Volland Hoffenheim Marktwertverlierer

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Vor allem Winter-Transfers haben mit Marktwertrezession zu kämpfen – insbesondere in Hannover. Bei der TSG Hoffenheim dagegen steckt ein Hoffnungsträger im Leistungsloch.

Iver Fossum, SV Hannover 96, Sturm, 1.970.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 18,6%

Er hätte zu Atletico Madrid wechseln können oder nach Mailand – doch er entschied sich für Hannover 96. Iver Fossum will seine ersten Schritte in einer europäischen Top-Liga in Niedersachsen gehen – eine reife und bodenständige Entscheidung für einen 19-Jährigen.

Doch auch in Hannover spielt man als internationales Supertalent nicht automatisch eine große Rolle. Daran müssen sich Fossum und sein Marktwert derzeit gewöhnen. Einen kleinen Erfolg kann der Norweger dennoch bereits verbuchen: Im zweiten Rückrundenspiel schaffte er es immerhin in den Kader von Thomas Schaaf.

Ob Fossum bald auch ernsthafte Chancen auf Startelfeinsätze hat, bleibt abzuwarten. Wenn, dann wohl eher auf den offensiven Außenbahnen. Denn im Sturmzentrum scheinen die anderen Neuzugänge, Hugo Almeida und Adam Szalai, gesetzt.

Sinan Kurt, Hertha BSC, Sturm, 1.960.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 19,7%

Wäre er doch besser in Gladbach geblieben. Zu dieser Einsicht dürfte Sinan Kurt mittlerweile voller Reue gelangt sein. Die deutsche Sturmhoffnung wechselte vor zwei Jahren aus der Fohlenschmiede zum FC Bayern und tat sich damit nicht unbedingt einen Gefallen.

In München brachte der mittlerweile 19-Jährige kein Bein auf den Boden und durfte nur aufgrund der Modalitäten seines Vertrages bei den Profis mittrainieren. Später ignorierte Pep Guardiola diese Klausel und schob Kurt gemeinsam mit Luca Scholl und Gianluca Gaudino in die zweite Mannschaft ab. Das brachte das Fass zum Überlaufen.

Der als undiszipliniert geltende Kurt entschloss sich zum Wechsel und die Berliner Hertha schlug zu. Wer dachte, dort würde er mit offenen Armen empfangen und auf Händen getragen werden, täuscht sich jedoch schwer. Pal Dardais erster Kommentar zum Neuzugang war die Ansage, dass Kurt sich erst über das Regionallliga-Team empfehlen müsste. Somit wechselte der Youngster von einer zweiten Mannschaft in die nächste.

Auch wenn er langfristig in der Hauptstadt besser aufgehoben ist, sieht es aktuell nicht allzu rosig aus für Sinan Kurt. Seine Marktwertkurve zeigt daher verständlicherweise klar nach unten.

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Kevin Volland, TSG 1899 Hoffenheim, Sturm, 4.290.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 21,1%

Er hätte international spielen können. Etwa in Wolfsburg oder Leverkusen. Doch Kevin Volland entschied sich ehrenwerter Weise für den Verbleib in Hoffeneheim. Mittlerweile könnte der 23-Jährige diesen Entschluss bereuen. Denn im Kraichgau ist der Stürmer längst nicht mehr unumstritten.

Unter Huub Stevens scheinen Spieler wie Andrej Kamaric oder Johann Schmid bessere Karten zu haben, weshalb Volland seit sechs Spielen auf einen Einsatz über die vollen 90 Minuten wartet. Besonders bitter: Gegen den FC Bayern war Volland für Stevens erst die dritte Einwechseloption und durfte ganze 13 Minuten ran. Im Hinspiel hatte er noch die Führung besorgt, mit dem schnellsten Tor der Ligageschichte.

Durch das Formtief und das schwindende Vertrauen des Trainers sank Kevin Vollands Marktwert um gut ein Fünftel auf ca. 4,3 Mio.

Alessandro Schöpf, FC Schalke 04, Mittelfeld, 4.220.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 22,1%

Schnell, torgefährlich, variabel einsetzbar, eines der größten Talente auf dem deutschen Markt. Als der FC Schalke 04 im Winter zuschlug und sich die Dienste von Alessandro Schöpf sicherte, wurde einmal mehr mit Lobhudeleien und Superlativen um sich geworfen.

Schöpf wechselte aus der zweiten Liga vom 1. FC Nürnberg in den Pott und soll nun für André Breitenreiter eine vielseitige Mittelfeldoption darstellen. Dafür wird der Youngster allerdings noch ein wenig Zeit benötigen. Nachdem er es im ersten Rückrundenspiel noch nicht in den Kader geschafft hatte, durfte er am vergangenen Wochenende zumindest auf der Bank Platz nehmen und ab der 89. Minute gegen Darmstadt noch etwas Bundesliga-Luft schnuppern.

Dadurch, dass Schöpf sich in der Mittelfeld-Hierarchie der Knappen erst einmal hinten anstellen muss, korrigiert sich sein deutlich überhöhter Marktwert derzeit nach unten. Auch in dieser Woche sank er wieder deutlich um 22,1%.

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Marius Wolf, Hannover 96, Sturm, 1.190.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 25,6%

Er wolle schnell Fuß fassen in Hannover, gab Marius Wolf zu Protokoll, nachdem sein Wechsel zu 96 bekannt wurde. Der Angreifer hatte noch im November 2015 seinen Vertrag bei 1860 München verlängert. Doch als zwei Monate später Hannover anklopfte, waren die Verlockungen der Bundesliga – und der dicken Geldbörse – zu groß.

Nun verdient Wolf zwar besser, spielt aber weniger. Genauer gesagt überhaupt nicht. Wolf war nur ein kleiner Teil von Hannovers imposanter Transferoffensive, in deren Zuge gleich mehrere fähige Stürmer verpflichtet wurden. In dieser Hierarchie scheint Wolf aktuell den letzten Platz eingenommen zu haben. Während Szalai und Almeida starten, ist für Fossum und Yamaguchi immerhin noch auf der Bank Platz. Wolf dagegen konnte sich bislang noch keinen Kaderspot erkämpfen.

Dass sein Marktwert unter dieser Situation leidet, ergibt sich von selbst. Angesichts der Minderung um gut ein Viertel ist anzunehmen, dass Wolfs Marktwert in den kommenden Wochen unter die Millionengrenze absinkt.

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