Team Frankreich: Geld scheißt (k)ein(e) Tor(e)!

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Rechenspiele allenthalben begleiten den zweiten Spieltag: Die ersten Teams sind raus, andere geraten gehörig ins Schwimmen – und wir beschäftigen uns mit dem Pro-Kopf-Einkommen Perus. Theoretisch.

Das Traurigste des Tages vorneweg: Peru ist ausgeschieden. Die vielleicht lautesten Fans des Turniers werden nach der Vorrunde wieder gen Anden entschweben, das mutige, nimmermüde Team von Trainer Gareca in Richtung Urlaub. Das ist in einer Gruppe mit Franzosen, Dänen und Australiern nicht überraschend, schade ist es aber allemal. Denn was die Fans von „La Rojiblanca“ bei den Spielen ihrer Mannschaft an Dezibel produzierten, war überaus erfrischend und ein euphorischer, situationsbezogener Fußballsupport, wie man ihn bei dieser Weltmeisterschaft eher staunend zur Kenntnis nimmt.

Unser täglich Elfmeter gib uns heute: Wer weiß aus dem Stand und ohne nachzuschauen, wieviele Elfmeter im Schnitt pro Spiel in der abgelaufenen Bundesligasaison verhängt werden? Niemand? Es sind exakt 0,3. In Russland dagegen bedeuten elf Strafstöße nach 23 Spielen 0,48 pro Partie. Und die werden auch gebraucht, sonst würde ja Australien zum Beispiel auf gar keinen grünen Zweig kommen. 100% aller Tore der Boys von Down Under in Russland erzielte deren Kapitän Mile Jedinak – jeweils per Strafstoß.

Rechenspiele: Addiert man die aktuellen Marktwerte der französischen Startelf nach transfermarkt.de, kommt man auf rund 640 Millionen Euro. Würde man diese Summe gleichmäßig auf die Einwohner Perus verteilen, bekäme jeder Peruaner rund 20 Euro in die Hand gedrückt. Die peruanische Nationalmannschaft bekam dagegen nur ein Gegentor. Unfair. Und doch eine Bestätigung der alten These: Geld schießt keine Tore – jedenfalls nicht viele.

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Tag fünf der Fußball-WM in Russland ist passé. In Belgien fragt man sich, wie schön Panama ist und auf der Insel feiert man seinen Striker. Und beim DFB-Team? Dort gibt's eine pädagogische Maßnahme der Nanny.

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Stell dir vor, du hast in deinem Team Dybala, Messi, Higuaín, Agüero und di Maria – und kriegst die geballten PS dieser gewaltigen Offensivmaschinerie einfach nicht auf die Straße bzw. den Rasen. Im Gegenteil, nach zwei Spielen steht gerade mal ein mickriges Törchen gegen Island zu Buche. Argentiniens Nationalspieler Jorge Sampaioli befindet sich in genau dieser Situation und steht jetzt tatsächlich vor dem sang- und klanglosen Vorrundenaus bei dieser Weltmeisterschaft. Nicht zu glauben. Keine Pointe.

2,82 Gelbe Karten zückten die Unparteiischen bis zum gestrigen Abendspiel pro Partie. Dann kamen Argentinier und Kroaten und dachten sich, dass das doch echt ein paar zu wenige seien. Also trugen fleißige Argentinier sechs Gelbe Karten zur Statistik bei, etwas weniger aktive Kroaten kamen vor lauter Toreschießen nur auf fünf Verwarnungen. Elf Karten sind allerdings noch weit vom absoluten Kartenrekord bei einem Weltmeisterschaftsspiel entfernt. An dem ist tatsächlich Deutschland beteiligt. Bei der entscheidenden Vorrundenpartie 2002 gegen Kamerun musste der damalige Schiedsrichter Lopez Nieto sorgfältig gleichmäßig verteilt 16 Karten zücken.

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Er hat es schon wieder getan: CR7 lässt alle Comunio-Spieler verzweifeln, die bei der ewigen Entscheidung "Ronaldo oder Messi?" die falsche Wahl getroffen haben. Und was gibt es sonst so aus Russland?

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Guter Lauf: Vier Punkte aus den ersten beiden Spielen bedeuten für die Mannschaft Dänemarks vor dem letzten Vorrundenspiel gegen Frankreich eine gute Ausgangsposition für einen Einzug in die K-O-Runde. Dass „Danish Dynamite“ noch nicht fürs Achtelfinale planen kann, haben sie auch dem besonderen Lauf ihres Stürmers Yussuf Poulsen zu verdanken, der in Russland zuverlässig die alte Fußballweisheit bestätigt, wonach es gefährlich wird, wenn Stürmer in ihrem eigenen Strafraum auftauchen. Poulsen, der bei der Weltmeisterschaft als Yurary, der Name seines verstorbenen Vaters, aufläuft, hat gegen Australien den zweiten Elfmeter im zweiten Spiel verursacht. Ging die Sache im Auftaktspiel gegen Peru noch glimpflich aus, bedeutete der gestrige Handelfmeter einen Punktverlust. Dänen-Trainer Hareide dürfte für ein mögliches Achtelfinale striktes Strafraumverbot aussprechen. Zumindest für den falschen Sechzehner. Im letzten Gruppenspiel hat Poulsen sich mal durch die beiden Verwarnungen, die er im Zuge der Elfmeter bekommen hat, selbst aus dem Spiel genommen. Ganz im Sinne der Mannschaft.

Neues von der DFB-Elf: Gute Nachrichten für Joachim Löw: Lothar Matthäus kümmert sich weiterhin um Aufstellung und Taktik der #diemannschaft. Neuester Kniff: Müller darf weiter spielen, muss aber anders eingesetzt werden. Langsam bleibt nur noch ein Schluss: Weltmeistertrainer Löw hat keine Ahnung. Von nichts. Das kann ja heiter werden am Samstag…

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