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Lange zierten sich die Verantwortlichen bei Borussia Mönchengladbach, nun ist die längst überfällige Entscheidung getroffen: Aus „Lückenfüller André“ wurde im Laufe der Länderspielpause „Cheftrainer Schubert“. Was bedeutet die Beförderung für seine Spieler und im Umkehrschluss für Comunio-Manager?
Es hatte sich angedeutet. Sechs Siege bei einem Unentschieden fuhr André Schubert mit der zuvor punktlosen Borussia bislang ein und kletterte so in Windeseile vom letzten auf den 6. Tabellenplatz; und das Ende der Fahnenstange scheint noch längst nicht erreicht. Sportdirektor Max Eberl hatte somit fast keine andere Wahl, als seinen Interims- zum Cheftrainer zu machen.
Der Aufschwung der letzten Wochen wirkte sich selbstverständlich auch auf die Comunio-Bewertung der Spieler und des gesamten Teams aus – in nicht unerheblichem Maße: Unter Lucien Favre stand die Fohlenelf nach fünf Spieltagen noch bei 29 Minuspunkten, was zu diesem Zeitpunkt der mit Abstand schlechteste Wert aller Bundesliga-Teams war.
Mit Schubert kam die Wende
Unter André Schubert wiederum fuhr das Team im selben Intervall (bis zum 10. Spieltag) ganze 349 Punkte ein. Insgesamt, also in den sieben Partien seit Schuberts Einstand, kommen Gladbachs Spieler sogar auf 443 Zähler. Nur die Bayern erzielten im selben Zeitraum noch mehr Punkte.
Unterm Strich stehen für die Borussen somit 420 Punkte zu Buche. Damit stellt Gladbach mittlerweile das viertstärkste Comunio-Team der Liga – trotz des Horrorstarts!
Mit den Comunio-Punkten schossen natürlich auch die Marktwerte der Spieler in die Höhe. Etwa 58 Mio. (Stand: Samstag) ist das Team mittlerweile wert und somit das drittteuerste Team der Bundesliga hinter Dortmund und den Bayern.
Viele Gewinner, kaum Verlierer
Einen solchen Umschwung bewerkstelligt ein Trainer natürlich nicht alleine. Schließlich sind es in erster Linie die Spieler, die für den Erfolg eines Teams verantwortlich sind. Schuberts große Fähigkeit ist es offenbar, seinen Spielern das nötige Selbstvertrauen zu vermitteln, um ihr Potential voll auszuschöpfen. Bei fast all seinen Akteuren ist ihm das gelungen, insbesondere bei den folgenden drei:
Andreas Christensen
Die Chelsea-Leihgabe kam im vergangenen Sommer mit mächtig Vorschusslorbeeren, aber eben auch erst 19 Jahren, nach Gladbach. Dort wurde er von Lucien Favre direkt zum Auftakt der Bundesliga ins kalte Wasser geschmissen – und versagte kläglich.
Beim desaströsen 0:4 gegen den BVB war Christensen einer der schlechtesten Männer auf dem Rasen, was sich in -4 Comunio-Punkten niederschlug. Nur wenig besser lief es bei seinem zweiten Einsatz am fünften Spieltag (-2 Punkte gegen Köln).
Unter Schubert jedoch blühte Christensen auf. Seit dem Trainerwechsel stand der Däne in jedem Liga-Spiel in der Startelf und war dort stets für mindestens 4 Punkte gut. Insgesamt steht er mittlerweile bei starken 40 Zählern.
Granit Xhaka
Der Schweizer ließ in der Vergangenheit keine Gelegenheit aus, seinen neuen Coach über den grünen Klee zu loben und lauthals seine Beförderung zu fordern. Mittlerweile wurde seine Bitte erhört. Unter Schubert, der ihn zu Kapitän machte, läuft es für Xhaka hervorragend, solange er seine Nerven im Griff hat. 40 Punkte sammelte der Mittelfeldmotor seit dem fünften Spieltag. Es wären noch mehr, wäre er nicht am vergangenen Spieltag gegen Ingolstadt vom Platz geflogen.
Der Brasilianer galt eigentlich immer als Favre-Zögling. Seinem peniblen Trainer folgte er bereits aus Zürich zur Berliner Hertha, und von dort nach Gladbach. Umso überraschender ist es daher, wie gut dem Kreativspieler der Trainerwechsel tat.
Nachdem er unter Favre mit -8 Punkten einer der schwächsten Spieler der gesamten Liga war, sammelte er unter Schubert herausragende 73 Punkte in sieben Spielen. Damit ist er nicht nur Gladbachs mit Abstand bester Punktesammler, sondern verdiente sich so auch die Auszeichnung zum Comunio-Spieler des Monats Oktober. Chapeau!
Man könnte etliche weitere Spieler aufzählen, die seit Schuberts Einstellung wie ausgewechselt auftraten, sei es ein Mo Dahoud, Ibrahima Traoré oder ein Lars Stindl. Allerdings haben einige wenige Spieler auch unter Schubert keine Leistungssteigerung zeigen können.
Drmic und Hazard tun sich schwer
Die Offensivakteure Josip Drmic und Thorgan Hazard gehören beispielsweise nicht gerade zu den Nutznießern des Trainerwechsels. Beide waren unter Favre gesetzt, ohne jedoch zu überzeugen (Drmic -8 Punkte, Hazard -4). Seitdem André Schubert im BorussiaPark das Zepter schwingt, haben beide einen schweren Stand.
Drmic, der eigentlich als Max-Kruse-Ersatz verpflichtet worden war, kam erst vergangenen Spieltag gegen Köln zu seinen ersten Einsatzminuten unter Schubert. Hazard wiederum muss sich mit der Jokerrolle begnügen und stand in einem Spiel unter Schuberts Leitung maximal 16 Minuten auf dem Platz.
Nur wenig besser erging es bislang Roel Brouwers. Der Routinier genoss jahrelang das Vertrauen Favres, das er sich bei Schubert erst noch erarbeiten muss. Bislang setzt der Coach auf andere Kräfte, sodass Brouwers unter Schubert auf null Einsatzminuten kommt.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Von diesen drei Akteuren abgesehen findet sich kaum ein Mann im Kader, der von Schuberts Einstellung nicht profitiert hat und nicht in Xhakas Loblieder einstimmen würde. Es ist daher gut möglich, dass sich die positive Entwicklung der Gladbacher Spieler dank Schuberts Beförderung weiter fortsetzen. Dementsprechend sind die Aktien der Spieler bei Comunio aktuell heiß wie Frittenfett. Also zugreifen, ehe es noch teurer wird!