Leon Opitz (SV Werder Bremen)

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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Leon Opitz vom SV Werder Bremen.

Marktwert: 170.000
Punkte: 2
Punkte pro Spiel: 1,0

Darum wird Leon Opitz unterschätzt

Beim SV Werder Bremen läuft es personell derzeit nicht allzu gut. Vor allem in der Innenverteidigung fallen reihenweise Spieler aus. Gegen die TSG Hoffenheim zeigte sich nun das massive Tempodefizit gegen schnelle Angreifer des Gegners. Eine mögliche Lösung: Die Abkehr der Dreierkette. Denn wer keine drei bundesligatauglichen Innenverteidiger stellen kann, sollte möglichst darauf verzichten, eine Dreierkette zu spielen. In der Viererkette würde ein offensiver Kaderplatz frei werden. Das ist nur eines von zwei Szenarien bei Werder Bremen, von denen Toptalent Leon Opitz profitieren kann: Spielt Ole Werner zukünftig mit einem echten Linksaußen, bleiben neben ihm kaum Optionen. Klar, Marvin Duksch oder Dawid Kownacki könnten als Stürmer zweckentfremdet links spielen. Doch nomineller Linksaußen ist in Bremens Kader eigentlich nur Opitz.

Eine Alternative zum 18-Jährigen ist Olivier Deman, der für einen Viererketten-Linksverteidiger wohl zu offensiv ist. Doch zum einen ist der Belgier für den 25. Spieltag gesperrt, zum anderen waren seine Leistungen zuletzt auch nicht grandios. Genauso wie die von Felix Agu, der am 24. Spieltag stark enttäuschte. Somit kommen wir zu Szenario zwei, in dem Opitz zeitnah eine Rolle spielen könnte: Als Alternative auf dem linken Flügel. Deman, wie eben angesprochen, fehlt gesperrt, Agu zeigte schwache Leistungen. Warum nicht dem Talent eine Chance geben?

Opitz war zu Saisonbeginn bereits ganz nah dran am Profikader, kam vereinzelt zu Kurzeinsätzen. Dann verlor er diese Rolle wieder und spielte in der U19, um dort Spielpraxis zu sammeln und sich zu entwickeln. Gerade als er wieder im Werder-Kader angekommen ist, verletzte er sich schwer am Sprunggelenk. Nun hat er sich auskuriert und schaffte es sofort wieder in die Bundesliga-Mannschaft der Bremer. Warum sollte Ole Werner also nicht einfach mal auf ihn setzen?

 

Das macht den Bremer so stark

Leon Opitz behebt vor allem ein Problem der Werder-Mannschaft: Das Tempo. Er ist richtig schnell, sowohl im Antritt als auch in der Endgeschwindigkeit. Der Youngster hat ein enormes Spitzentempo und ist dabei trotzdem sehr beweglich und auch auf engem Raum wuselig. Diese Kombination gibt es nicht so oft, scheint aber vor allem bei Werder ein großer Scouting-Fokus zu sein: Zuletzt startet Justin Njinmah richtig durch – und auch Heidenheims Eren Dinkci, der über Tempo und Beweglichkeit glänzt, ist eigentlich nur zur Leihe aus Bremen beim FCH.

Der große Nachteil bei Opitz zumindest als Flügelverteidiger wäre wohl seine schwächere Defensivleistung. Er ist nicht besonders robust und zweikampfstark – doch auch Deman bringt wenig defensive Qualitäten mit. Sollte er noch einen Linksverteidiger hinter sich bekommen, wäre es allerdings das perfekte Setting für ihn: Er kann offensiv glänzen, sprintet immer wieder in die Tiefe, kann aber mit seinem Tempo auf dem Flügel auch defensiv bspw. den langsamen Anthony Jung unterstützen.

Technisch ist Opitz gut, doch auch seine Arbeit mit dem Ball ist ausbaufähig. Er ist toll im Dribbling, was vor allem seiner Athletik zugesprochen werden kann. Am stärksten sind die Flanken des jungen Flügelspielers. Hier könnte er gleich mit verschiedenen Bremern glänzen: Sowohl die hohen Flanken auf Stürmer wie Marvin Ducksch oder Nick Woltemade als auch flache Flanken hinter die Abwehrreihe für Sprinter Njinmah gehören zu seinem Repertoire. Opitz könnte Werders Offensive richtig anfeuern.

Der Comunio-Geheimtipp der Woche: Nationalspieler des VfL Bochum kämpft sich heran
Agon Elezi (VfL Bochum)

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Dieses Potenzial hat Leon Opitz beim SV Werder Bremen

Selten wird die Chance so gut sein für Leon Opitz, sich mit einem guten Einsatz – möglicherweise auch von der Bank, sollte Agu wieder starten – für die Zukunft zu empfehlen. Ob in einer Dreier- oder Viererkette – ein gutes Spiel kann reichen, um sich die mittelfristige Chance auf einen Stammplatz zu öffnen. In dieser Situation sind nicht viele Youngster in der Bundesliga.

Gerade gegen Borussia Dortmund könnte es kurzfristig auf Geschwindigkeit ankommen. Zuletzt war Karim Adeyemi wieder fit und auch Donyell Malen und Jamie Bynoe-Gittens bringen enorm viel Geschwindigkeit mit. Hier wäre ein Opitz bestimmt die bessere Alternative, um das pure Tempo zu verteidigen, als bspw. Felix Agu. 

Langfristig stehen Opitz viele Türen offen. Sein Skillset mit Tempo und Tiefgang ist gefragt und seine Flankenqualität macht ihn eben auch zu einem guten Spieler, der die Seitenlinie hoch und runter ackert. Wenn er sich im direkten Duell besser durchsetzen kann, fehlt nicht mehr viel, um eine wichtige Waffe bei Werder Bremen zu werden. Dass er so nah an einer Chance steht, hat aktuell aber kaum jemand auf dem Radar. Ein echter Comunio-Geheimtipp der Woche.