Noch knapp vier Monate bis zur Weltmeisterschaft in Brasilien. Welcher Nationalspieler ist schon in Form? Wer muss sich sputen? Comunioblog blickt im zweiten Teil auf das Mittelfeld. 

Grundlage ist der Kader, den Joachim Löw im Januar zu Werbemaßnahmen nominiert hat (Kaderliste des DFB). Mesut Özil war aufgrund des englischen Spielbetriebs nicht mit dabei, wurde von uns aber hinzugefügt.

Lars Bender: Im defensiven Mittelfeld von Bayer Leverkusen gesetzt und nicht wegzudenken. Auch in dieser Spielzeit vereint Bender spielerische Qualität mit sehr gutem Einsatz. Dazu erzielte Bender noch zwei Treffer im Oberhaus. Hat unter Bundestrainer Joachim Löw schon bewiesen, dass er auch auf der Rechtsverteidigerposition agieren kann.

Sven Bender: Ebenso wie seinen Kollegen Marco Reus hat es auch Sven Bender erwischt. Beim Spiel gegen Werder Bremen zog er sich eine Zerrung zu. Mittlerweile aber wieder über den Berg. Bei Klopp auf der Sechs gesetzt – durch die Verletztenmisere verschlug es Bender aber auch schon mal in die Innenverteidigung. Wie bei seinem Bruder ist die Variabilität ein echtes Faustpfand.

Julian Draxler: Eine Verletzung zwingt Draxler noch immer zum zuschauen, allerdings steht er kurz vor der Rückkehr. Bislang absolvierte der 20-Jährige 14 Partien in der laufenden Bundesliga-Saison. Die Bilanz: Ein Tor, fünf Vorlagen. Beim FC Schalke meist auf den Außen eingesetzt – der Platz im Zentrum hat Kevin-Prince Boateng übernommen. Auch Draxler wird eine bärenstarke Rückrunde spielen müssen, wenn er bei Löw zum Zug kommen will.

Mario Götze: Nach einer schwierigen Anlaufphase ist Götze nun endgültig in München angekommen. Bereits im Dezember zeigte die Leistungskurve stark nach oben, nach der Winterpause ist er in sehr guter Verfassung. Egal, ob der 21-Jährige im Mittelfeld oder im Angriffszentrum aufgeboten wird – überall besticht Götze mit feiner Technik und Torgefahr. Zurzeit Stammspieler bei Pep Guardiola.

Ilkay Gündogan: Seit August ist Gündogan außer Gefecht. Eine fiese Rückenverletzung zwingt ihn zum zuschauen. War in der Winterpause kurz vor der Rückkehr, eine Bronchitis warf ihn aber wieder zurück. Wann er wieder auf den Platz zurückkehrt, ist noch völlig ungewiss.

Sami Khedira: Die Zeit wird knapp. Im November riss sich Khedira das Kreuzband, seitdem in der Reha. Löw weiß, was er an ihm hat – allerdings erscheint die vollkommene Genesung samt ausreichend Spielpraxis im Hinblick auf die WM eher unwahrscheinlich. Kann Löw es sich leisten, einen nicht komplett austrainierten Spieler zu nominieren?

André Hahn – ein Mann für Deutschland?

Wie der FC Augsburg spielte André Hahn eine überraschend starke Hinrunde. Wer dachte, es handele sich um ein Zufallsprodukt, sieht sich nach drei Rückrunden-Partien eines Besseren belehrt. Geht's mit zur WM nach Brasilien?

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Toni Kroos: Bis zum Last-Minute-Sieg beim VfB Stuttgart Bayerns Dauerbrenner im Mittelfeld. Danach allerdings eher mit negativ angehauchten Berichten in den Gazetten. Der Handschuhwurf in Richtung Trainerbank, weil er nicht ausgewechselt werden wollte. Die auf Eis gelegten Vertragsverhandlungen mit den Bayern. Zwei Spiele ohne Einsatz – ein Denkzettel von Guardiola? In den kommenden Wochen sicherlich im harten Kampf um einen Platz in der ersten Elf des FC Bayern. Allerdings zeigte er im Pokal gegen den Hamburger SV und in der Liga gegen den SC Freiburg ansteigende Form.

Thomas Müller: Bayerns Allroundwaffe spielt eine starke Saison. Acht Tore und sieben Vorlagen im deutschen Oberhaus, dazu neun Treffer in den Pokalwettbewerben. Guardiola gönnt Müller immer wieder Pausen, in den wichtigen Spielen aber in der Startelf. Konserviert der 24-Jährige seine Form, kann Müller wie schon 2010 in Südafrika eine echte Waffe werden.

Mesut Özil: Özils Leistungen ähneln einer Sinuskurve. Mal ist er Denker und Lenker der Arsenal-Offensive, mal ist er für 90 Minuten unsichtbar. Befindet sich ähnlich wie Andre Schürrle noch in der Anpassungsphase in Bezug auf die Premier League. Genießt vollstes Vertrauen im Kreis der Nationalmannschaft und hat gegenüber seinen Kollegen sicherlich einen Vorsprung, wenn es um die Stammplätze geht.

Marco Reus: Auch Reus traf die BVB-Verletzten-Seuche. Nach dem Rückrundenstart mit einer Muskelverletzung. Davor aber in guter Verfassung. Acht Treffer und neun Vorlagen in der Bundesliga. Übernimmt durch die vielen Ausfälle immer mehr Verantwortung. Zurzeit beim Bundestrainer auf der linken Seite gesetzt und gegenüber Lukas Podolski und Andre Schürrle im Vorteil.

Sidney Sam: Es ist sicherlich nicht schlecht, in Top-Spielen auf dem Feld zu stehen, um sich für einen Platz im WM-Kader zu empfehlen. Bayers Trainer Sami Hyppiä strich Sam im Vorfeld der Partie gegen den FC Schalke aber aus dem Kader, da er im Sommer zu den Königsblauen wechseln wird. Nichtsdestotrotz: Sam zeigt bislang ansprechende Leistungen. In allen drei Wettbewerben kommt er auf elf Treffer und neun Vorbereitungen.

Andre Schürrle: Schwierige Zeiten für Schürrle. Nach gutem Start beim FC Chelsea kommt er kaum noch zum Einsatz. Blues-Coach Jose Mourinho kritisierte ihn öffentlich. Er solle doch möglichst zügig Muskelmasse aufbauen, um den Anforderungen des schnellen und körperintensiven Spiels der Premier League zu genügen. Was meint ihr? Kann sich Schürrle Chancen auf einen Stammplatz bei der WM machen?

Bastian Schweinsteiger: Beim deutlichen 5:0-Erfolg im DFB-Pokalviertelfinale gegen den Hamburger SV mit dem lang ersehnten Comeback. Wird in den kommenden englischen Wochen viel Spielzeit bekommen, die im Hinblick auf die WM goldwert sein wird. Bringt er sich in den nächsten Monaten in Top-Form, ist Schweinsteiger in Löws Elf gesetzt.