Krass, Alter! Essam El Hadary hält mit 45 noch Elfmeter!

Foto: © imago / Sven Simon
Stellt euch vor, Timo Werner wäre mit der Tochter von Manuel Neuer liiert, lässt sie dann aber sitzen, weil er in echt schon mit Diane Kruger verlobt ist. Klingt nach Bollywood? Eher nach Ägypten! Krass, Alter!

Miese Laune: Genau so lief nämlich die Geschichte in Ägyptens Nationalmannschaft ab. Torwart-Oldie Essam El Hadary, zarte 45 Jahre alt, ist nicht gut auf den Mannschaftskollegen Mahmoud Abdel-Moneim (der sich selbst Kahraba nennt und unter diesem Namen aufläuft) zu sprechen. Der war im vergangenen Jahr tatsächlich mit der Tochter des Seniors verbandelt, bevor heraus kam, dass er bereits mit einer ägyptischen Schauspielerin verlobt war. Die Konsequenz: Die junge Frau El Hadary ward abserviert, seitdem herrscht rauchige Stimme zwischen Papa Essam und Herrn Kahraba. Verrückte Geschichte.

Gute Laune: Aber so eine Weltmeisterschaft kann ja auch manche Wunde kurz schließen oder wenigstens ein paar zeitlich befristete Wunder produzieren. Und so eines erlebten wir gestern im Spiel der Saudis gegen die bei dieser Weltmeisterschaft völlig enttäuschenden Ägypter, die sich ohne Punkt aus dem Turnier verabschieden müssen. Nachdem Nationaltrainer Hector Cupér in den ersten beiden Spielen auf Torwart-„Jungspund“ Mohamed El Shenawy (zarte 29 Jahre) setzte, schenkte er seinem Torwart-Oldie und etatmäßigen Kapitän im bedeutungslosen Gruppenspiel noch seinen Rekordeinsatz und schrieb damit eine der ganz besonderen Geschichten dieser Weltmeisterschaft. Mit 45 Jahren und 161 Tagen ist Essam El Hadary jetzt der älteste Spieler, der je bei einem WM-Spiel auf dem Feld stand und löste den bisherigen Rekordhalter Faryd Mondragon (43 Jahre und drei Tage) ab. Als El Hadary 1996 seinen ersten Einsatz im Nationaldress feierte, war Teamkollege Ramadan Sobhi noch gar nicht geboren.

Und um die Geschichte rund zu machen, parierte der 45-Jährige in seinem ersten und wahrscheinlich letzten (aber wer weiß das schon) WM-Spiel auch noch einen Elfmeter. Da hat sich vielleicht auch Kahraba gefreut.

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30 Zentimeter kosten 5250 Pfund: Was nach der Miete am Central Park, in London oder Berlin klingt, ist die verkürzte bittere Geschichte des Lee Robinson, die Bild aufgeschrieben hat. Der hatte vorgestern wohl Langeweile und tippte sich eine irre Wette zusammen. Fünf Pfund setzte der Brite auf die Kombination aus „Lukaku trifft doppelt gegen Tunesien“, „Mexiko schlägt Südkorea 2:1“ und „Toni Kroos trifft von außerhalb des Strafraums“. Rausgekommen wären gut 5000 Pfund und die Erinnerung an jene schicksalshafte 95. Minute lässt uns kurz durchschnaufen. Toni Kroos steht außerhalb des Strafraums zum letzten Freistoß bereit und Lee Robinson dürfte im Wissen um den Lukaku-Doppelpack und den passend gestalteten Sieg der Mexikaner mit leuchtenden Augen die Flugbahn des Balles ins lange Eck antizipiert haben. Kroos stupst den Ball zu Reus, der stoppt und Kroos versenkt den Ball im langen Eck. Robinson dürfte völlig eskaliert sein. Und während ganz Fußball-Deutschland weiter feiert, sieht ein Mann auf der Insel die Zeitlupe und erkennt: Kroos hat das Leder nicht parallel zur Strafraumlinie gespielt, sondern ließ Reus ihn wenige Zentimeter innerhalb des Sechzehners stoppen. Ist! Das! Bitter!

Elfmetercounter: Mit Saudi-Arabien und dem Iran bekamen gestern die Teams Nummer 15 und 16 einen Elfmeter zugesprochen, damit durfte jetzt exakt die Hälfte aller beteiligten Mannschaften schon mindestens einmal zum Punkt schreiten. Mit den gestrigen vier Elfmetern (der Iran und Saudi-Arabien trafen, Portugal, vertreten durch CR7, und Saudi-Arabien mit einem weiteren Versuch scheiterten), stehen wir jetzt bei 20 Strafstößen, was nach 36 Spielen einer Quote von 0,555555556 entspricht. Nur mal für die Statistik.

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