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Unsere Marktwertgewinner der Woche eint eine Tatsache: Sie haben sich einen Stammplatz erkämpft – entweder durch eigene Leistungen oder die Verletzung von Kontrahenten. Allerdings sind die Marktwertanstiege mit Vorsicht zu genießen.
Neven Subotic, Borussia Dortmund, 3.440.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 41,0%
27 Jahre alt. 1,93m groß. Jahrelang Stammspieler in der zweitbesten Fußballmannschaft Deutschlands. Eigentlich müsste Neven Subotic gerade den Sommer, die Blüte seiner Karriere erleben, zumindest körperlich betrachtet. Die Realität jedoch ist eine andere.
Unter Thomas Tuchel hat Subotic seinen zuvor unumstrittenen Stammplatz neben Mats Hummels verloren und rutschte in der Hierarchie ab auf Rang drei oder sogar vier. Solange Sokratis und Hummels fit sind, ist aktuell kein Platz für den Serben.
Nun zeigten sich die etatmäßigen Innenverteidiger etwas anfällig in den letzten Wochen und klagten über mehr oder minder große Wehwehchen. Das hat Subotic in den vergangenen Spieltagen gleich mehrfach in die Startelf gespült, was seinen kontinuierlichen Marktwertanstieg erklärt.
Nico Elvedi, Borussia Mönchengladbach, Abwehr, 2.680.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 48,9%
„Gladbach punktet dank Elvedi und Raffael“, titelte der Schweizer Tagesanzeiger unlängst nach dem 2:2 der Fohlenelf gegen den FC Augsburg. Die Kopfzeile darf dabei durchaus als Zeichen des Stolzes und Respekts zollen. Denn bei den Eidgenossen ist man stolz auf den nächsten Schweizer Bundesliga-Export: Nico Elvedi.
Elvedi liefert sich mehr oder weniger seit Saisonbeginn einen packenden Zweikampf mit Julian Korb um den Stammplatz auf der rechten Abwehrseite. Seit dem 20. Spieltag scheint der ehemaliger Züricher die Nase vorn zu haben. Beim Remis gegen Augsburg lieferte er einmal mehr eine ansprechende Leistung ab und hatte mit seinem Assist zum zweiten Gladbacher Tor großen Anteil an dem gewonnenen Punkt.
Niklas Stark, Hertha BSC, Abwehr, 1.530.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 70,0%
Eine der ausgelutschtesten Weisheiten im Fußball lautet: Es kann so verdammt schnell gehen. Wenn auch tausend Mal gehört, hat sie noch immer ihre Berechtigung. So auch im Fall Niklas Stark. Der Jung-Herthaner gilt als großes Abwehrtalent, ist in Berlin jedoch meistens (noch) kein Stammspieler gewesen.
Dies änderte sich zuletzt. Nicht unbedingt, weil Stark eine Leistungsexplosion hinlegte, sondern vielmehr weil Innenverteidigerkollege Sebastian Langkampf verletzt ausfällt. Stark rückte gegen den FC Köln nach und machte seine Sache prima.
Zwei Comunio-Punkte sind zwar nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, aber doch eine vernünftige Ausbeute für einen blutjungen Abwehrspieler, der seit dem achten Spieltag nicht mehr in der Startelf stand. Dem Marktwert tat’s gut.
Mark Uth, TSG 1899 Hoffenheim, Sturm, 1.990.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 82,6%
Für den Doppelsieg in unserem Comunio-Ranking hat es nicht ganz gereicht. Mark Uth wird’s jedoch verschmerzen können. Der Marktwert des Stürmers legte erneut kräftig zu.
Zu verdanken ist dies vor allem der steilen Leistungskurve des 24-Jährigen. Mit seinem Doppelpack gegen Mainz scheint bei dem Stürmer ein Knoten geplatzt zu sein. Gegen den BVB konnte er seinen Sahneauftritt zwar nicht bestätigen, agierte jedoch abermals auffällig. Um seinen Stammplatz in Hoffenheims Sturmspitze braucht er sich in dieser Form keine Gedanken machen. Julian Nagelsmann scheint dem Angreifer zu vertrauen.
Pierre-Emil Höjbjerg, FC Schalke 04, Mittelfeld, 1.180.000, Steigerung gegenüber der Vorwoche: 84,4%
Pierre-Emil Höjbjerg hat ein Problem. Der junge Däne droht zum ewigen Talent zu verkommen. Seit er beim FC Bayern den Weg ins Rampenlicht betrat, wartet die Fußballwelt gespannt auf den endgültigen Durchbruch des zentralen Mittelfeldmannes. Bislang lässt Höjbjerg jedoch auf sich warten.
Während seiner Leihe nach Augsburg erkämpfte er sich immerhin einmal einen Bundesliga-Stammplatz. Zurück bei den Bayern war jedoch schnell klar, dass er dort auch in dieser Saison keine allzu große Rolle spielen würde, wurde mit Arturo Vidal doch zusätzlich Konkurrenz ins Haus geholt.
Folgerichtig wurde Höjbjerg an den FC Schalke 04 verliehen. Dort stieß er auf ein junges Team mit einem ambitionierten Trainer, der Talente gut und gerne fördert. Doch auch hier spielt der Däne bislang nur die zweite Geige – wenn überhaupt. Warum aber steigt dann sein Marktwert?
Weil Höjbjerg nun die Chance erhält, sich zu beweisen. Leon Goretzka fällt mit einer Wadenzerrung aus, weshalb nun die Stunde der Bayern-Leihgabe geschlagen haben könnte. Sein Startelfdebüt in der Rückrunde setzte er jedoch in den Sand. -4 Punkte lautet seine schwache Ausbeute bei der Nullnummer gegen Frankfurt. Die englische Woche dürfte für ihn eine enorm wichtige Bewährungsprobe werden.