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Mit Hamit Altintop, Patrick Banggaard und Wilson Kamavuaka erweiterte Darmstadt 98 seinen Comunio-Kader auf 32 Spieler. Was ist von den Winterneuzugängen zu erwarten?
Die Zahlen sprechen bisher deutlich gegen Darmstadt 98: 9 Punkte in der Bundesliga, 90 bei Comunio – jeweils Tabellenplatz 18. Der Effekt des Trainerwechsels scheint nach dem 0:0 gegen Mönchengladbach und der herben 6:1-Heimschlappe gegen den 1. FC Köln ebenfalls verpufft. Was soll da noch helfen? Na klar, Wintertransfers.
Nach Markus Steinhöfer und Terrence Boyd sowie Sidney Sam, der im Januar direkt zum Marktwertgewinner des Monats avancierte, lotsten die Lilien kurz vor Toreschluss drei weitere Akteure in die Bundesliga. Hamit Altintop, Patrick Banggaard und Wilson Kamavuaka erhöhen die Möglichkeiten, sind aber allesamt keine Topspieler. Verlassen haben den Verein Victor Obinna, Florian Jungwirth, Änis Ben-Hatira und Laszlo Kleinheisler.
Zu was ist Hamit Altintop noch im Stande?
Der bekannteste Neuzugang heißt Hamit Altintop (ablösefrei, Vertrag bis Saisonende) und stieg mit einem Marktwert von 1,5 Millionen bei Comunio ein. Er ist wie die anderen beiden für das Wochenende wohl noch keine Option. Danach allerdings könnte der türkische Nationalspieler mit seiner Erfahrung durchaus eine Verstärkung darstellen. Auf der Doppelsechs, wo Niemeyer und Gondorf nicht mehr unantastbar sind – oder sogar auf der Zehn, auf der Rosenthal momentan mehr schlecht als recht seinen Dienst tut.
Abzuwarten bleibt, wie schnell der 176-fache Bundesligaspieler in den Rhythmus kommt. Nach den Stationen Bayern München und Real Madrid stand der 34-Jährige seit 2012 bei Galatasaray Istanbul unter Vertrag, wurde dort zuletzt aber kaum noch eingesetzt. Dennoch dürfte der Mittelfeldspieler, der noch nie über große Schnelligkeit, dafür aber über eine gute Übersicht sowie einen fulminanten Abschluss verfügte, auch im höheren Alter eine Verstärkung darstellen. Spätestens am 22. Spieltag möchte Hamit Altintop sicherlich bei vollen Kräften sein. Dann geht es gegen den FC Augsburg mit Zwillingsbruder Halil.
Wilson Kamavuaka ebenfalls mit Bundesliga-Erfahrung
Auch Wilson Kamavuaka ist in der Bundesliga kein gänzlich Unbekannter. Der 26-Jährige absolvierte in der Saison 2011/12 fünf Bundesligapartien für den 1. FC Nürnberg, konnte sich schlussendlich aber nicht durchsetzen und verließ die Franken nach einem zwischenzeitlichen Leihgeschäft mit Regensburg zum Ende seines Vertrags im Sommer 2013.
Über die Stationen KV Mechelen, Sturm Graz und Panetolikos führte sein Weg nun zurück in die höchste deutsche Spielklasse. Für Kamavuaka (ablösefrei, Vertrag bis 2018) ist wie für viele Darmstädter wohl die letzte Chance, sich hier zu beweisen. Dass der defensive Mittelfeldspieler auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann, könnte sein großes Plus werden. Ins Team kämpfen muss er sich trotzdem erst. Momentan ist der ehemalige kongolesische Nationalspieler aus Düren für 1,05 Millionen auf den Transfermärkten zu finden.
Patrick Banggaard passt nicht zu Darmstadt 98
Bleibt noch Patrick Banggaard, der als Verstärkung für die Abwehrreihe geholt wurde. Der dänische U21-Nationalspieler passt auf den ersten Blick nicht zu Darmstadt 98 – ist er doch jung, entwicklungsfähig und mit einem langfristigen Vertrag bis 2020 ausgestattet. Aber Spaß beiseite: Der Däne bringt mit seinen 1,96 Meter Körpergröße eine stattliche Statur auf den Platz und könnte zur ernsthaften Konkurrenz für Alexander Milosevic werden. Banggaard ist wie Kamavuaka jemand, der auch nach einem möglichen Abstieg eine zentrale Rolle einnehmen könnte.
Nach letzterem sieht es trotz der Wintertransfers aus. Der Kader der Lilien ist weiterhin einfach zu schwach besetzt, um über den Strich zu rutschen. Um es doch zu schaffen müssten Trainer Torsten Frings und Co. dafür sorgen, dass sich die bisherigen Zahlen bis zum Saisonende mindestens verdoppeln.