ziehen. Dass ein System wie auch das 4-2-3-1 oder 4-3-3 nicht synchron ist, sollte jedem Fußball-Interessierten bekannt sein. Wie stellt sich das im Fall Robben dar?
Auf „Espnfc.com“ gibt es ein breites Repertoire an Grafiken für Durchschnittspositionen und Heatmaps. Ausführliche Recherche offenbart ein erstaunlich eindeutiges Bild: Egal ob Champions League oder Bundesliga, Robben ist im Durchschnitt der Bayern-Spieler, der am höchsten, d. h. dem gegnerischen Tor am nächsten steht! Nur drei Akteure finden sich in sehr wenigen Spielen weiter vorn: Thomas Müller, Mario Mandzukic und Claudio Pizarro – allesamt Angreifer.
(Beispiel: Zur Grafik gegen Real Madrid: Tactical Formation -> Average Position)
Auch die Heatmaps sprechen eine klare Sprache. Ribéry hat seine Aktionen deutlich weiter in der Tiefe als Robben – zentrale Spieler wie Schweinsteiger, Kroos und Thiago ohnehin. Das Argument, Robben arbeite viel für die Defensive, kann man nicht allzu stark werten. Im modernen Fußball muss jeder Angreifer viel verteidigen – Ausnahmen sind vielleicht Messi und Ronaldo – und Mittelstürmer Mandzukic hat beispielsweise deutlich mehr Ballkontakte in der eigenen Hälfte als Robben.
Guardiola sieht Robben als Stürmer
Heat Maps und Durchschnittspositionen haben eine hohe Aussagekraft, da sie Asynchronitäten in scheinbar strukturierten Formationen wahrheitsgetreu darstellen. Es gibt kaum zwei Außenspieler, die auf derselben Höhe agieren. Andere Beispiele zu Robben / Ribéry sind Schalkes Rechtsaußen Jefferson Farfan zu Julian Draxler, der auf links wesentlich tiefer agiert, und Nürnbergs Josip Drmic, der vor der Verletzung von Mittelstürmer Daniel Ginczek auf dem rechten Flügel gestürmt hat, während Gegenpart Adam Hlousek eine defensivere Rolle spielte.
Häufig werden Flügelspieler über einen Kamm geschert. „Wenn Farfan Stürmer ist, sind es Blaszczykowski, Huszti und Arango ebenfalls“, liest man häufig. Derartige Behauptungen sind schlichtweg falsch. Spieler, die in einer offiziellen Startformation auf derselben Höhe gelistet sind, interpretieren ihre Positionen oft völlig unterschiedlich. Grafiken decken vieles auf und können erklären, warum Robben und Ribéry oder auch Farfan und Draxler auf unterschiedlichen Positionen spielen.
Arjen Robben ist von Grund auf Flügelstürmer gewesen, hat die holländische 4-3-3-Schule durchlaufen und stets in der offensiven „Dreierkette“ gespielt. So galt der 30-Jährige in seiner Heimat stets als Angreifer. Pep Guardiola bezeichnet Robben selbst als Stürmer – so zum Beispiel nach dem Champions-League-Rückspiel gegen Manchester United: „Robben war unser wichtigster Stürmer“. Wenn schon der Trainer Robben im Sturm sieht, wie könnten es die Comunio-Moderatoren nicht tun?
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