Foto: © picture alliance/Pressefoto Ulmer
Das Ranking der Marktwertverlierer dieser Woche befindet sich fest in der Hand von Neuzugängen, die in ihren neuen Vereinen noch nicht uneingeschränkt zu überzeugen wissen. Mit dabei: Gleich zwei Frankfurter und ein Dortmunder, der gegen seinen Ex-Verein nur zuschauen durfte.
Verletzte und gesperrte Spieler sind wie immer außen vor.
Leroy Sané, FC Schalke 04, Mittelfeld, 6.850.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 18,6%
Schwere Zeiten für Leroy Sané. Schalkes königsblaues Juwel ist die große Hoffnung des Vereins und sieht sich damit einer ähnlichen Situation ausgesetzt wie einst Julian Draxler, der dem Druck letztlich nicht standhielt und nach Wolfsburg wechselte.
Über weite Strecken kommt der Youngster bislang sehr gut mit dem Trubel um seine Person klar und machte in dieser Saison den Sprung vom Talent zum Leistungsträger. Damit zog er das Interesse internationaler Topklubs auf sich. Dem Vernehmen nach könnte er schon im Sommer weg sein.
Zuletzt geriet Sanés Motor allerdings ins Stocken. Gegen den FSV Mainz 05 wurde er von Bussmann über 90 Minuten komplett abgemeldet, gegen Stuttgart konnte er ebenfalls keine Akzente setzen. In Donezk bewies der Offensivspieler seine Klasse viel zu selten. Auf Comunio konnte er seinen Marktwert von über sieben Millionen Euro so nicht halten.
Marco Fabián, Eintracht Frankfurt, Mittelfeld, 4.680.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 19,4%
Nach Szablocs Huszti und Alex Meier ist Marco Fabián der drittteuerste Comunio-Spieler in den Reihen Eintracht Frankfurts. Über 4,5 Mio. sind ein echtes Brett – und gehören dementsprechend gerechtfertigt. Das ist dem Winterneuzugang bislang noch nicht vollends gelungen.
Nachdem er zum Rückrundenauftakt gegen Wolfsburg überzeugend debütierte und in nur 45 Minuten sechs Punkte einfuhr, zeigen Fabiáns Form- und Marktwertkurve seither im Gleichschritt nach unten. Vor allem bei der Pleite gegen den 1. FC Köln war Fabián ein Totalausfall.
Seinen Stammplatz hat der Mexikaner aktuell noch sicher. Um diesen jedoch nicht schon bald zu verlieren, muss er mehr als nur eine Schippe drauflegen.
Szabolcs Huszti, Eintracht Frankfurt, Mittelfeld, 6.280.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 20,1%
Marco Fabián ist nicht der einzige Adler, der deutliche Marktwerteinbuße hinnehmen musste. Auch Frankfurts zweiter großer Neuzugang, Szabolcs Huszti, verlor mehr als ein Fünftel seines Marktwerts binnen einer Woche.
Dabei kann man Huszti nicht allzu viel vorwerfen. Der Ungar ist einer der Lichtblicke in Frankfurts unterirdischer Rückrunde und erzielte bis zum vergangenen Spieltag stets mindestens vier Punkte. Diese Leistung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Bei der Nullnummer gegen den HSV am vergangenen Wochenende war allerdings auch Huszti nicht für Punkte gut. Im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen rutschte er zwar nicht ins Minus, seine null Punkte genügten jedoch, um seinen hohen Marktwert empfindlich zu senken.
Serdar Tasci, FC Bayern München, Abwehr, 4.810.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 20,4%
Welcome back, Serdar Tasci! Nach dreieinhalb Jahren in Moskau kehrte der Deutsch-Türke im Winter zurück in die Bundesliga. Er profitierte dabei vom Verletzungspech der Bayern, die auf der Innenverteidigerposition Nachholbedarf sahen. Tasci war verfügbar und schaffte es so in den Kader einer der weltbesten Mannschaften.
Diesen Platz muss Tasci nun rechtfertigen, ebenso wie seinen hohen Marktwert. Bei seinem Pflichtspieldebüt für die Bayern fütterte er jedoch eher seine Kritiker mit Argumenten. Gegen Darmstadts Sandro Wagner tat sich der Innenverteidiger in der Luft wie auch am Boden schwer und strahlte keinesfalls die Souveränität seiner verletzten Kollegen aus.
Faustdick kam es schließlich, als Wagner ihm nach etwa einer halben Stunde gleich zweimal entwich und die zweite Flanke ohne große Tasci-Gegenwehr zur überraschenden SVD-Führung verwertete. Comunio quittierte Tascis ausbaufähiges Debüt knallhart mit zwei Minuspunkten.
Gonzalo Castro, Borussia Dortmund, Mittelfeld, 4.280.000, Verlust gegenüber der Vorwoche: 21,8%
Als Mittelfeldspieler bei Borussia Dortmund hat man es nicht leicht. Auch nach den Abgängen von Jonas Hofmann und Adnan Januzaj ist die Konkurrenz enorm und mit ihr der Leistungsdruck. Einer, der dies häufig zu spüren bekommt, ist Gonzalo Castro.
Der vielseitige Mittelfeldmann pendelt seit seinem Wechsel zum BVB im Sommer zwischen Startelf und Ersatzbank, ohne dass man das Gefühl bekommt, er könnte sich je zu einem echten Leistungsträger entwickeln. Er scheint mehr ein in Thomas Tuchels Matchplänen mehr ein „Rotationselement“ zu sein. Und dafür ist er mit über 4 Millionen Euro Marktwert schlicht zu teuer.
Nachdem er gegen Hannover in der Startelf patzte, musste Castro beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub Leverkusen mit dem Platz auf der Bank vorlieb nehmen, von wo aus er die kompletten 90 Minuten miterlebte. So schafft es Castro zum zweiten Mal in Folge in unser Marktwertverlierer-Ranking.