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Teure Spieler ohne sicheren Stammplatz sind selten eine gute Idee bei Comunio. Aktuell stechen drei Akteure ins Auge, deren Marktwert ihr Standing im Team und ihr Punktepotenzial überseigt. Drei Trademinen im Managerspiel!
Lucas Alario (Bayer 04 Leverkusen, Sturm, 7.630.000, 20 Punkte):
Spät nach Leverkusen gekommen, erhielt Lucas Alario zunächst keine Spielberechtigung. Erst am 6. Spieltag feierte der Angreifer sein Bundesliga-Debüt, gleich mit einem Torerfolg. Auch am 8. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg gelang Alario ein Treffer, seine Ausbeute von 20 Zählern in fünf Einsätzen ist respektabel.
Dennoch bezeichnen wir den 7,6-Millionen-Mann als Trademine. Der Grund ist im vorangegangenen Satz enthalten: 7,6 Millionen. In dieser Summe vereint sich der übliche Hype bei vielversprechenden Neuzugängen und Alarios starker Start. Blickt man auf die letzten beiden Partien zurück, enthalten die 7,6 Millionen zu viel Unsicherheit, um eine Investition wert zu sein.
Beim furiosen 5:1 in Mönchengladbach wurde Alario zur Halbzeit beim Stand von 0:1 ausgewechselt, anschließend richteten es andere in überragender Manier. Kein Wunder also, dass Kevin Volland, Julian Brandt, Leon Bailey und Kai Havertz anschließend gegen Köln starten durfen – hier wurde Alario zur Halbzeit eingewechselt.
Der Argentiniert hat sicher noch eine Menge Comunio-Potenzial und wäre für fünf Millionen vielleicht sogar eine Kaufempfehlung. Seinen aktuellen Marktwert wird er jedoch nicht halten können. Nur eine furiose Leistung in Augsburg würde verhindern, dass in der Länderspielpause ein sichtbarer Verlust eintritt.
Attacke auswärts: Diese Jungs punkten in der Ferne
Ömer Toprak (Borussia Dortmund, 4.610.000, Abwehr): Hätte man so auch nicht gedacht: Der Dortmunder Innenverteidiger ist zumindest statistisch gesehen der beste Auswärtsspieler der Liga. Der unschöne Teil der Wahrheit: Toprak rettete verletzungsbedingt nur zwei Auswärtspartien in die Wertung, sammelte da aber satte 16 Punkte. Seine 8,0 sind die Höchstwertung in dieser Kategorie. Ab wann der Türke seinen Schnitt drücken - oder sogar noch verbessern - kann, ist die große Frage, die auch die Verantwortlichen des BVB derzeit umtreibt. Am Samstag kommt der FC Bayern nach Dortmund. Egal, was passiert, die 8,0 bleibt erstmal stehen.
Niklas Süle (FC Bayern München, Abwehr, 5.050.000, 45 Punkte):
Dass der Trainerwechsel Niklas Süle zu einem kleinen Verlierer macht, ist schon paradox. Schließlich sorgt Jupp Heynckes mit der Umstellung von Javi Martinez ins defensive Mittelfeld dafür, dass nur noch drei Innenverteidiger um zwei Positionen kämpfen. Unter Carlo Ancelotti jedoch stand Süle im internen Ranking gefühlt knapp vor Jerome Boateng.
Jupp Heynckes wird ebenso wie Ancelotti rotieren, Boateng jedoch mehr Vertrauen und mehr Spielzeit an der Seite von Mats Hummels schenken. Im Fall Süle macht sich das schon bemerkbar: In zwei der letzten drei Partien saß der Neuzugang aus Hoffenheim auf der Bank. Nur ein bewerteter Einsatz unter Heynckes bislang.
Geht das so weiter, wird Süle nur die Hälfte der möglichen Bundesliga-Spiele mit einer Bewertung abschließen – Verletzungen seiner Konkurrenten vorbehalten. Obwohl der 22-Jährige in seinen Auftritten herausragend punktet, kann sich nicht jeder Manager diese Unzuverlässigkeit leisten. Aus einem Punkteschnitt von 7,5 wird auf 34 Spiele gerechnet ein spieltagsbezogener Punkteschnitt von 3,75. Zu wenig für einen Marktwert von fünf Millionen.
Admir Mehmedi (Bayer 04 Leverkusen, 3.030.000, 33 Punkte):
Admir Mehmedi war bereits am Samstag unter unseren Verlierern des Spieltags vertreten. Wir fürchten für den Schweizer, dass er sich bei Comunio erst wieder lohnen wird, falls er in der Winterpause zu einem Ligakonkurrenten wechselt. Von seinem furiosen Saisonstart ist überhaupt nichts übrig geblieben.
Das Beispiel Alario zeigt bereits, wie groß der Konkurrenzkampf in Leverkusens Offensive geworden ist. Fünf Spieler sind gerade nahe an vier Plätzen, Karim Bellarabi und Admir Mehmedi stehen hinten an. Mehmedis Situation ist besonders dramatisch: Seit dem 6. Spieltag hat er keine Bundesliga-Minute mehr absolviert, gegen Mönchengladbach stand er nicht einmal im Kader.
Ein weiterer Spieltag ohne Minuten würde Mehmedis Marktwert in der Länderspielpause wohl um eine weitere Million verringern. Mittelfristig geht es sogar auf unter zwei Millionen, sollte keine überraschende Trendwende erfolgen. Dann bleibt vielleicht die Option eines Transfers im Winter.