Renato Augusto hätte die Selecao beinahe im Turnier gehalten

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Beinahe hätte ein längst vergessener Comunio-Punktehamster die Selecao gerettet. Stattdessen trifft nun Thierry Henry im WM-Halbfinale auf Frankreich. Heute finden sich zwei Überraschungs-Halbfinalisten. Davai Comunio!

Das wär’s gewesen: „Renato Augusto? Ernsthaft?“, fragte mich ein Kumpel beim Blättern durch ein WM-Heft. Anfang Juni „Klar, der spielt in der Nationalmannschaft regelmäßig“, antwortete ich. Vor acht bis zehn Jahren kämpften wir noch auf dem Comunio-Transfermarkt darum, wer den Leverkusener kriegt. Gestern hätte er Neymar fast den Arsch gerettet.

Beim Stand von 0:2 eingewechselt, ein perfekter Kopfball zum 1:2 und eine Riesenchance zum Ausgleich: Renato Augusto hätte der Star des Abends werden können. Und wir legen uns fest: In Leverkusen hätte er den gemacht. Vor zehn Jahren.

Hübscher Weg, Belgien! „Wer Weltmeister werden will, muss jeden schlagen“, sagt der eine. „Bullshit“, sagen die Engländer, die lieber Gruppenzweiter wurden, als in der Turnierhälfte von Brasilien und Frankreich zu landen. Ein Darts-Fan verglich: „Man spielt lieber gegen Alan Norris als gegen Michael van Gerwen“.

Für Belgien hat sich der schwere Weg bislang ausgezahlt. Den Sieg über Brasilien nimmt ihnen keiner mehr – und unter uns, ist doch geiler, die Selecao rauszuhauen als die Schweden. Was England erst noch gelingen muss.

Die Top-Elf des WM-Achtelfinales

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Abwehr: Yerry Mina (Kolumbien) - 26 Punkte | Bildquelle: Imago

Henry vs. Frankreich: Wenn Belgien jetzt noch Frankreich schlägt, sind sie schon der Weltmeister der Herzen. Einer weiß genau, was zu tun ist: Der Franzose im belgischen Aufgebot. Thierry Henry ist Co-Trainer von de Bruyne & Co. und dürfte am Dienstag in einen ziemlichen Gewissenskonflikt geraten.

Andererseits: Als Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000 gehört Henry der letzten französischen Generation an, die die großen Titel nach Hause brachte. Wenn das jetzt Griezmann, Mbappe & Co. gelingt, ist Henry diesen Status los. Vielleicht doch ein bisschen Motivation.

Die Tottenham-Riege: Noch sechs Teams verbleiben bei der WM – und neun von elf Stammspielern der Tottenham Hotspur sind noch drin. Hugo Lloris für Frankreich, der englische Fünferpack Eric Dier, Danny Rose, Kieran Trippier, Dele Alli und Harry Kane sowie das Belgien-Trio Toby Alderweireld, Jan Vertonghen und Mousa Dembele.

Wahnsinn! Für die Spurs ein Zeichen: Sie haben richtig gute Spieler mit hervorragender Mentalität. Aber irgendwie auch nicht ganz so cool, wenn die alle nach der WM ausgelaugt sind, länger brauchen und vielleicht nicht so frisch in die Saison kommen. Wir werden sehen, welche Auswirkungen das hat.

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Die andere Seite: Die geilen Viertelfinals liegen hinter uns. Zumindest vom Namen her. Frankreich gegen Uruguay, Brasilien gegen Belgien – ehrlich, das sind genau die beiden Viertelfinals, die wir erwartet haben. Die jeweils stärksten Teams ihrer Gruppen, als Gruppensieger unter den letzten vier ihrer Turnierhälfte.

Und jetzt? Wir haben mit Spanien gegen Argentinien und Deutschland gegen England oder Kolumbien gerechnet. Stattdessen sehen wir Russland gegen Kroatien und Schweden gegen England. Klingt ein bisschen nach EM-Qualifikation, Gruppe F.

Aber hey: Nur, weil die Namen nicht so viel versprechen, heißt das noch lange nichts. Und sind wir mal ehrlich: Weder Deutschland, noch Spanien oder Argentinien hätte in einem der heutigen Spiele etwas zu suchen gehabt.

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