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An dieser Stelle präsentieren wir Spieler, die bei Comunio noch etwas unter dem Radar laufen und ein starkes Preis-Leistungsverhältnis haben. Heute mit dem Dortmunder Youngster Ansgar Knauff.
Marktwert: 340.000
Punkte: 7
Punkte pro Spiel: 7,0
Darum wird er unterschätzt: Außerhalb der Dortmund-Bubble dürfte der Name Ansgar Knauff schlicht noch viel zu unbekannt sein. Der 19-Jährige ist immer noch für die U19 des BVB spielberechtigt, kam in dieser Saison aber zumeist in der Reserve in der Regionalliga zum Einsatz. Dass Knauff im Dezember gegen Zenit St. Petersburg bereits sieben Minuten Champions-League-Luft schnuppern durfte, wird wohl auch den meisten nicht aufgefallen sein. Nach seinem Bundesliga-Debüt gegen Köln wurde Knauf nun erst am vergangenen Wochenende am unteren Marktwertende mit 160.000 bei Comunio eingepreist.
Das macht ihn so stark: Beeindruckender kann ein Comunio-Debüt kaum laufen: In der 80. Minute wurde Knauff – wohlgemerkt beim Dortmunder Rückstand – für den schwachen Thomas Meunier eingewechselt. Mit einer kongenialen Aktion bereitete er dabei den späten Ausgleichstreffer von Erling Haaland vor, indem er Kölns Linksverteidiger Noah Katterbach mit einer Finte stehen ließ, als hätte er schon 200 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel. Anschließend brachte er die scharfe flache Flanke zielgenau vor die Füße von Haaland, der nur noch vollstrecken musste.
Die Top-Elf des 26. Spieltags
Damit aber nicht genug: In der kurzen Zeit erreichte Knauff auch noch eine beachtliche Höchstgeschwindigkeit von 34,1 Km/h, womit er sich direkt in die Riege der schnellsten Bundesliga-Spieler einreiht. Hinzu kamen neun Zweikämpfe, von denen er beachtliche 89 Prozent gewann. In der Summe gab das sieben Punkte. Nicht so schlecht, für eine äußerst späte Einwechslung.
Dieses Potenzial hat er: Beobachter der Dortmunder U23 und U19 fordern schon seit Monaten mehr Einsatzzeit für Knauff, der ohne Zweifel eines der größten Nachwuchstalente beim BVB ist. In der Regionalliga West kommt er beispielsweise in dieser Saison in 20 Spielen auf 13 Torbeteiligungen, verteilt auf sieben Tore und sechs Assists. Knauff hat in der aktuellen Situation beim BVB gleich mehrere Trümpfe im Ärmel: Der gelernte Außenstürmer (er kann auf beiden Flügeln spielen) bringt das nötige Tempo mit, was Spielern wie Reus, Brandt, Hazard oder Reyna auf den Flügeln einfach vermissen lassen.
Gleichzeitig könnte er aber auch zum Außenverteidiger umgeschult werden, denn die Anlagen dafür hat er allemal. Und jetzt, wo die Kritik an Thomas Meunier ihren Höhepunkt erreicht haben dürfte, könnte Knauff vielleicht auch in diese Rolle hineinwachsen. Seine Idealposition dürfte aber die Rolle als rechter Schienenspieler in einem System mit Dreier-Abwehrkette sein.
Nach dem Auftritt gegen Köln – ein Bewerbungsschreiben aus dem Lehrbuch – wird Edin Terzic aber nicht umhin kommen, Knauff in nächster Zeit noch etwas mehr Einsätze zu geben. Alleine weil er ein BVB-Spieler ist, würde es nicht wundern, wenn sein Marktwert nach der Länderspielpause an der 2-Mio-Marke kratzt. Eine Steigerung von 1000 Prozent ist hier möglich. Wer mit weichem Saisonübergang spielt, hat aber womöglich auch einen Spieler, der bald eine deutlich größere Rolle beim BVB spielen könnte. Eine Entwicklung wie bei Giovanni Reyna ist Knauff allemal zuzutrauen.